Lotus knows: "Der Konsument ist eine Katze" – Persönliche Gedanken zum Lotus-Marketing

In der Wirtschaftswoche ist ein Interview mit Ogilvy & Mather Deutschland-Chef Thomas Strerath erschienen. Ogilvy ist die weltweite Werbeagentur der IBM, mit der auch ich im Job zusammenarbeite. Strerath zieht im Gespräch Parallelen zwischen Hunden, Katzen und Konsumenten. Die „Hunde-Strategie“ ist dabei die „alte“ Vorgehensweise: Rein fachlich überzeugen, Botschaft immer wieder wiederholen, Marke wiedererkennen lassen und durch Rabattsysteme reizen.

Die „Katzenstrategie“ zielt darauf, zur Information und Kommunikation einzuladen, Geschichten zu erzählen, spielerisch zu überraschen und Emotionen zu wecken. Auf die Frage, wie Kunden heute umworben werden wollen, antwortet Strerath:

Indem ich ihn nicht mehr bei irgendetwas unterbreche. Dafür schaffe ich eine Plattform; dort kann er sich mit der Marke auseinandersetzen. Katzen machen nur was sie wollen, also muss ich sie animieren, zu mir zu kommen.

Er empfiehlt also, über die ideale Katzenplattform(en) nachdenken, online in Communities auf Xing, Facebook oder auf eigenen Plattformen, traditionell auf Veranstaltungen oder durch andere Massnahmen. Spiel, Spass, Freude, Emotion, Geschichten sind demzufolge gefragt. Aber wie viel „Katzenmarketing“ geht im Business-to-Business-Bereich? Wie viel geht für Lotus* im Rahmen der grossen IBM* – einer Lotus-Brand, die als eine der wenigen Angebote der IBM noch den Endanwender durch Lotus Notes und die neuen Social Software-Angebote sichtbar „berührt“? Lotus knows. Strerath schreibt:

Vielmehr muss man ihm ein attraktives Angebot machen, sich tiefer mit der Marke zu beschäftigen, mit ihr zu spielen.

Ich halte „Katzenmarketing“ gerade für die Lotus-Brand für einen wichtigen Teil des Marketingmix und wir haben ja auch erste, vielleicht noch zu zaghafte Schritte unternommen: Das Wahlkampfvideo hat durchaus kontroverse Bemerkungen auch von IBM’ern hervorgerufen. LotusLive rockt geht gerade auf die Strasse. Die Keynote „Per Anhalter durch das Enterprise 2.0“ von der DMS, die YouTube-Videos und der Wiki leben weiter. Das Stück wird wohl nochmals aufgeführt, in der dann per Wiki weiterentwickelten Version. Die Social Media-Aktivitäten laufen auf Hochtour

Und ja, ich würde mir auch wieder eine Private Edition von Lotus Notes wünschen, die sich mit einem Mausklick gegen meinen IMAP/POP3-Account konfigurieren lässt. Ich würde (und werde, soweit es die Möglichkeiten zulassen) auch weiter Experimente wagen. Warum soll man nicht anhand eines Spieles auf Facebook und anderen Plattformen spielerisch erfahren, wie Lotus-Technologien bei der täglichen Arbeit helfen können? Eine Idee übrigens, die beim Lotus knows-Idea Jam vernichtend abgeurteilt wurde. Die neue Lotus knows-Kampagne bietet vielleicht Chancen, Dinge im Rahmen der Möglichkeiten auszuprobieren und zu wagen, ungewöhnliche und traditionelle, vom deutschen Idea Jam bis zum Lotus-Bus.

Die Diskussion ist bereits im Gange, beispielsweise kommende Woche auf dem Lotus Business Partner-Treffen oder aber auch am 16. November auf der DNUG Herbstkonferenz. Konstruktive Anregungen und kontroverse Diskussionen sind natürlich willkommen. Vielleicht gibt es ja noch andere (ja auch) Hunde- und Katzenbesitzer, die ein Faible für Lotus haben und die Behauptung „Lotus kann kein Marketing“ nicht so akzeptieren.

P.S. Man hat sicher gemerkt, dass ich ehemaliger Katzenbesitzer und -liebhaber bin.

Dieses Posting stellt meine persönliche Meinung dar. Es ist keine offizielle Stellungnahme der IBM. Das Posting ist im Original im EULUC-Blog erschienen. EULUC ist die Online-Community der deutschen Lotus-Anwender.

*Zu IBM und Lotus: IBM ist einer der weltweit größten Anbieter für IT Technologie für den Unternehmenseinsatz. Traditionell aus der Hardware kommend bietet IBM unterdessen verstärkt auch Software und Services an, um sich weiter profitabel im Markt behaupten zu können. Lotus ist eine der sogenannten Software-Brands der IBM und ist vor allem durch das Groupware-Produkt Lotus Notes bekannt geworden. Die Lotus-Produkte ermöglichen E-Mail, Online Zusammenarbeit, Chatten oder Dokumentenverwaltung. Neue Angebote im Bereich Social Software übertragen Konzepte des Web 2.0 wie soziale Netze, Wikis, Blogs, Lesezeichen usw. in das Unternehmen. Neuerdings offeriert Lotus auch Angebote aus der Cloud, so dass Kunden E-Mail und Online Zusammenarbeit als Service ohne eigene Hardware beziehen können. Auch laufen eine Vielzahl von Online-Portalen auf Basis von Lotus-Technologie.“

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