Barcamp versus konventionelle Konferenz – mögliche Veranstaltungsform für das Business? Gedanken anch dem #LJC

 

 

 

Nun ist das Lotus JamCamp (#ljc) einige Tage her und ich gönne mir einige Tage Auszeit und Brainstorming. Es war ein Versuch, zumindest Elemente der Eventform Barcamp in eine Veranstaltung zu bringen, die auch das Business adressiert. In der Vorbereitung und bei der Bewerbung des Events wurde klar, daß dort diese Veranstaltungsform noch lange nicht angekommen ist. Unsere Telefonmarketing-Agentur, die wir seitens IBM bewußt eingesetzt haben, um Vertreter aus den Unternehmen für das Event am 23. und 24. April nach Ehningen zu bringen, stieß doch desöfteren auf Unverständnis. Auch einige der Referenten, die das Prinzip Barcamp wohl nicht kannten, fragten ungeduldig nach. Ihnen sei noch gar kein Redeslot zugeteilt worden. Auch intern gabe es diese Fragen: Eine gedruckte Agenda wurde vorbereitet und ich hatte auch hier Probleme, das Konzept zu erläutern. (Wir haben diesen Vorschlag dann auch benutzt, um die Agenda zusammenzubauen, aber einiges hat sich doch auch in der Tagesordnung geändert.) Es bleibt also viel zu tun, um hier Aufklärungsarbeit zu leisten und Verständnis für dieses unterschiedliche Art von Event zu wecken.

Auf der anderen Seite war das Lotus JamCamp – und ich rede jetzt einmal nur vom Camp – für mich eine ganz besondere Erfahrung, Es war eine sehr intensive Veranstaltung, Intensiv, anspruchsvoll und meiner Meinung nach niveauvoll in den Inhalten. Intensiv, kommunikativ und durchaus auch einmal positiv kontrovers in der Beteiligung und Diskussion. In dieser Kombination war es für mich die interessanteste Veranstaltung, die ich seit langem besucht habe. Man mag mir diese Bemerkung verzeihen. Sie klingt nach Selbstbeweihräucherung, wenn der Initiator und Mitorganisator so etwas schreibt.
Einige Teilnehmer haben das Event ja auch schon kommentiert. Oliver Zils hat ein ausführliche Posting zu unserem Experiment (voll korrekte Darstellung) geschrieben. Thorsten Zoernert hat den Konflikt von Businessevent und JamCamp behandelt. Als erster hat Martin Meyer-Gossner kommentiert und ich finde diesen Satz besonders bemerkenswert:

Große Unternehmen wie IBM müssen den Geist und die Inspiration der modernen Event-Kommunikationsformate anderen Großunternehmen vorleben.

Wir sind gerade in der Nachbereitung und Analyse des Lotus JamCamps. Klar ist auf jeden Fall, daß wir den Nutzen, Sinn und Zweck einer solchen Veranstaltungsform besser und intensiver an das Business kommunizieren müssen (neben einigen anderen organisatorischen Überlegungen, die wir gerade anstellen). Nach den Erfahrungen diesen Jahres fällt uns das hoffentlich leichter. Es wird aber weiterhin eine Herausforderung sein, Open Space-Format und Konferenz zu paaren. Und es wird sicher eine Herausforderung sein, den normalen Konferenzzuhörer und Informationskonsumenten aus der Passivität herauszuholen und in ein aktives Format wie ein Barcamp einzubinden. Aktiv mitwirken und diskutieren statt nur zuhören (oder dem erholsamen Konferenzschlaf zu frönen – ich weiß, wovon ich rede …). Diese aktive offene Diskussion war für mich aber – neben teilweise brillanten Inhalten – das prägende, bleibende und eben andere Element des Lotus JamCamps.
Ich bin aber der festen Überzeugung, daß wir über die gewohnten Veranstaltungsformen von Präsenzveranstaltungen hinaus zu neuen Eventformen gehen müssen. Webinare und Online Konferenzen sind wertvolle Eventformen, können aber den persönlichen Kontakt mit allen Schwingungen nicht ersetzen. Das JamCamp ist ein Versuch, neue Wege zu gehen. Wie aber bei allen Marketingmaßnahmen in Zeiten knappen Budgets, müssen wir dem Management den Nutzen nachweisen können. ROI von Social Media Events, in diesem Falle?

 

 

 

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