Auch ich gebe meinen Senf zum „Internetausdrucker“ dazu

Da bin ich heute über Jörg Kantels Posting auf dem Schockwellenreiter zum „Internetausdrucker“ Wolf Schneider gestoßen. Der lässt sich wohl – so das Originalinterview im Tagesspiegel – Blogeindrücke und Tweets ausdrucken. Auch äußert sich Schneider sehr kritisch zur Qualität der Blogs:

Drei Viertel dessen, was dort produziert wird, ist trauriges Geschwätz. Geschwätz, weil es wenig Substanz hat, und traurig, weil die meisten doch wohl gelesen werden wollen!

Na ja, nun kann man sich über Schneiders Ausdrucken aufregen, aber ich denke, jeder soll dort lesen, wo er mag. Auf Papier, am Computer, auf dem iPad oder wo auch immer. Hauptsache, es wird (hoffentlich “Sinnvolles”) gelesen. Ob es nun sinnvoll und ökologisch ist, Postings auszudrucken …. Nun ja. Gönnen wir es Wolf Schneider, so wie wir Helmut Schmidt seine Zigaretten gönnen.

Daß es durchaus Qualitätsunterschiede in der Schreibe gibt, stilistisch und inhaltlich, ist auch klar. Darüber zu urteilen, ist jedem unbenommen. Ich sehe da übrigens keinen Unterschied zwischen dem Blog- und Twitter-Zeitalter und der Blütezeit der Hochglanzillustrierten, der Yellow Press und der BILD-enden Massenblätter. Auch dort gab es zu viel „Gülle“ statt qualitativer Güte. Nur hat sich heutzutage die „Gülle“ in der Menge potenziert, da deutlich mehr und einfacher „Content“ produziert werden kann. Aber – und dies ist ein wesentlicher Unterschied – der Zugriff auf Inhalte ist im Web 2.0-Zeitalter deutlich einfacher und demokratischer geworden. Im Web 2.0 gibt es unbenommen viel „Mist“, aber auch viele „Nuggets“. Diese zu finden und zu bergen, ist eher die Herausforderung denn die sprachliche Qualität (die ich sehr zu schätzen weiß).

Und zur Person Wolf Schneider: Ich habe seine Bücher in sehr guter Erinnerung (und sie stehen noch in meinem Regal). Sie haben mir ungemein bei meinem Start in den Journalismus geholfen und durchaus nützliche Tipps vermittelt. Ich schätze seine Bücher wie ich auch seine Moderationen geschätzt habe.


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