Das digitale Fließband – mit der zweiten Industriellen Revolution zur Clickworker-Gesellschaft — CARTA

Die industrielle Produktion von digitalen Inhalten ist sozusagen der Nachzügler der industriellen Revolution und bedient sich ausgerechnet des Internets als wichtigstem Produktionmittel, von dem eigentlich behauptet wird, es führe zur Emanzipation der Massen von ihren Fürsten, zu mehr Individualität und zu dezentralen Strukturen.

via carta.info

Ein hochinteressanter Beitrag von Julius Endert auf CARTA. Stellt sich die Frage, welches Ausmaß die Produktion digitaler Inhalte hat. Wieviele Personen sind potenziell von solchen Szenarien betroffen? Wieviel kann durch Clickworker erledigt werden und wann wird die Arbeit so anspruchsvoll, koordinierungsintensiv und qualitativ hochwertig, daß sie nicht nach dem Modell einer quasi industriellen Fertigung erzeugt werden können? Unbestritten ist auf jeden Fall, daß sich einige Arbeitsszenarien ändern werden, mehr als wir vielleicht denken.

Wer bei einer international tätigen Firma arbeitet, weiß sehr genau, wie schnell das Call Center nach Osteuropa, die Buchhaltung nach Asien und die Reisekostenabrechnung auf die Phlippinen wandert. Und wer sich die heute verfügbaren Technologien anschaut, ob in der Cloud oder on premise, weiß, daß es keine Frage der Verfügbarkeit von entsprechenden Werkzeugen mehr ist. Auch denken sicherlich viele jüngere Leute – ich erinnere mich an das Lotus JamCamp und die Gespräche mit den ehemaligen palomar5-Mitstreitern Simon Wind, Dominik Wind und Jonathan Imme oder den CoWorking-Auguren Tobias Jeske und Peter Schreck – anders über das Thema Festanstellung und Arbeit für einen Arbeitgeber. Sie können sich die Arbeit als Freelancer im Rahmen von Projekten sehr gut vorstellen.

Wo liegt also dann die Grenze zwischen selbstbestimmter freier kreativer Arbeit und der Crowd, der Namenlose Masse, wie in den Fabriken des 19. Jahrhunderts, in der jeder ersetzbar ist?

 

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