RIM, Datenschutz und der Druck der Regierungen

Nur eine Aneinandereihung von Zitaten zur gegenwärtigen Diskussion um RIM und Sicherheit von E-Mails:

Blackberry-Hersteller RIM ist in Nöten: Arabische Staaten wollen den E-Mail-Dienst des Mobilfunkkonzerns abschalten, weil sie nicht mitlesen dürfen. Doch was wie ein Tabubruch klingt, ist nur das letzte Rückzugsgefecht. Denn was beim Blackberry nicht möglich ist, tun praktisch alle westlichen Regierungen bei anderen Geräten wie iPhones und Android-Smartphones schon heute: Sie lesen beim Informationsaustausch via Handy mit.

Der Sturm auf hat begonnen. Es wirkt wie der Endkampf um die Privatsphäre im Zeitalter des ständigen Informationsaustauschs. Ein ungleicher Kampf, weil das private Bedürfnis nach Vertraulichkeit dem Wissensdrang der Staaten gegenübersteht. Diese besitzen überall auf der Welt das Gewaltmonopol – also auch das Recht, die Privatsphäre von Bürgern und Firmen, von Verbänden und Parteien zu verletzen.

Alle technischen Sperren nutzen nichts, wenn die Schlüssel zur großen Dechiffriermaschine an die Staaten ausgeliefert werden müssen. Viele Gesetzgeber wollen Mobilfunkbetreiber und Gerätehersteller dazu zwingen. Im Zeitalter des islamischen Terrors nach den Anschlägen auf das World Trade Center wurden überall Datenschutzgesetze zugunsten der staatlichen Verfolgungsbehörden gelockert. Am 11. September 2001 begann das Ende der Privatheit, wie man sie bis dahin verstand.

Und pasend dazu heute die Financial Times Deutschland unter der Überschrift Blackberrys in Indien bloßgestellt:

Der kanadischen Blackberryhersteller Research In Motion  (RIM) lenkt im Streit um Sicherheitsbedenken seiner Blackberrys erstmals ein. Das Unternehmen wolle nun den Sicherheitsbehörden in Indien Einsicht in den E-Mailverkehr seiner Privatkunden gewähren, berichtet die indische „Economic Times“ am Dienstag unter Berufung auf Regierungsdokumente.

via ftd.de

Aufschlußreich und erklärend die Grafik der Financial Times, die es ähnlich auch beim Handelsblatt gibt:

Datenübertragung und -verschlüsselung bei Blackberry-Smartphones

Datenübertragung und -verschlüsselung bei Blackberry-Smartphones

via ftd.de

Generell zur Sicherheit von E-Mail noch lesenswert: Verschlüsselung: So wird jedes Smartphone sicherer.

RIM kämpft an verschiedenen Fronten: An der Consumer- und Endanwenderfront wird das Unternehmen durch iPhone und Android abgestraft, die mit ihren Apps und ihrer geringeren technischen Anforderungen (aber auch geringeren Security) punkten. Und nun an der Regierungsfront, da die Blackberries denen zu sicher sind.

Posted from Digital naiv – Stefan63’s Blog

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