iPad Experiences #2: Braucht die Welt Streicheleinheiten? Oder 1 Woche mit dem iPad

Apple aber gibt den Takt vor – etwa, indem der Konzern die Welt glauben macht, Telefone bräuchten Streicheleinheiten.

Losgelöst von der Diskussion, wer sich auf dem Markt für Mobiltelefone denn nun durchsetzen wird, bin ich mir nicht sicher, ob diese griffige Formulierung so stehen bleiben kann. Eine Woche Praxis mit dem iPad bringen mich dazu, in eine andere Richtung zu denken. Ich glaube, die Bedienung per Touchscreen wird ähnlichen Einfluss haben, wie es vor Jahren die Computermaus hatte. Wir erleben und erfahren ein ganz neues, sinnliches Bedienerlebnis, das wohl vielen Anwendern einfach entgegen kommt und natürlich erscheint. Ich habe es dieser Tage gesehen, als meine Mutter intuitiv das iPad bediente. Andere Beispiele aus dem Bekanntenkreis bestätigen es. Ibrahim Evsan (@ibo) hat es am Donnerstag auf dem IBM Web Take-off auch beschrieben. Apple ist das Unternehmen, das den Streicheleinheiten zum Durchbruch verhilft, obwohl Bill Gates dies schon vor rund 10 Jahren erfolglos versucht hat.

Sinnigerweise empfinde ich diese Bedienung erst jetzt auf dem iPad als nützlich. Seit Jahren benutze ich ja ein iPhone, aber offensichtlich war und ist mir dort das Display zu klein. Erst das größere Display des iPad hat mich überzeugt. Welche Werkzeuge und Tools benutze ich bis dato am meisten?

  • Ich lese mal schnell meine Lotus Notes-Mails via Lotus Notes Traveler und koordiniere meine Termine auf iPhone und iPad. FileApp Pro ist die App, mit der ich Dateien aus Open Office/Symphony, Microsoft Office und so weiter lese. Dropbox ist das Werkzeug, mit dem ich über Geräte hinweg auf wichtige Dateien zugreife.
  • Ich schaue meinen RSS Reader (basierend auf Google Reader mal schnell durch), nutze InstaPaper oder Evernote, um Inhalte aus dem Reader oder aus Safari für die spätere Verwendung zu markieren.
  • Natürlich – das ergibt sich das dem Vorherigen – surfe ich mit dem iPad. Das Surferlebnis ist dabei sehr intuitiv, auch wenn mir auf einigen Seiten die Flash-Unterstützung fehlt. Auch habe ich den Safari-Browser mit Bookmarklets aufgepeppt, die ich vom Macbook her kenne und schätze: Share in Posterous, speichere in Evernote und auf Instapaper oder Hootlet zum Posten auf verschiedenen Social-Diensten.
    Die Bedienung des ein oder anderen Bookmarklets lässt dabei durchaus zu wünschen übrig. Im Share in Posterous-Bookmarklet kann zum Beispiel nicht vernünftig im geschriebenen Text gescrollt werden. Nur ein Beispiel, daß sich für den Computer geschriebene Bookmarklets nicht immer eins zu eins im Bedienungskomfort auf ein Tablet übertragen lassen, und der Grund, warum ich das Posting jetzt auf dem Macbook zu Ende schreibe.
  • Ich zwitschere darüber, wenn ich unterwegs bin, obwohl mir noch der wirklich leistungsfähige, nativ an das iPad angepasste Social Client fehlt, der sowohl mehrere Twitter-Accounts wie auch Facebook und künftig andere Plattformen wie Diaspora unterstützen wird
  • Ich nutze Keynote, um Präsentationen durchzuführen oder – wie am Donnerstag – meine Moderation ablesen zu können. Und ich bin überzeugt, daß das iPad (bzw. generell Tablets) künftig das gängige Geräte für Präsentationen und Meetings werden wird.

Momentan habe ich noch das Gefühl, daß das Tablet eher ein Werkzeug zum Lesen denn zum Bearbeiten und Editieren ist. Das Markieren von Textstellen gestaltet sich manchmal schwierig. Im Editor fehlen mir manchmal die Cursor-Tasten, um schnell und effizient zu navigieren (Ich weiß, das sollte man per Streicheln erledigen können). Dies mag aber auch an meiner mangelnden Feinmotorik liegen.

Beim Schreiben des Postings ist mir auch der Interactive Table eingefallen, den das IBM Forum Zurich Research ISL wohl entwickelt hat. Dieses Konzept führt das Konzept des Touchscreens in eine andere Dimension: komplette Bedienung des Arbeitsplatzes per Touch und der komplette Schreibtisch als Arbeitsgerät. Das Video einfach mal anschauen. Da sind viele Bedienelemente zu sehen, die wir jetzt vom iPad kennen. Und jetzt überlege ich gerade, ob beim Raumschiff Orion neben den Bügeleisen auch schon Touchbedienung zu sehen war. Und auch eine andere Pionierin in punkto Touch kommt mir in den Sinn: Samantha Fox … Touch me …

Und zum Abschluß dieses Postings eine sehr schöne Grafik, die ich beim schon zitierten @ibo Ibrahim Evsan gefunden habe:

Posted from Digital naiv – Stefan63’s Blog


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