Die Arbeitswelt der Zukunft: Das Büro ist tot. (t3n) » Von „Coworking Spaces“ und e-Places

Coworking ist also ein Stück Wiener Kaffeehaus, ein bisschen „digital lifestyle“, etwas postmaterialistische Individualkultur, Outsourcing von Arbeitskraft, gemischt mit dem Preismodell eines Fitnessstudios – das Ganze als vernetztes, globales grass-roots-Phänomen [2].

 

via t3n.de

Ein interessantes Posting, das das Konzept der Coworking Spaces detailliert und fachkundig erläutert. Ich muß teilweise an meine Arbeitsumgebung bei IBM (das IBM e-place Arbeitsplatzkonzept) denken, auch wenn das auf den ersten Blick etwas absonderlich erscheint. Wir haben ja keine festen Arbeitsplätze mehr, kommen morgens ins Großraumbüro (oder besser in eines der IBM Büros), suchen uns dort einen Platz und „stöpseln“ uns ins Unternehmensnetzwerk ein (wobei stöpseln im W-LAN Zeitalter schon der falsche Begriff ist). Trotz dieser Freiheit des Arbeitsplatzes bilden sich natürlich soziale Netzwerke und Gebilde, wo sich Kolleginnen ind Kollegen zusammenscharren, die oft in einem Bereich oder an einem Projekt arbeiten. So ganz strukturlos ist das also nicht.

Noch nicht in den Sinn gekommen ist mir, diese Organisation eine Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre abzugewinnen. Ich muß auch zugeben, daß ich sogar in weiten Teilen das Arbeiten im HomeOffice bevorzuge und mich nur zu definierten Zeiten in den IBM Büros verabrede, zu Meetings oder auch zusammen Mittag zu essen (oder einen Kaffee zu trinken). Persönlich bringe ich meine Vieltelefonierei – Telefonkonferenzen sind wohl Hauptbeschäftigung gerade amerikanischer Unternehmen – noch nicht mit dem Lärmpegel und Nicht-Stören-Wollen in einem Großraumbüro zusammen. Da ist mir mein HomeOffice mit drahtlosen Plantronics Headset und Telefonieren auf dem Balkon oder an der Kaffeemaschine lieber und ich organisiere bewußt meine sozialen Treffs im Büro, wohl wissentlich, daß der spontane Plausch in der Kaffeeecke verloren geht bzw. elektronisch per Instant Messaging, Telefon oder AdHoc-Webkonferenz geschieht.

Vermutlich fehlt mir auch ein wenig die Kollaboration und Kreativität im Großraumbüro. Alle arbeiten doch mehr oder weniger verbissen an ihrem wenn auch Temporärschreibtisch herum. Wahrscheinlich geht es oft auch nicht anders, aber manchmal würde ich mir eine alternative, lockerere Arbeitsumgebung wünschen. Generell sind e-Places und Coworking Spaces sicher gerade für projektorientierte und kollaborative Arbeit geeignet, natürlich mit Unterstützung der entsprechenden IT-Werkzeuge, vor allem aber vor dem Hintergrund einer entsprechend akzeptierten Arbeitskultur:

Im Angesicht einer hierarchisch organisierten Unternehmensstruktur bedarf es schon einiges an Mut, gewisse Auflösungserscheinungen in Kauf zu nehmen, die bei der Öffnung und dem Empowering der Mitarbeiter zweifellos auftreten. Die Frage ist also nicht: „Wie kann ich als Firma einen Coworking Space eröffnen?“, sondern sie lautet eher: „Wie wird meine Firma zu einem Coworking Space?

via t3n.de

Themen wie Crowd Sourcing werden Coworking hier eine zusätzlichen Schub erzeugen. Jedoch sollte man bei aller Flexibilisierung von Arbeitsplatz, Arbeitszeit und Arbeitgeber auch die soziale Komponente – von gesichterem Einkommen bis familienfreundlicher Arbeitszeit – nicht aus dem Auge verlieren. Coworking und auch Crowdsourcing bieten Chancen und Risiken. Ein bewußter, sozial verantwortungsvoller und intelligenter Umgang damit ist gefragt.

P.S. Und ich glaube das Betahaus in Berlin wäre ein guter Zwischenstop bei unserer IBM Lotus JamCamp Bustour 2011 zum Thema Smarter Work. Mal mit den Verantwortlichen reden.

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