CDU’ler Altmaier im sozialen Netz: Ernst gemeint oder Anbiederung?

Da schlage ich heute das FAZ Feuilleton auf und was lese ich da: Bekenntnisse eines jungen Twitterers. Aber eins nach dem anderen: Zuerst einmal muss der Sportteil durchgelesen werden. Dann ist noch Zeit für die Fülltonne. Und dann der zweite Blick: Die FAZ hat nicht einem jungen Twitterer Platz für einen Artikel gegeben. Vielmehr darf Peter Altmaier von der CDU/CSU über seine Entdeckungsreise in die sozialen Medien berichten.

Ich gebe zu. Ich empfinde einen sehr faden Beigeschmacke, wenn Altmaier in seiner Chronologie Der Politiker und das Netz – Ich beginne zu begreifen seine wenigen Tage im sozialen Netz Revue passieren lässt und schreibt:

„Ich kenne viele User mit ihren Stärken und Schwächen. Ich fühle mich hier zu Hause, die Sache macht mir richtig Spaß.“

Altmaier muss von der schnellen Sorte sein. Innerhalb weniger Tage versteht er und ist zu Hause. Es klingt mir doch etwas sehr nach Anbiederung. In seinem Beitrag fasst er – ich hoffe wirllich er und kein Ghost Writer – durchaus korrekt hier und da Phänomene des Netzes zusammen. Und manches kann ich nur unterschreiben:

„Bevor wir in der Politik aber über Netzpolitik entscheiden, müssen wir zunächst ein Informationsniveau schaffen, das adäquate Entscheidungen möglich macht.“

Und später:

„Das Aufkommen der Piratenpartei zum jetzigen Zeitpunkt wirkt wie ein Fanal. Man spürt, dass eine Entwicklung in Gang kommt, wie es sie in der stabilen deutschen Nachkriegsdemokratie nur alle zwanzig bis dreißig Jahre gegeben hat.“

Ich hoffe, Peter Altmaier meint es Ernst und er erforscht und erlebt wirklich selbst das soziale Netz – und nicht durch eine PR Agentur und Social Media-Berater, die jetzt wohl alle etablierten Parteien en masse verpflichten, um das Netz zu benutzen, zu instrumentalisieren. Ich hoffe, er (und die Parteien) verstehen, dass hier nicht ein weiterer Manipulations- und Marketingkanal entstanden ist. Das soziale Netz ist Dialog. Es ist eine Transparenzmaschine, birgt Risiken, aber viel mehr Chancen. Und eins sollten er – und andere Politiker – nicht vergessen: Das Netz ist feinfühlig lässt sich nicht so einfach benutzen, instrumentalisieren und manipulieren. Und wenn raus kommt, dass jemand nicht authentisch ist, straft es auch gnadenlos ab. Und an einer Überschrift wie Noch mehr Demokratie wagen wird man ihn messen.

Posted from Digital naiv – Stefan63’s Blog


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