Zwei Überraschungen: Keine rote Null, der Klosterhof „Zero 8“ und Jurtschitsch Riesling aus Österreich

Ich gebe ja zu, dass ich Laie und Banause bin, gerade auch, wenn es um deutschen Rotwein geht. Unterdessen habe ich durchaus den ein oder anderen leckeren, gehaltvolleren deutschen Roten entdeckt, von Markus Schneider bis zum Spätburgunder der Winzer von Erbach. Jedoch „struggele“ ich noch oft mit vielen eher hellroten deutschen Spätburgundern – von Dornfeldern und Lembergern gar nicht zu reden -, die sich mir nur als geschmacklich ‚dünn‘ erschließen. Da hilft dann auch die warme Empfehlung des ein oder anderen geschätzten Weinkenners nicht. Schmecken muss er halt.

Klosterhof "Zero 8"
Klosterhof „Zero 8“

Sehr angenehm überrascht war ich vom Klosterhof Schwedhelm „Zero 8“ 2011 Rotweincuvée trocken. Ich zitiere Rindchen, weil ich es besser nicht sagen könnte:

Samtpfötig – dieses wunderschöne Wort fiel im Kollegenkreis bei der ersten Verkostung des „Zero 8“. … Die Cuvée aus Spätburgunder, Cabernet Sauvignon und Dornfelder ist meisterhaft und reich an Aromen: Holunder, Zwetschge, Kirsche und als Würznote eine Hauch Nelke. Ein Deutscher Rotwein, der sich mit geschmeidiger Kraft über alle Vorurteile locker hinwegsetzt. Ein Genuss!

Kein Wein, den ich zum Essen trinken würde, aber ein Genusswein für Sofa oder Balkon. Beeindruckend für nur € 7,80 bei Rindchen.

Und ich war überrascht von einem österreichischen Riesling: dem Jurtschitsch Riesling Platin von 2011. Schon die Grünen Veltiner fand ich sehr trinkbar und haben meinen Vorurteile gegen manche grünveltinische Pfefferbombe entkräftet. Und nun dieser Riesling aus Austria: Er schmeckt fruchtig-mineralisch, nach Pfirsich, vielleicht Marille. Sehr gut trinkbar gerade auch zu leichter Küche oder schärferen asiatischen Gerichten. Der Preis: € 13,95 bei Belvini.

Jurtschitsch Riesling Platin Der Wertvolle
Jurtschitsch Riesling Platin

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2 Antworten zu „Zwei Überraschungen: Keine rote Null, der Klosterhof „Zero 8“ und Jurtschitsch Riesling aus Österreich”.

  1. Na, immerhin scheinen auch prominentere Weintrinker hier und da Probleme mit deutschem Rotwein zu haben:

    „Ich muss zugeben, dass ich mit deutschem Rotwein bis vor kurzem so meine Probleme hatte. Bisher hab ich das Zeug gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Warum? Gelinde gesagt empfand ich Deutschen Rotwein meist als ausdruckslos, wenig komplex und so tief wie eine Pfütze nach einem 5 Minuten Nieselregen.“

    via La Gazzetta del Vino: Consigliere Dröfkes kleine Verkostungsnotiz für zwischendurch – 2010 Weingut Nelles 1479 Ruber Spätburgunder.

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