Heißt: Selbst wenn die Anzahl qualitativ hochwertiger Inhalte steigt, kommt es zu einer Inflation derselben. Die Chancen, mit den eigenen Inhalten durchzudringen und wirksam zu sein, sinkt. Die gute Nachricht: Sie liegt aber mit den richtigen Inhalten immer noch ungleich höher und wirkt auch noch lange im Longtail, als mit Billig-Inhalten vom Content-Fließband.
Natürlich wird es immer einen Markt für originäre, exzellente Inhalte geben. Insbesondere im B2B-Bereich sieht es noch einmal ganz anders aus, weil es hier vornehmlich um hochspezialisierte und damit kaum austauschbaren Inhalte geht.
via Content-Inflation: Mit dem Marketing kommt das (reinigende) Gewitter | karrierebibel.de.
inhaltlich hochwertige Inhalte zu produzieren. Wenn diese dann noch im Rahmen der täglichen Inhalts- und Reizüberflutung an der Zielgruppe vorbei rauschen, wird es ärgerlich. Ich denke, da helfen nur drei Dinge:
- weiter auf Qualität setzen (Karrierbibel ist ein gutes Beispiel) ,
- mittel- und langfristig eine gute Reputation aufbauen und
- auf den Pull-Effekt setzen: Interessenten holen sich die Inhalte genau dann, wenn sie an einem Thema Interesse haben.
All das entbindet natürlich nicht davon, die Klaviatur von Content Distribution, Syndication und Promotion möglichst virtuos zu spielen.
Die Aufmerksamkeitsverteilung ist ja nichts Neues. Gilt auch im Social Web das berühmte Pareto-Gesetz der 80/20-Verteilung? Ziehen also 20 Prozent aller Knoten im Netz 80 Prozent aller Links auf sich? Wo sich Vielfalt, Ungleichheit und Abweichungs-Verstärkung verkoppeln, stellt sich die 1897 von Vilfredo Pareto entdeckte Verteilung ein, die man in einfachster Mathematik durch die Formel y = 1/x abbilden kann.
Oder wie es der Millionär Gunter Sachs etwas deftiger ausdrückte:
„Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen“.
Im Netz gibt es aber sehr viele 80/20-Verteilungen mit sehr geringen Schnittmengen. Systemingenieure, die sich über Netzwerke austauschen, unterscheiden sich von der Gaming-Community oder von Koch-Fans. Die politischen Netzaktivisten haben kaum Zugang zu den Stars der Youtube-Szene. In all diesen Netzwerken könnte Pareto mit seiner Formel fündig werden – nur den einen großen Haufen gibt es nicht mehr. Das gilt besonders für die Welt der Geschäftskunden. Da ist nicht Reichweite und maximale Aufmerksamkeit gefragt, sondern Wirksamkeit.