Wein-erlei: Gratwanderung am Roten Hang und 3 Weine vom Julianenhof

Da das Wetter mitspielte, waren wir dann am Sonntag in Nierstein zur Gratwanderung am Roten Hang. Nierstein hat als einziger rheinhessischer Weinort das Glück der direkten Lage am Rhein mit sensationellem Blick in alle Richtungen. Kultur- und Weinbotschafter Jörg Johansson führte rund 2,5 Stunden durch verschiedene Lagen, klärte auf, dass es sich am Roten Hang nicht um Schiefer handele – die Farbe kommt von Eisen -, erklärte die geologischen Entstehung, gab Hintergrundinformationen zum Weinbau und der derzeitigen Kirschenessigfliegen-Plage. Sehr informativ und unterhaltsam, die Führung, die neue Fliegenplage bestimmt nicht.

Die Gratwanderung endete an der Fockenberghütte, wo uns Winzer Jochen Schmitt vom Julianenhof erwartete. Hier gab es nun drei Weine zum Probieren und viele Informationen, wie und warum er Winzer ist. Interessant fand ich, dass er die Rieslinge aus Nierstein im Vergleich nicht nur zu anderen rheinhessischen Gebieten generell als etwas runder und nicht so säurehaltig gerade auch im Abgang charakterisierte. Zu den verkosteten Weinen:

Als Einstieg gab es einen Niersteiner Pettenthal Riesling Spätlese von 2013 (Preis: € 6,–). Zuerst kam er etwas säurig, dann relativierte sich das sehr schnell. Ein leichter, süffiger Wein, mineralisch und mit Aprikosen-Geschmack. Hat uns dazu inspiriert, das Probepaket „Weine vom Roten Hang“ (Preis: € 33,–) zu bestellen.

Wuchtig mit 14,5 % Volumen kommt der Niersteiner Oelberg „S“, eine Riesling Spätlese von 2012 daher. Ein wirklich schwerer, rosinen-schmeckender Weisser aus einer ersten Lage. Kein Wein für jeden Tag, aber etwas, was man zu besonderen Anlässen und zu speziellen Gerichten trinken kann, der Preis: € 10,–. Voll überzeugend. Den 2013we Jahrgang dieses Weins wird es übrigens angesichts der Herausforderungen in 2013 nicht geben.

Zum Abschluss gab es einen 2012er Niersteiner Rehbach Riesling Spätlese, eher süss und lieblich, interessant und rund im Geschmack, aber eher nicht mein Fall, was aber nicht heissen soll, dass der Wein handwerklich und qualitativ sehr gut war. Der Wein steht mit € 6,– in der Preisliste.

Die Weine waren alle interessant und machen neugierig auf mehr. Vor allem aber kam Jochen Schmitt sehr sympathisch und authentisch rüber, ein Vollblutwinzer, der mit Herz und Seele dabei ist. Wir werden seine Weine nochmals verkosten und den Julianenhof – der übrigens auch Gästezimmer vermietet – im Blick behalten.

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