Wein-erlei: Von E-Mail-Newslettern, vermeintlichen Schnäppchen und Probierpaketen

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Ich gebe zu, ich bin etwas genervt. Die Online-Händler, bei denen ich schon mal bestellt habe und die ich durchaus schätze, bombardieren mich mit Angeboten nach dem Motto 6 Flaschen von diesem Spitzenwinzer plus noch eine Flache frei. Gerade habe ich beispielsweise die Mails von WirWinzer, Vicampo, von Gourmondo im Posteingang. Für mich sind solche Angebote nur dann interessant, wenn ich den Winzer und den Wein kenne oder wenn mir der Wein von einem verlässlichen Experten empfohlen wird. Sonst werde ich die Katze nicht im Sack kaufen und mir 6 Flaschen von etwas auf Lager legen, was ich nicht gesehen, gerochen oder verkostet habe.

Was ich mir dagegen wünschen würde sind Probierpakete von bestimmten Winzern. Bei Gourmondo habe ich gerade entsprechende Pakete geordert: den Emil Bauer Entdecker SetWeingut Winter Entdecker Set oder das Markus Schneider Gourmet Set. Hier bekommt man dann 6 verschiedene Weine vom jeweiligen Winzer und kann sich so durchprobieren. Das finde ich ein gutes Konzept und manche Winzer – so der Winzerhof Stahl aus Franken – bieten das dankenswerterweise auch direkt an. (Und ja, ich weiß, dass auch der ein oder andere oben zitierte Online-Händler auch hier und da diese Pakete offeriert so wie WirWinzer mit Werk2.)

Zugegebenermaßen habe ich aber vorher über die oben genannten 3 Winzer schon aus verlässlichen Quellen gelesen oder deren Weine schon probiert. Den Basisriesling von Stefan Winter kenne ich über einen Freund, bin aber neugierig auf die weiteren Weine. Markus Schneider ist für mich fast immer eine Bank, einer der wenigen deutschen Winzer, dessen Rotweine ich schätze und die ich nicht als dünn ansehe. Auf Emil Bauer bin ich wegen diverser Besprechungen gespannt. Gänzlich ins Blaue hinein bestelle ich also nicht.

Noch eine Anmerkungen zu den Probierpaketen, die durchaus auch offeriert werden: die 6 besten Rieslinge aus der Pfalz, die 6 Top Deutschen Rotweine und so weiter. Ist nicht so mein Ding und bestelle ich extremste selten. Zwar kenne ich vielleicht den ein oder anderen Winzer, aber unter den 6 Flaschen sind halt oft meiner Meinung nach 2-3 Ausreißer nach unten.

Generell gilt natürlich: Wenn es möglich ist, zum Winzer hinfahren und den Wein dort probieren (oder aber auf ein Weinevent oder eine Weinmesse gehen). Das gibt immer noch den besten Geschmack und Eindruck auch vom Winzer, seiner Familie und seinem Umfeld. Wir werden das jetzt, wo es frühlingt, auch wieder verstärkt tun.

Bei den E-Mails und Newslettern besagter Online-Händler bin ich unterdessen sehr am Schwanken, ob ich diese nicht abbestellen sollte. Es sind in der Summe zu viele Nachrichten und wirkliche Preis- oder Genussschnäppchen habe ich in den vergangenen Monaten darüber nicht entdeckt. Die Ausnahme sind bei mir die Nachrichten von Vipino, da ich noch immer auf die Tipps von Michael Liebert baue. Auch wenn ich jetzt erstmals mit ihm nicht einer Meinung bin: Der CalaMuri, Primitivo aus Apulien ist mir zu süßlich. Leider kommen von Michael nicht mehr so viele Tipps wie in vergangenen Jahren.


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Comments

Eine Antwort zu „Wein-erlei: Von E-Mail-Newslettern, vermeintlichen Schnäppchen und Probierpaketen”.

  1. Zur Probe ordere ich über Online Händler meist drei Weine je Sorte, aber nur wenn ich mich zuvor über das Weingut informiert habe. Sonst verliere ich in der Flut zur Zeit auch die Übersicht.

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