Eine Digitalstadt ist nur dann eine erfolgreich, wenn es Bürgerinnen und Bürgern etwas bringt – Darmstädter sollen bis 11.12.2018 Input geben

Vor einigen Wochen habe ich hier ja schon über das Projekt Digitalstadt Darmstadt berichtet, das mir bis dahin komplett entgangen war. Auch entgangen ist mir eine Veranstaltung am 13. November, wo die Strategie der Digitalstadt Darmstadt vorgestellt wurde. Losgelöst davon, dass ich im Ausland war, finde ich es schon bemerkenswert und schade, dass ich anscheinend keine (Push)-Information zu der Veranstaltung bekommen habe, obwohl ich auf dem Portal https://dabei.digitalstadt-darmstadt.de registriert bin.

Aktive Kommunikation und Dialog, ja auch Werbung für das Projekt erscheinen mir noch deutlich ausbaufähig. Und Kommunikation hisst sicher nicht, auf der eigenen Webseite einen Beitrag zu veröffentlichen oder im Echo einen Bericht zu platzieren. Es soll Leute geben, die das Echo nicht lesen.

Nicht falsch verstehen: Ich finde dieses Projekt toll und bemerkenswert. Nur sollte man – so meine Wahrnehmung – näher an den Bürgerinnen und Bürgern sein, auch wenn das durchaus mal anstrengend sein kann. Nun wurde auf besagter Veranstaltung genau zur Beteiligung aufgerufen. Man solle zwischen dem 13. November und 11. Dezember 2018 die Strategie der Digitalstadt Darmstadt diskutieren. Den Entwurf des entsprechenden Strategiepapiers konnte ich hier herunterladen.

Strategiekonsultation_-_dabei_digitalstadt-darmstadt_de.png

Die im Strategiepapier aufgeführten Projekte sind ambitioniert, gerade auch wenn man die Projektlaufzeit im Auge hat. Man hat einiges vor: Vom GovBot, einem Chatbot, der Fragen beantwortet, über ein Open Datas Portal bis zum Smart Parking. Das Papier ist aber auch genau das, was drauf steht, ein eben hypergalaktisches Strategiepapier. Um Bürgerinnen und Bürger „abzuholen“, muss man meiner Ansicht nach viel konkreter werden.

Nicht jeder Darmstädter hat die entsprechende Phantasie oder die entsprechenden Kenntnisse, was beispielsweise als Online Service angeboten werden könnte. Auch mir, der zwar in der IT-Branche tätig ist, würden entsprechende konkrete Anwendungsfälle und Beispiele enorm helfen. Leuchtturmprojekte, wie in den baltischen Staaten, gibt es ja durchaus, die man heranziehen und deren Services und Projekte vorstellen könnte. Ein Voting über mögliche Services wäre dann ergänzend sinnvoll, um nicht am Bürger vorbei zu entwickeln.

Strategie_der_Digitalstadt_Darmstadt.png

Jenseits großer Strategie, der definierten Vision und entsprechender Papiere, sollten einzelnen Dienstleistungen und Services schnellst möglich greifbar, erlebbar, nutzbar gemacht werden, um die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, Sinn und persönlichen Nutzen zu vermitteln. Eine Digitalstadt ist nur dann eine erfolgreiche Digitalstadt, wenn es genau jenen Bürgerinnen und Bürgern etwas bringt. Die Aussichten sind ja generell für Darmstadt nicht schlecht, wie das aktuelle Städte-Ranking der WirtschaftsWoche und dem Portal Immobilienscout24 gezeigt hat: Nummer 1 im Zukunftsindex.

Und nicht vergessen: Nicht jeder verbindet mit dem Begriff „Digital“ etwas Positives. Dass es aber positiv sein kann, könnte durch entsprechende Services „bewiesen“ werden. Also runter vom Ross, raus aus den Büros und hautnah ran an Bürgerinnen und Bürger. Und kommunizieren, reden, offline und online, laut und vernehmlich. Dass so was in Darmstadt geht, hat schon der Datterich bewiesen.

Der „Datterich“ ist charakterisiert als der „typische“ Darmstädter: Vorlaut, schlitzohrig, immer auf seinen Vorteil bedacht.

über Datterich – Wikipedia

(Stefan Pfeiffer)

Comments

3 Antworten zu „Eine Digitalstadt ist nur dann eine erfolgreich, wenn es Bürgerinnen und Bürgern etwas bringt – Darmstädter sollen bis 11.12.2018 Input geben”.

  1. Mathias

    Schnelleres Internet als 16 Mbit/s in der Stadt wäre super!

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  2. […] ist leider nicht nur Digitalstadt, im Zukunftsranking von Wirtschaftswoche und Immobilienscout 24 ganz vorne und wird auch beim […]

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  3. […] Öffentliche Wahrnehmung und Information, Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, das ist das, wo ich deutlichen Verbesserungsbedarf in der Digitalstadt sehe. Strategiepapiere können wichtig sein, sind aber dann nur Papier, wenn die Öffentlichkeit […]

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