Red Hat und IBM: Also bestimmt nicht phantasielos, lieber @HPBonn (finde ich)

Ich lege doch nochmals nach zur geplanten Übernahme von Red Hat durch meinen Arbeitgeber IBM, denn der geschätzte Heinz-Paul Bonn haut – am 5. November – unter dem Titel Nicht ganz dicht schon einige provokant-interessante Aussagen in seinem Blogbeitrag raus:

Das ist so phantasielos, dass eigentlich nur IBM auf eine solche Idee kommen konnte.

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Na ja, überteuert, falsch, irrweglich, whatever … aber no way: Phantasielos ist die Akquisition bestimmt nicht. Da hat man schon viel Phantasie gehabt, finde nicht nur ich.  Also sorry, Euer Ehren …

Und wenig später adelt er dann die Open Source-Bewegung;

Denn ohne Open Source ist die Cloud nicht denkbar. Beide leben von der Community, die Ressourcen gemeinsam nutzt und durch Teilen mehr erhält. So wie Cloud-Infrastrukturen mehr Sicherheit und mehr Flexibilität für alle bedeuten, so bedeuten Open-Source-Umgebungen kürzere Entwicklungszeiten. Die Dynamik, die sich aus der gemeinschaftlichen Pflege einer Infrastruktur ergibt, hat bislang noch jede proprietäre Umgebung hinter sich gelassen. Das musste IBM in vielen negativ verlaufenen Quartalen erst mühsam lernen.

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Na ja, ob Open Source die größte Herausforderung von IBM ist oder war? Schließlich kommentiert er:

Die Übernahme von Red Hat hat aber durchaus etwas von einer Verzweiflungstat. Es wird sich jetzt zeigen müssen, was IBM daraus macht. Kaputtintegrieren wäre das schlechteste, was passieren könnte.

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… aber auch:

Freilich ist Red Hat längst nicht nur ein Open-Source-Anbieter, sondern durchaus eine dominierende Kraft im Markt für Hybrid-Clouds. IBM katapultiert sich damit wieder an die Spitze in einem rasch wachsenden Markt.

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Und nicht d’accord bin ich mit der Gleichstellung von Microsoft und IBM zum Thema Open Source in den vergangenen Jahren. Da lagen – man zitiere nur Steve Ballmer und die Politik von Microsoft – schon Welten dazwischen. Hier würde ich mir deutlich mehr Fairness wünschen:

Die Open-Source-Bewegung ist eine Macht, aber sie ist so verletzlich wie die Demokratie. Immerhin waren es IBM und auch Microsoft, die lange Zeit nach dem Motto vorgingen: Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein. Jetzt wandeln sich beide zum Open-Source-Paulus. Ob das geht?

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Und ja, Open Source ist ein sensibles Thema, eine sensible Community. Schauen wir, was IBM für seinen Teil draus macht.

Akquisitionen sind ja wieder in, wie ich gestern anläßlich der geplanten Übernahme von Qualtrics durch SAP geschrieben habe. Auch dort gibt es skeptische Kommentare, ob eine solche Übernahme etwas bringt. Nur Microsoft und GitHub scheinen in der Beziehung überraschenderweise vergleichsweise gut weg zu kommen.

(Stefan Pfeiffer)

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