Kurz notiert: Grüne fordern Facebook-Alternative aus Rundfunkgebühren

Malte Spitz und Robert Habeck von den Grünen fordern am 8.11.2019 in einem Beitrag auf T-Online eine durch öffentliche Mittel finanzierte Alternative zu Facebook und Co:

Die datengetriebenen, werbebasierten Geschäftsmodelle von kommerziellen Plattformen verändern unser Verhalten, unsere demokratischen Prozesse und unsere Gesellschaft. Und das nicht immer zum Besseren.

Deshalb braucht es Alternativen zu Facebook, YouTube und Co: eine europäische Medienplattform als werbefreier, öffentlicher Raum der digitalen Kommunikation.

Facebook: Grüne fordern Alternative aus Rundfunkgebühren – T-Online.de

Ich habe meine Zweifel, denn es gab schon viele Versuche (Ello, Mastodon u.v.a.), Alternativen zu Facebook zu schaffen. Alle scheitern daran, dass „die Leute“, die Masse der User auf Facebook ist und bleibt. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit WhatsApp gemacht. Es gibt Alternative, aber viele in meinem Bekanntenkreis weigern sich „rüber“ zu kommen, weil doch „alle“ WhatsApp sind – und man was verpassen könnte.

Also: Wie erreicht man eine kritische Masse? Und damit verbunden: Wie kommt Leben in die Bude? Und damit meine ich sicher nicht die Hass-Tweets und Kommentare, die wir von anderen Plattformen kennen. Europäische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten sollen ihrer Vorstellung nach die Plattform betreiben. Sind sie in der Lage, die Plattform so zu bespielen, dass „die Leute“ auf das Netz aufspringen und mitmachen? Wenn ich den Begriff „gebührenfinanzierte Inhalte“ lese, beginne ich zu zweifeln.

Habeck und Spitz benutzen in ihrem Beitrag den Begriff Infrastruktur und ich muss an Breitbandausbau, Bahn und andere Infrastrukturprojekte denken.  Wie vermeidet man bürokratische Strukturen, die so typisch für Projekte für der öffentlichen Verwaltung sind?

Um es klar zu sagen: Ich würde mich über Alternativen zu Facebook und Konsorten freuen. Aber wie bringt man es erfolgversprechend an den Start und gewinnt „die Anwender“?

Im Artikel kann man abstimmen, ob man die gut oder schlecht findet. Hier das Stimmungsbild am 24.11.2019 mittags:

Facebook__Grüne_fordern_Alternative_aus_Rundfunkgebühren.png

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Comments

Eine Antwort zu „Kurz notiert: Grüne fordern Facebook-Alternative aus Rundfunkgebühren”.

  1. […] kann man da nur zur Vorsicht mahnen. Und die Idee von Malte Spitz und Robert Habeck  von einem öffentlich-rechtlich (aus den Rundfunkgebühdren) finanzierten Euro-Facebook als Alternative zu den kommerziellen sozialen […]

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