Wo stehen wir in der Umsetzung der DSGVO? Ermutigend und ernüchternd zugleich

Das Thema Datenschutz und DSGVO lässt uns dieser Tage nicht los. Pünktlich nach der Diskussion am 26. November 2019 mit Lutz Becker und Gunnar Sohn im Rahmen der Next Economy Open zu DSGVO und die Auswirkungen auf das Marketing ist jetzt eine Studie der Universität Göttingen im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz veröffentlicht worden. Die Wissenschaftler haben 35 Onlinedienste, darunter Online-Shops wie Amazon und Zalando, soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und YouTube, Messenger wie WhatsApp und Signal, Suchmaschinen wie Google und DuckDuckGo, Bewertungsportale, News-Seiten, E-Mail-Anbieter und Webseiten von großen Unternehmen, geprüft.

Gerd Billen, Staatssekretär Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, kommentiert die Ergebnisse aus meiner Sicht zutreffend:

Die Ergebnisse sind ermutigend und ernüchternd zugleich. Ermutigend ist: Die Datenschutz-Grundverordnung hat praktische Verbesserungen für Verbraucherinnen und Verbraucher gebracht. Bessere Information, mehr Transparenz und Wahlfreiheit lassen sich gut umsetzen. Die Studie zeigt Beispiele, wie Vorgaben der DSGVO praktikabel erfüllt werden können. Der Nebel lichtet sich.

Ernüchternd ist: Nicht ansatzweise alle Dienste haben die DSGVO umgesetzt, und dies schon gar nicht vollständig. Während einige untersuchte Onlineshops bereits viel getan haben, gibt es vor allem bei sozialen Netzwerken und Messengern weiter eklatante Mängel. Die größten Probleme gibt es weiter bei personalisierter Werbung.

über BMJV | Artikel | Ermutigend und ernüchternd: Studie zum Datenschutz bei Onlinediensten

Beim Thema personalisierter Werbung schließt sich der Kreis zu den Diskussionen und Beiträgen der vergangenen Tage. heise online,  das die Studienergebnisse vorab kommentierte, stellt fest: „Bei allen Diensten gibt es Probleme mit der Datenverarbeitung zu Zwecken der personalisierten Werbung.“ Und da passt die Cookie-Panik, die Werbetreibende derzeit umtreibt, hinzu.

Insgesamt dürften die Ergebnisse nicht überraschen. Mit der DSGVO hat man sich auf eine Reise begeben, die noch lange nicht beendet ist. Es wird weiter kontrolliert, aber auch modifiziert werden müssen.

Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden. Hier sind auch die Details zu den einzelnen Anbietern mit einer entsprechenden Bewertung einzusehen.

(Stefan Pfeiffer)

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