Früher: Meine Frau versteht mich nicht – Heute: Siri versteht mich wirklich nicht

Unser Gunni hat im Archiv gekramt und unter dicken Staubschichten einen Beitrag von 2007 zur Stimme als ultimativem Interface raus gekramt. Einfach mal durchlesen und genießen. Ich musste da dran denken, dass ich vor mehr als 20 Jahren damals bei der MIS in Darmstadt versucht habe, eine E-Mail-Programm, nein ein Voice Mail-Programm zu vermarkten. Statt tippen konnte man Nachrichten einfach aufsprechen und verschicken. So von wegen ultimativem Interface. Alles natürlich viel zu früh … Da haben wir noch nicht an Siri, Alexa und Co gedacht.

Wie weit sind wir nun gekommen? Gunnar meint:

Mit Alexa und Co. ist ein deutlicher Sprung bei der natürlichen Spracherkennung gemacht worden. Aber als ultimatives Interface hat sich die Stimme immer noch nicht durchgesetzt.

Die Stimme als ultimatives Interface – Ist das so? | ichsagmal.com

Tja, der deutliche Sprung … Habe mal wieder – angeregt durch Gunnis Artikel und eine kurze Diskussion dazu bei #9vor9 – einen Sprachtest mit Siri gemacht. Siri sollten mir die Öffnungszeiten des lokalen Sportfachgeschäfts sagen, da ich eine Jacke umtauschen wollte. Eine reale Herausforderung.

Spracherkennung: Noch immer viel Luft nach oben

Kurz zusammengefasst: Früher sagte ich, meine Frau versteht mich nicht. Siri versteht mich wirklich noch nicht. Es war mühselig. Gut, der Name des Geschäfts ist kompliziert. Und ja, ich habe sicher nicht die Logik verwendet, wie man Siri am besten befragt. Aber egal: Sprache als Interface muss so funktionieren und akzeptiert werden, wie ich sie spreche. Hier einige Ergebnisse und Versuche:

Also noch viel Luft nach oben. Auch ich bin der Meinung, dass Stimme die natürlichste Art ist, mit „Systemen“, dem Auto, dem Smartphone, dem Smart Home oder dem Computer zu sprechen und diese zu steuern. Doch wir sind noch nicht im Raumschiff Enterprise angekommen, wo die viel größere, wesentlich schlauere Schwester von Siri alles ganz einfach so verstand.

Und es wird nicht einfacher, die bekannten Systeme besser zu machen, wenn Nutzer ihre Daten nicht mehr den Anbietern zur Verfügung stellen, mit denen diese ihre Systeme trainieren. Die Skandale beziehungsweise Enthüllungen diesen Jahres sind zumindest ein temporärer Rückschlag.

Alexa auf dem Clo und im Duschkopf

Doch es geht voran: Wir können jetzt fast überall mit Alexa, Siri und Co plappern. Auf der CES 2020 hat der US-Sanitärhersteller Kohler die „intelligente Toilette“ mit Alexa-Integration einen Duschkopf vorgestellt, in den sich ein smarter Lautsprecher einsetzen lässt. Da bekommt die Überschrift der absatzwirtschaft Wie Smart Speaker 2019 ihre Unschuld verloren ganz neue Bedeutung. Alexa wird zum neuen Windows, zum Betriebssystem unseres Heims.

… und nicht nur dort

Und passend zum Thema flatterte mir gerade auch diese Grafik von eMarketer in den Posteingang. Qualcomm hat im September 2019 jeweils 1.000 Antworten pro Land ausgewertet, wo sie denn ihre smarten Lautsprecher so verwenden. Im Schlafzimmer scheinen die Deutschen und Japaner Alexa-mäßig besonders keusch zu sein …

Einige mehr oder weniger olle Beiträge zum Thema:

Bild von Seregas auf Pixabay


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2 Antworten zu „Früher: Meine Frau versteht mich nicht – Heute: Siri versteht mich wirklich nicht”.

  1. […] Erfahrungen sind anders, wie ich kürzlich geschrieben habe. Solange die Sprachassistenten uns – und es liegt diesmal, wie mir Freunde bestätigt haben, […]

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  2. […] wenn es denn funktioniert. So ähnlich verhält es sich auch mit den Befehlen, die ich Siri gebe. Meine Frau versteht mich nicht, Siri aber auch noch nicht. Doch offenbar sind Siri, Alexa und ihre Kolleginnen im Alltag angekommen. Laut einer […]

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