Vor 10 Jahren: Verderbt es Euch nicht mit Paul. Er wird morgen Euer Chef sein

Heute vor 10 Jahren, also eher morgen vor 10 Jahren habe ich über Paul geschrieben. Inspiriert hat mich damals ein wirklicher Paul und das Buch Direktkarriere von Gunter Dueck. Letzteres ist auch heute noch sehr lesenswert. Paul ist unterdessen bei einem anderen Unternehmen. Ich habe ihn aus dem Auge verloren. Und nein, es gibt keinerlei Ähnlichkeiten mit meinem Freund Paul. Den habe ich erst später kennengelernt.

Paul war der Klassiker. Frisch von der Uni Paul gekommen wußte er genau, was er will: Karriere machen. Stromlinienförmig und geschmeidig gleitet er durch den Konzern, hat die wichtigen Dinge des Konzerns schnell gelernt. Man muss in den Excel-Tabellen immer grün sein. Der notwendige Sense of Urgency ist geboten. Und Audi geht als Dienstwagen ab einem gewissen Niveau gar nicht. Paul geht ab wie ein Raketchen. Frei mach Marc-Uwe Kling und den Känguru-Chroniken: Ich arbeite gern für meinem Konzern.

Gibt es Paul heute noch? Ganz sicher. Heute ist er ganz bestimmt „eydscheil„. Die Pauls und Paulinchens werden nie aussterben. Sie wollen die Karriereleiter erklimmen. Und Karriere machen ist ja auch per se nicht schlimm. Wie man sie macht, ist eine andere Frage.

Doch liest sich der Text heute anders und das nicht nur, weil der Blackberry schon lange kein Managersymbol mehr ist. Offensichtlich haben sich auch Wertesysteme verschoben, denn der jüngeren Generation sagt man nach, sie lege mehr Wert auf Privatleben, die berühmte Worklife Balance, und sie sei nicht mehr so karrieregeil. „Wollen die auch arbeiten“, fragt Zeit Online 2013 provokant. Alles Mumpitz und ein Phantom, stellt die FAZ zur Generation Y richtig und zitiert entsprechende Studien: „Die Lebenseinstellungen in der vermeintlichen Generation Y und anderen Generationen wie den Babyboomern, den 68ern oder der Generation X weichen kaum voneinander ab“. Und der Dienstwagen hat ausgedient, meint der Bitkom sehr plakativ.

Ich lass das mal so stehen und schließe mit Herta aus den schon einmal zitierten Känguru-Chroniken: Es gibt so’ne und solche, und dann gibts noch ganz andre, aber det sind die Schlimmsten, wa?

Lust auf mehr von und zu Paul? Hier findet Ihr den damaligen Beitrag. Und als Appetitmacher hier einige Referenzen in Zwitscherformat:

Paul ist einfach ein Meister der der Telefonkonferenzen und der Interlocks. Stromlinienförmig und geschmeidig gleitet er durch den Konzern, meist nach oben.

Paul hat schon immer gewusst, dass es beim Karriere machen nicht um Fachwissen geht. Das behindert eher die Karriere.

Paul hat verstanden, daß es nicht immer Sinn macht, nach dem Sinn zu fragen. No excuses. Ergebnisse liefern. Grün sein. Paul hat einfach SoU, den notwendigen Sense of Urgency.

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