Auto-Mobil: Mein Auto künftig im Abo, R2-D2 flitzt durch meine Garage und Gunter Dueck liest die Leviten

Subskriptionen sind modern, spätestens seit dem Siegeszug der Streaming-Dienste wie Netflix, Spotify und den anderen Platzhirschen. Halten nun Abos auch in der Automobilindustrie Einzug? Abonnieren wir künftig unser Auto? Dirk Wollschläger hat das vor einigen Wochen im IBM Livestudio Magazin postuliert und nun schein ihm zwei Studien Recht zu geben, die zum Thema „Das Marktpotenzial von Car-Abos“ vom Duisburger CAR-Institut unter Beteiligung von IBM durchgeführt wurden. „Das Abo-Modell könne bis 2030 einen Marktanteil von bis zu 40 Prozent erreichen und dabei die immer noch beliebten Barzahlungen und Kreditfinanzierungen in den Hintergrund drängen“, so Ferdinand Dudenhöffer laut Zeit Online.

Auch Privatkunden scheinen demnach die Vorteile einer Flatrate fürs Auto zu mögen. „Alles drin, bis auf Tanken“ – bis auf die Treibstoffkosten ist alles in einer monatlichen Pauschale enthalten. Die:der Fahrer:in müssen sich um nichts kümmern (Reifenwechsel, Inspektion etc. sind im Preis enthalten) und können immer die neusten Autotypen fahren, denn die Laufzeiten sind im Vergleich zum Leasing kürzer. Hört sich gut an, kostet aber auch, oder? Wiwo hat am 20.9.2019 über Autoabos berichtet (leider geht das Video wohl am 20.9.2020 offline). Hier schneidet das Abo am besten ab.

Screenshot aus dem WiWo-Bericht – Das Rennen macht die Firma Cluno mit der entsprechenden Offerte

Interessant (einmal wieder) die Aussagen von Ferdinand Dudenhöffer: Autoabos seien für junge Fahrer:innen attraktiv oder wenn man eine hohe Schadensklasse in der Versicherung habe. Auch wer exklusive Autos fahren wolle, käme potentiell um den hohen Wertverlust herum. Wer einmal sein Auto abonniert habe, gehe nicht mehr zurück, so Dudenöffer 2019.

Die TZ fasst ihre Einschätzung im Februar 2020 so zusammen:

Wer möglichst günstig fahren möchte und daher über viele Jahre das gleiche Fahrzeug behält, wählt am besten die klassische Finanzierung. Wer günstig und ohne Risiko einen Neuwagen fahren will und sich auf eine feste Laufzeit einlassen* kann, der ist mit Leasing am besten dran. Und diejenigen, die gewillt sind, für maximale Flexibilität ein paar Euro draufzuzahlen, können getrost zum Abo greifen.

Leasing, Abo, Finanzierung – was ist der Unterschied? | Auto

Abo, Leasing oder Kauf; Welchen Einfluss haben die E-Auto-Prämien?

Mir scheinen die Preise für Autoabos doch noch sehr hoch, aber ich werde es mal für einen VW ID.3 durchrechnen, sobald der Wagen verfügbar ist und entsprechende Angebote auch für ein Abo vorliegen. Wird hier die Förderung für E-Autos so entsprechend preislich durchschlagen, so dass Finanzierung oder Barkauf attraktiver sind? Bei Cluno waren am 2.9.2020 zwei Elektrofahrzeuge im Angebot.

Angebote für E-Autos bei Cluno am 2. Septemebr 2020

Und R2-DR flitzt durch meine Tiefgarage und lädt die E-Autos

Ich bin bekennender Star Wars-Fan und natürlich mag ich R2-D2 und C-3PO. Insbesondere an R2-D2 musste ich denken, als ich über die mobilen Laderoboter gelesen habe, die Volkswagen jetzt angekündigt hat. Ich sehe den mobilen Laderoboter durch unsere Tiefgarage flitzen und die dort geparketen E-Autos aufladen, alles möglichst intelligent gesteuert. „Vom Öffnen der Ladeklappe, über das Anschließen des Steckers bis hin zum Entkoppeln – der gesamte Ladevorgang verläuft ohne jegliche menschliche Beteiligung„, schreibt Volkswagen.

Der mobile Roboter bringt einen Anhänger als fahrbaren Energiespeicher zum Fahrzeug, schließt diesen an und lädt damit die Batterie des E-Fahrzeugs auf. Bild & Bildrechte: Volkswagen

Noch ist es eine Studie, die aber – so Volkswagen – schnell Realität werden könne. Und man fügt weniger später hinzu: „Volkswagen engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für den Aufbau der Ladeinfrastruktur. … Mittelfristig soll das Laden eines E-Autos genauso einfach werden wie das Laden eines Smartphones.“ Und unterstreicht das mit dieser Grafik:

Bild: Volkswagen

Gunter Dueck: Die deutschen Konzerne warten – Tesla baut die Ladestationen gleich mit

Das Beispiel Ladeinfrastruktur und wer sich dafür engagiert, darüber hat auch Gunter Dueck kürzlich geschrieben. Er fordert, dass sich (nicht nur) die Autoindustrie nicht immer auf den Staat verlassen solle, sondern selber investieren müsse.

Die deutschen Autobauer geben zu bedenken, dass es zu wenig Ladeinfrastruktur für e-Autos gibt. Das ist klar, sie haben recht. Wie reagiert man? Meetings und Förderanträge an die Regierung, Kaufprämien sowieso. Das dauert, verplempert wieder Ihr Steuergeld und führt zu nichts. Tesla baut die Ladestationen in den USA gleich mit. Tesla bietet Akkus im Haus zum Speichern von Strom, der vom Dach kommt (Photovoltaik).

Kopfschütteln über Tesla’s Börsenwert – Omnisophie

Es geht Gunter Dueck sicher nicht nur um E-Autos, Ladeinfrastruktur und die Autoindustrie. Es geht ihm um die generelle Mentalität, auf den Staat zu deuten, auf Fördermittel zu warten, statt selbst zu investieren und voran zu schreiten. Elon Musk tut es. Wir zerreden es.

E-Autos, Umweltfreundlichkeit und entsprechende Studien

Sind Elektroautos denn nun umweltfreundlicher und nachhaltiger wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor? Gerade deutsche „Studien“ postulieren, dass E-Autos selbst und beim Recycling eben nicht umweltfreundlicher seien. Dem widerspricht nun eine Studie der TU Eindhoven, die von der Bundestagsfraktion der Grünen in Auftrag gegeben wurde, deutlich, berichtet heise online und zitiert:

Ordentliche Berechnungen zeigen, dass Elektrofahrzeuge bereits heute weniger als die Hälfte der Treibhausgase ihrer mit fossilen Brennstoffen betriebenen Pendants ausstoßen.

Elektroautos: Studien zum Schadstoffausstoß oft fehlerhaft und ignorant | heise online

Die Autozeitung gibt hier einen Überblick über verschiedene Studien.

Und noch einige Tweets, die ich die Tage abgesetzt habe, zum Abschluss:

Hoffen wir es mal. In der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung sind wir in Deutschland nicht gerade Vorreiter.

Das gesamte Vertriebsmodell ändert sich gerade. Was bleibt künftig noch für Händler übrig? Braucht es in Zukunft die Händler überhaupt noch und von was leben sie? Wie entwickeln sich die Margen, wenn es wirklich einmal zu einer Massenproduktion von E-Autos kommt? Viele offene Fragen.

Und zum Abschluss noch eine sicher nicht repräsentative Umfrage, die ich auf Auto-Motor-Sport gefunden habe:

Stand: 2.9.2020 – 14:04 Uhr


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Comments

Eine Antwort zu „Auto-Mobil: Mein Auto künftig im Abo, R2-D2 flitzt durch meine Garage und Gunter Dueck liest die Leviten”.

  1. Generell muss das Auto an sich überdacht werden. Es muss gesetzlich unter Strafe stehen, wenn Bauteile mit Sollbruchstellen ausgestattet sind um eine verminderte zu sichern. Autos müssen deutlich mehr kosten aber auch wesentlich länger halten. Der Motor an sich, sollte immer mínd. 1,5 Millionen Kilometer schaffen. Dann werden die Straßen sauberer, da weniger Auto fahren können.

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