Geile Etiketten von Emil Bauer – Auf der Suche nach den wirklich guten Weintipps und Verkostungen

Und auch heute wieder einige Beiträge und Erfahrungen rund um Wein frisch kuratiert. Ich habe ja in den vorhergehenden Wein-Notizen geschrieben, wie schwer es ist, sich online zu orientieren und den Wein zu finden, der einem potentiell schmeckt. Liest man die Beschreibungen in den Online-Shops, sind die Weine eh alle toll. Also versuche ich immer wieder „unabhängige“ Quellen mit Weintipps zu finden. Lange Jahre war Michael Liebert meine Referenzquelle und ich fühlte mich gut beraten. Auch jetzt folge ich auf Vipino noch immer mal seinen Empfehlungen.

Doch ist Michael auf italienische Weine spezialisiert und ich habe mich gerade beim Rotwein in Richtung Frankreich entwickelt. Mancher Primitivo (Zinfandel), der mir noch vor Jahren geschmeckt hat, hat mir heute zu viele Schokolade und Marmelade. Und ja, es gibt immer noch tolle italienische Weine und gerade gestern haben wir einen „Banditen“ geleert, den Michael empfohlen hat. Es war ein Lornano Chianti Classico Riserva 2015 Le Bandite, der von ihm die maximale Zahl von 100 Punkten bekommen hat. Der ist exzellent, kräftig (laut Michael Kirsche, Erdbeeren, schwarzer Pfeffer, wilde Kräuter und Maulbeeren), nicht zu rund und in der von mir für Rotwein präferierten Preisspanne zwischen 10 und 20 Euro (genau gesagt € 14,24).

Doch wie ist das nun mit den französischen Weinen? Bei den Italienern kann ich mich immer noch auf Michael „verlassen“. Bei französischen Weinen haben sich Lobenbergs Gute Weine als Lieferant etabliert, bei dem ich sehr oft bestelle. Aber auch dort ist es schwierig, denn natürlich werden alle Weine erst einmal gelobt. Und es sind nicht wenige, die die Lobenbergs im Angebot haben. Trotzdem bin ich gerade bei den französischen Rotweinen fast immer gut gefahren, aber man muss halt genau lesen und dann probieren. Und auch hier ein Lieblingswein: der Cotes du Ventoux Persia 2018 von der Domaine de Fondreche aus dem Rhone-Gebiet, der für rund 17 Euro zu haben ist. Ein exzellenter Wein, kräftig und rund, aber eben auch mit einer Würze, die angenehm ist und den Wein interessant hält.

Und versuche ich mal eine Bordeaux-Empfehlung vom Captain

Doch die Suche nach verlässlichen Einkaufsquellen und vertrauenswürdigen „Vorkostern“ geht weiter. Captain Cork habe ich in der vorhergehenden Ausgabe schon erwähnt und jetzt bin ich auch einer seiner Empfehlungen gefolgt und habe mir einen Bordeaux aus dem Haut-Medoc, einen Chateau D’Aurilhac Cru Bourgeois von 2016 bestellt, den er in seinem Newsletter vom 27. August empfohlen hat. Zitat“Es ist die Lücke leistbarer und anspruchsvoller, zudem umsichtig gemachter Bordeaux-Weine,  derer es einige gibt.“ Und: „Im Mund ein wunderbar balancierter, würziger und dunkelfruchtiger Wein, dem es nicht an Druck fehlt. Hinten ein überraschend langer Nachhall mit Anklängen von Größe. Für ca. 15 Euro ist dieser Wein definitiv ein Bordeaux-Schnäppchen.“ Ich bin gespannt und werde berichten. Derer es einige gibt., schreibt der Captain, und über den entsprechenden Link kommt man dann auf in eine Galerie auf seiner Home Page, die man durch klicken und durchprobieren könnte in den bevorstehenden langen Herbst- und Winterabenden.

Nicht nur geile Etiketten – ich muss mal nach Nussdorf fahren

Klare Ansage – Gefällt mir
Kopiert von der Facebook-Seite des Weinguts …

Die Tage habe ich erstmals den Dubbecast gehört und die Pfälzer Podcaster hatten Alexander Bauer und Christian Kern vom Weingut Emil Bauer und Söhne zu Gast und natürlich war ich neugierig. Mir aufgefallen ist das Weingut Emil Bauer aus Landau vor allem durch seine außergewöhnlichen Etiketten, die natürlich in den einschlägigen Medien behandelt wurden: ein Riesling namens Sex, Drugs and Rock’n’Roll , Scheu, aber geil, oder dem Sauvignon Blanc If you are a racist. Fesches Marketing und wo nötig klare Ansagen, das gefällt mir. Und wenn dann noch die Weine schmecken, passt es.

Man erfährt einiges darüber, wie produziert wird, was es heißt, ein in „Fair’n’Green“-Betrieb zu sein, und wie der Klimawandel auch die Pfälzer Winzer beschäftigt. Im Podcast werden dann Weine probiert, die aus Rebsorten wie Viognier kennen, die wir eher aus den südeuropäischen Ländern kennen. Die Hintergrundinformationen fand ich lehrreich, die Verkostung hat mir nicht so viel gebracht. Wahrscheinlich muss ich doch einfach mal nach Nussdorf fahren und vor Ort probieren.

Weinreise durch Deutschland mit Weinprinzessin und Weinen aus den 13 Anbaugebieten

Und dann noch der Hinweis auf einer Kooperation des Deutschen Weininstituts (DWI) mit WirWinzer.de. Die wollen, so die Pressemeldung vom 31. August 2020, laden zu einer Reise durch Deutschland ein. Ab dem 6. September sollen die Deutsche Weinkönigin Angelina Vogt oder die Deutsche Weinprinzessin Carolin Hillenbrand zusammen mit dem WirWinzer-Wein-Experten Christopher Sommer eines der 13 deutschen Weinbaugebiete vorstellen. Jeweils 3 Weine aus den Weinbaugebieten wurden ausgewählt und können dann zusammen in Online-Weinproben verkostet werden.

Zu viel Werbe-E-Mails

Zum Abschluss: Werbung muss sein. E-Mail-Newsletter sind ein valides Mittel. Personalisierung der Werbebotschaften ist ein Ziel, dass alle Marketer anstreben. Und ich bin Marketer. Doch gerade bin ich ziemlich genervt. Erste E-Mail am 29. August von Vicampo: Superangebot, der Lebenswerk Spätburgunder Rosé im Superangebot (die Angebote sind ja immer super …). Nachfass-E-Mail am 5. September: Haben Sie unser Supersonderangebot etwa vergessen? Kurz vorher: Wir haben eine gute Nachricht für Sie: Sie haben neues Guthaben als Dankeschön für Ihre letzte Bestellung erhalten! Fast war ich überzeugt und legte den Wein in den Warenkorb. Dann gestern Abend: Haben Sie nicht etwas vergessen? Die einen mögen sagen, das ist doch nur guter Service. Hab Dich nicht so. Mir ist es zu viel. Ich werde nicht bestellen. Diesmal.

Ich habe mich vom E-Mail-Service nicht ganz abgemeldet, aber ihn stark eingeschränkt.

* Der Titel des Beitrags Bitte nicht scheu, aber geil … lehnt sich – wen wundert es – an einen der Weinetiketten von Emil Bauer und Söhne an.

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