Ein närrischer Rosenmontag für Gladbach und die Fohlenfans

Ein (schl)echter Rosenmontag: Marco Rose geht von Gladbach nach Dortmund. Ich hab es nach den letzten Wochen fast erwartet, bin aber doch enttäuscht. Der unverbesserliche Fußballromantiker kommt durch, der noch Rose im Ohr hat, dass er bei der wahren Borussia etwas aufbauen wolle. So weit Worte und Taten. Und musste es dann noch Dortmund sein, die zwar von den Möglichkeiten (etwas) höher zu beurteilen sind. Ich weiß, Stil scheint nicht mehr in sein. Und ob das sicher höhere Salär genügend Grund ist. Scheinbar doch.

Sollte Rose jetzt gegangen werden? Ich bin mir nicht sicher, aber es riecht angesichts des bevorstehenden DfB-Pokalspiels nach Matthäus-Drama, das ich damals live im Frankfurter Waldstadion beobachtet habe. Wer sollte Nachfolger werden? An den Spekulationen beteilige ich mich nicht, auch wenn ich einige persönlich Favoriten habe – die nicht unbedingt nach Bremen weisen. Max Eberl und das Gladbacher Management werden schon (hoffentlich) die richtige Entscheidung treffen.

Der Kicker kommentiert:

Sollte sich aber abzeichnen, dass Rose die nächsten Ziele verpasst, wird der Borussia-Park zum Pulverfass. Die Herzen der (meisten) Gladbach-Fans dürfte der Trainer spätestens an diesem Montag endgültig verloren haben.

Kommentar zum Abschied von Gladbachs Trainer Eberl hat bei Rose das Risiko mit eingekauft

Und auf Seitenwahl steht:

Wie klein Borussia Mönchengladbach wirklich ist, das hat uns allen Marco Rose heute schmerzhaft vor Augen geführt. …

In der Champions-League wird die Reise der Borussia in Manchester enden und in der Bundesliga ist man mittlerweile so weit, das Erreichen der Euro League als Erfolg werten zu müssen.  Bleibt der DFB-Pokal. Gegner: Borussia Dortmund. Eine unglücklichere Konstellation lässt sich nicht denken. Lothar Matthäus 1984 lässt grüßen. Im „echten Leben“ wird eine Führungskraft, die zu einem direkten Konkurrenten wechselt, umgehend freigestellt. Das ist im Fußball nicht die Regel, und was wäre auch die Alternative?

Der falsche Mann für die kleine Borussia

Gladbach Live schreibt:

… deshalb ist es richtig, dass Gladbachs Entscheider um Präsident Rolf Königs (79) und Manager Eberl Rose trotz dessen Entscheidung nicht prompt vor die Türe gesetzt haben. …

Der Abgang von Rose im Sommer dürfte sicherlich sportlich schmerzhaft sein. Das Gladbacher Fundament ist allerdings zu stabil, als dass es deshalb bedrohliche Risse bekommen sollte.

Gladbach: Kommentar: Rose-Abschied bitter, aber kein Untergang | GladbachLIVE

Und wer mit denkt:

Vielleicht zeigt dieser Fakt dann ziemlich genau, wie dieser Mann letztendlich tickt. Borussia Mönchengladbach war für Marco Rose eben leider nur eine Durchgangsstation – und wir waren dumme, naive Fußballfans, die an eine längere gemeinsame Zukunft geglaubt haben.

Menschlich enttäuschend, sportlich in Ordnung! – MitGedacht.

Und vielleicht etwas zu pathetisch, aber …

Keine Person, kein Ego und kein Typ ist größer als der Verein Borussia Mönchengladbach. Auch wenn Marco Rose diesen Klub offensichtlich nicht besonders wertschätzt.

Menschlich enttäuschend, sportlich in Ordnung! – MitGedacht.

Differenzierter, entschuldigender geht Frank Brechenser in seinem Blog über Marco Rose, geht aber auf die Gerüchteaus der Kabine ein, die zu einem vorzeitigen Abschied von Rose führen könnten:

Wieso kommen plötzlich angebliche Leaks aus der Kabine, darüber, dass sich Spieler belogen fühlen und Rose sich auf eher skurrile Art für seinen Wechsel gerechtfertigt haben soll: weil er nicht mit 55 der 60 Jahren noch auf der Trainerbank sitzen wolle, müsse er jetzt den nächsten Schritt machen.

In den Winkel: Verblühte Liebe

Marco Rose hat sich menschlich und charakterlich diskreditiert, aber das mag in diesen Zeiten nicht mehr gelten. Anstand ist wohl altmodisch. Gerade nach der Pokalauslosung hätte er diese Entscheidung nicht mehr treffen dürfen. Kohle hin, Kohle her. Die nächste Chance hätte er auch nach einem weiteren Jahr woanders ergreifen können.

Nachtrag vom 18. Februar 2021: Patrick Berger kommentiert auf Sport1 die Entscheidung, dass man mit Rose weitermachen will und gibt die folgende Einschätzung ab.

Ich bin sicher, dass Max Eberl bald schon einen geeigneten Top-Nachfolger für Rose präsentieren wird, mit dem der Klub vom Niederrhein weiterhin erfolgreich sein wird.

Auch wenn Eberl zwar betonte, dass das Projekt Borussia Mönchengladbach nicht an einzelnen Personen hänge, sage ich: Doch! Für mich ist Max Eberl der mit Abstand wichtigste Mann in Mönchengladbach. Auf Marco Rose können die Fohlen verzichten, auf ihn aber nicht!

Quelle: Borussia Mönchengladbach: Marco Rose ersetzbar, Max Eberl nicht – Kommentar

(Stefan Pfeiffer)


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