Wieviel Medien- und Nachrichtenkompetenz hast Du im „Neuland“ Internet?

Medien- und Nachrichtenkompetenz sind und werden heute immer wichtiger. Oder ganz banal geschrieben: Welcher Nachricht kann ich wirklich trauen? Was ist Werbung? Was ist gar Fake News? Jörg Schieb auf WDR Digitalistan und Der Spiegel berichten über eine Umfrage der Stiftung Neue Verantwortung zur Nachrichten- und Informationskompetenz der deutschen Bevölkerung. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Tatsächlich “Neuland”

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass fast die Hälfte aller Teilnehmer nur geringe oder sehr geringe Nachrichtenkompetenz haben – es geht also unter anderem darum, Desinformationen zu erkennen und Werbung von Nachrichten zu unterscheiden. Das ist einerseits schockierend, aber andererseits nicht überraschend.

Neuland? Welchen Nachrichten kann ich trauen? › Digitalistan

Viele Informationen und Medien sind wie auch die Anwender ins Internet gewandert und das macht es offensichtlich komplexer, glaubhafte Nachrichten und Wahrheiten zu erkennen. Das Netz selbst und die Betreiber machen es ja auch nicht einfach. Nur zu oft kann die kleine Beschriftung als Anzeige oder Advertorial überlesen werden, müsste ein Beitrag – wie es auch die Studie fordert – eindeutiger und optisch auffallender gekennzeichnet werden.

Der innere Kreis zeigt die durchschnittlich von den 4.000 Befragten erzielten Werte

Die Umfrageergebnisse der 4.000 Befragten Deutschen machen auf jeden Fall deutlich, wie wichtig Aus- und Weiterbildung im Segment Nachrichten- und Medienkompetenz in Schulen, aber auch in der Erwachsenenbildung ist, denn leider hat niemand von uns die Faktenchecker-App zur Hand – ich muss an das Project Debater denken -, die schnell und zuverlässig bei der Bewertung hilft. Die Ergebnisse sind auch ein Indiz dafür, warum viele auf Fake News, reißerische und emotionale Texte, Überschriften und Bilder oder gar bewusste Desinformation und gesteuerte Propaganda hereinfallen. Es ist zugegebenermaßen nicht einfach und man kann den Satz von Gunter Dueck zu Data Literacy (zur Kompetenz im Umgang mit Daten) nahezu eins zu eins auf Nachrichtenkompetenz anpassen: „Zur Beurteilung von Nachrichten ist eine Menge Kontextwissen erforderlich, auch dafür, Manipuliertes oder einfach Falsches zu erkennen.“ Hier bleibt zu viel zu tun, insbesondere auch für diejenigen, die eher niedrige Bildung haben, sonst driften potentiell immer mehr Bürger:innen in politisch bedenkliche Lager ab.

Wer seine eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Inhalten und Nachrichten im Internet testen will, kann das unter der-newstest.de tun und ich lege es jeder:m ans Herz. 24 Fragen aus den Bereichen Navigieren, Beurteilen, Fakten checken, Mitreden und Wissen und Verstehen beantworten und vor allem auch die Tipps lesen. Ich bilde mir ein, dass ich mich recht gut auskenne, bin aber nicht bei allen 30 möglichen Punkten gelandet – wobei ich im Fall der konservativsten Tageszeitung die als richtig gewertete Antwort anzweifele … Der Test sensibilisiert dafür, genauer hin zuschauen, um vernünftig und faktenbasiert bewerten zu können. Jenseits der Ergebnisse wichtig sind vor allem die Erläuterungen zu den einzelnen Themen und die individuelle Auswertung. Ich habe den Test auf jeden Fall an viele Freunde weitergeleitet, insbesondere die Lehrer:innen.

(Stefan Pfeiffer)

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