Heimaterinnerungen: Bissenberg in der Hessenschau

Meine Mutter hat mich darauf aufmerksam gemacht: Mein Heimatdorf Bissenberg werde als Dolles Dorf in der Hessenschau vorgestellt. Jetzt habe ich mir den fünfminütigen Beitrag auf hessenschau.de angesehen und natürlich ist manche Erinnerung hoch gekommen. Vor allem habe ich auch viele bekannte Gesichter gesehen. Bekannte Gesichter ist zu wenig gesagt. Die Besitzerin des Bioladens und des Cafés Blattlaus Ina ist eine Schulkameradin. Mit der iin tiefsten Bissenberger Platt über das Gaasekippel philosophierende Gini bin ich aufgewachsen. Sie und ihre Brüder waren Nachbarn meiner Oma und nur zu oft haben wir bei der anderen Familie die Füße unter den Tisch gestellt.

Natürlich kommen Anekdoten und Schoten hoch. Mit meine Oma hat Werner, einem der Brüder von Gini, die erste Zigarette geraucht. Das alte Rathaus kenne ich noch sehr gut. Dort wurden lange Jahre die Mannschaftsaufstellungen für den 1. und 2. Mannschaft und die Jugendmannschaften des TSV Bissenberg ausgehängt und wir sind als Jugendliche dort immer hin gepilgert, um zu sehen wann wir wo spielen. Hans-Werner Büttner, Schulkamerad meiner Mutter, war lange Jahre unser Trainer und ich habe mit ihm auch noch zusammen gespielt. Ich mehr schlecht als recht, er auch in höherem Alter mit guter Technik, abblockendem Stellungsspiel und viel Erfahrung.

Schön, diese Bilder zu sehen und dass es auch wieder eine Kneipe, einen Treffpunkt, den Blattlaus gibt. Schon lange Zeit haben die Dorfkneipen nach und nach ihre Pforten geschlossen. Doch es scheint gerade in diesen Zeiten auch wieder den Bedarf an Gemeinschaft und Treffen zu geben. Große Klasse finde ich es, dass es den Bioladen gibt, denn natürlich ist Bissenberg fast in einer einzigartigen Situation im Vergleich zu vielen umliegenden Gemeinden. Man hat noch einen eigenen Lebensmittelladen.

Mit der Besitzerin Ina habe ich vor vielen Jahren mal über die Vor- und Nachteile des Dorflebens gesprochen. Auch sie war mal weg gegangen, ist aber dann zurück gekommen, hat den Bioladen eröffnet und ist offensichtlich zufrieden auf dem Dorf. Bei mir führte der Weg fort aus Bissenberg und wohl auch nicht mehr in das damls 500 Seelen-Dorf zurück. Nur das rollende R wird bleiben.

Doch natürlich komme ich gerne „heim“. Meine Eltern wohnen noch dort und profitieren von der Gemeinschaft. Alle Nachbarn haben eine Auge auf sie und kümmern sich um sie. Dafür sind wir unendlich dankbar und so geht Gemeinschaft. Und es ist schön, mit den Eltern und Nachbarn wie Hansi und Christa auf dem Mäuerchen zu sitzen und zu schwadronieren. Hoffentlich bald mal wieder. So weit ein kleiner melancholischer Ausflug in die alte Heimat. Hier geht es zum Video, das ich leider nicht direkt im Blog einbetten kann.


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