Social Media Splitter

Die Jungen sind auf Tiktok, die Älteren auf Facebook, die Nerds auf Mastodon

Und es ist wieder Zeit für meine Notizen zum Thema Social Media. Die Themen:

  • Wer um Himmels willen kennt überhaupt Mastodon?
  • Wer treibt sich noch wo auf Facebook herum?
  • Und die irische Datenschutzbehörde verhängt (endlich) eine signifikante Strafe gegen Meta, den Facebook-Instagram-WhatsApp- und Möchtegern-Metaverse-Konzern.

Wie? Diesmal nichts zu Twitter. Wirklich nicht. Ich habe keine Lust über fehlende Clopapierrollen in den Büros zu schreiben. Ok, ich werde schwach und zitiere den lieben Sascha. Der liefert halt immer so schöne Vorlagen – trotz fehlender Umlaute.

Wenn du gerade mit deinem Ministerium die Nachhaltigkeitsziele um 11 Mio Tonnen verfehlt hast, dann kannst du schon einmal mit dem Jet nach San Francisco in das leere Twitter Hauptquartier (weil so viele Angestellte entlassen wurden) fliegen und den CEO treffen, der sich weigert fuer das Gebaeude Miete zu bezahlen, Journalist:innen willkuerlich blockt und Verschwoerungstheorien verbreitet, um mit ihm ueber Desinformationen in sozialen Medien zu reden. Junge, Junge ist das peinlich!

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Lieber Sascha, der Herr Bundesminister Volker Wissing hat natürlich nur seine verdammte Pflicht getan. Also bitte Contenance.

Wieder Ruhe auf Mastodon

Auf verschiedenen Plattformen wird berichtet, dass trotz steigender Nutzerzahlen wieder Ruhe auf Mastodon einkehrt. Vowe hat ja auch entsprechend kommentiert. Alles viel zu kompliziert dort, äh hier. Und nicht genug Reichweite. heise arbeitet einen Aspekt heraus:

Dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov zufolge haben in Deutschland 80 Prozent der über 18-jährigen Befragten bis Oktober 2022 noch nie etwas von Mastodon als Alternative für Twitter gehört.

Nach Twitter-Wechsel: Aktivität der Nutzer auf Mastodon geht zurück | heise online

Das stimmt wahrscheinlich. Die Mehrheit kennt Twitter nicht und ist dort auch nicht aktiv. Übrigens sind „die Jungen“ (18 bis 14 Jahr alt) diejenigen, die noch die „besten“ Werte aufweisen. 64 Prozent von Ihnen haben noch nie von Mastodon davon gehört, 10 Prozent sagen, sie hätten ein Konto. Doch Mastodon hin, Twitter her. Wer von „den Jungen“ ist denn wirklich „hübbe“ und „drübbe“ aktiv? Ich vermute, da besteht kein zu großer Unterschied. Wer genaue Zahlen (prozentual und total) hat, bitte gerne melden.

Zwischenfazit zu Mastodon: Mastodon und das Fediverse sind noch eine Nerd-Plattform und es ist sowohl bei der Zahl der Anwenderinnen und Anwender wie auch bei der Aktivität noch ein langer Weg zu gehen. Wobei man natürlich diskutieren muss, was denn „das Ziel“ sein sollte.

Status derzeit: „Die Jungen“ sind auf Tiktok, weil dort so unterhaltsame Inhalte eingespielt werden. Der Algorithmus und die Videos sind einfach cool. Datenschutz hin, Datenschutz her.

Wir streiten über Mastodon – Und die Jungen sind auf TikTok …

Studie: "Fast 18 Prozent der Zeit, die 14- bis 37-Jährige am Handy verbringen, geht für TikTok drauf. Instagram, YouTube und TikTok zusammen machen mehr als die Hälfte aus. Vor allem letztere Dienste haben gegenüber der Konkurrenz aus Peking verloren. … Bei den 14- bis 25-Jährigen ist TikTok sogar die meistbenutzte App, noch vor YouTube und Instagram."

via DERSPIEGEL

„Die Älteren“ treiben sich auf Facebook herum, weil dort die Special-Interest.Gruppen so interessant sind. Datenschutz hin, Datenschutz her. Und was mit Mastodon wird, wissen wir noch nicht …

Macht die irische Datenschutzbehörde Ernst?

Apropos Meta: Kann es sein, dass auf Druck nun die irische Datenschutzbehörde ernst macht? Eine Strafe von 390 Millionen Euro wurde verhängt, aber natürlich hat Meta Einspruch erhoben:

Schwere Schlappe für das Geschäftsmodell von Meta in Europa:
Der Facebook-Mutterkonzern Meta muss in Irland 390 Millionen Euro Strafe zahlen. Der Konzern habe mit Facebook und Instagram gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung DSGVO verstoßen, teilte die irische Datenschutzbehörde DPC mit. In beiden Fällen geht es um die ungefragte Nutzung und Verarbeitung persönlicher Daten zur Ausspielung personalisierter Werbung. Meta will Berufung einlegen, berichtet horizont

Ach ja: Hatte ich geschrieben, dass alles ja nicht so schlimm ist, weil wir alle ja nichts zu verbergen haben?


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5 Antworten zu „Die Jungen sind auf Tiktok, die Älteren auf Facebook, die Nerds auf Mastodon”.

  1. Hallo Stefan,

    ich glaube, die ganze Nummer geht noch weiter: Was ist denn mit denen, denen das gesamte Gesülze auf allen Plattformen gewaltig auf den Geist geht? Also ich rede da von mir, zum Beispiel.

    Was habe ich es die ersten Wochen genossen, auf Mastodon zugegen zu sein. Keine Wut, keine Hetze, keine Lügen, keine Algorithmen. Nach allem, was ich da innerhalb von ein paar Wochen erlebt habe, bleibt leider nur übrig, dass es nach heutigem Wissensstand keine Algorithmen gibt.

    Ganz ehrlich: Da kann ich auch bei Twitter bleiben. Das mag ich aber nicht wegen des Algorithmus. Ähnliches gilt für Facebook. LinkedIn muss ich ein bisschen gesondert betrachten. Und für ALLE, ausnahmslos alle Plattformen gilt:

    Ich habe sie ursprünglich nur zum Verbreiten meiner Blogartikel benutzt. Wenn allerdings gerade mal 1% der Aufrufe auf meinem Blog von ALLEN Plattformen zusammen kommen, kann ich es eigentlich auch lassen: https://www.henning-uhle.eu/wp-content/loadingstructure/2023/01/kanal2022.jpg

    Mir geht es derzeit um meinen Seelenfrieden, um die psychische Gesundheit. Und die kann ich momentan mit keiner Plattform der Welt vereinbaren. Ob meine Abstinenz ewig anhält oder nicht, weiß ich nicht. Jedenfalls ist das bei mir derzeit die beste Idee. Und da ich meine Zeit nicht mehr dort verplempere, komme ich wieder verstärkt zum Bloggen. Das ist doch auch was, oder?

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  2. Lieber Henning,

    ich habe Deine Entscheidung verfolgt (und auch bedauert).

    Mir persönlich macht Mastodon noch Spaß, weil ich dort mit einer Reihe von Leuten, die ich schätze, Informationen erhalte, ich mich mit ihnen austausche und diskutiere (und auch herumalbere). Dieser Austausch hat für mich sowohl einen inhaltlichen wie auch einen sozialen Aspekt. Doch sehe ich auch auf Mastodon durchaus rechthaberische und intolerantes Gehabe, dass mir nicht gefällt, aber die Idee dezentral organisierter miteinander vernetzter Instanzen finde ich weiterhin faszinierend.

    Noch immer bin ich digital naiv und glaube, dass ein gepflegter Austausch und eine gesittete Diskussion auch auf einer sozialen Plattform Sinn machen könnte. Vor allem sollten wir nicht „das Netz“ nur radikalen Schreihälsen überlassen. Ich glaube, das wäre fatal.

    ABER wenn einem das Gesülze und Gehabe nur noch nervt, lässt man es besser sein. Deshalb verstehe ich Deine Entscheidung vollkommen. Und natürlich werde ich Deine Blogbeiträge weiter verfolgen und teilen. Wie Du weißt, sehe auch ich meinen Blog als mein zentrales Notiz- oder Tagebuch für mich persönlich, für Freunde und Leserinnen und Leser, die sich für bestimmte Themen interessieren.

    Wir bleiben in Kontakt.

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  3. Naja, ich hatte mir das auch nicht einfach gemacht. Allerdings ist es so, dass du reagieren musst, wenn es dir schlecht geht. Und wenn du auch beim Blick zu Mastodon spätestens nach 10 Tröts, die du liest, merkst, wie dir die Halsschlagader anschwillt, dann hast du keine andere Wahl.

    Ich hab mir Ende 2021 einen fetten Burnout angelacht, der sogar zeitweise lebensbedrohlich gewesen sein muss. Sowas brauchst du nicht so häufig. Und da gehört es einfach zur Achtsamkeit sich selbst gegenüber dazu, etwas für diese Hygiene zu tun.

    Naja, ich habe dich ja per RSS-Feed abonniert. Wir tauschen uns dann halt vorerst über Kommentare aus. Das hat auch was.

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  4. hocki

    Ich würde mich nicht als Nerd bezeichnen, hatte nie einen Facebook-Account und gehöre zu den gefühlt 0,01 % der User, die einer Mastodon-Instanz beigetreten sind ohne jemals einen Twitter-Account gehabt zu haben.

    Nach kurzer Zeit bin ich auf Pleroma-Nutzer gestoßen, habe gesehen, dass die viel mehr schreiben können als ich mit meiner blöden Zeichenbegrenzung von 500, bin gewechselt und schwanke momentan zwischen „Schade, dass in der gesamten Situation Pleroma nie erwähnt wird.“ und „Naja, irgendwie schon gemütlich hier.“

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