Warum wir alle unbedingt einen neuen KI-Notebook und ein neues iPhone brauchen

Wochenschau links breit

Momentan werden mal wieder die Produktankündigungen von den High-Tech-Giganten raus gehauen. Open AI kündigt ChatGPT 4o (four-owhhh) an, das Sprache und Video versteht – und wird abgewatscht, dass es die Maske fallen lässt und doch kein Gut-Konzern ist. Das ist Google schon lange nicht mehr und erntet Spott angesichts der ersten Ergebnisse der durch KI zusammengefassten Suchergebnisse. Trotzdem herrscht allerorten Panik, dass die Leute die Google-Maske gar nicht mehr verlassen werden, wenn, ja wenn sie Vertrauen gewinnen, dass die zusammengefassten Suchergebnisse wirklich korrekt sind.

Erfindet Microsoft wirklich den PC neu?

Auch Microsaft darf nicht fehlen: Microsoft erfindet den PC für das KI-Zeitalter, titelt die FAZ (€) vollmundig und ganz im Sinne von Redmond. Die haben den KI-Personal-Computer angekündigt, mit Qualcomm-Chip und viel, viel schneller wie die Apple-Macbooks. Jede und jeder braucht den natürlich, um lokal Texte mit ChatGPT und CoPilot erstellen zu lassen, Bilder zu bearbeiten, Echtzeitübersetzung und einiges mehr, was der durchschnittliche deutsche Büro-Angestellte so täglich zu erledigen hat. Muss man also unbedingt haben.

Und Handelsblatt und FAZ springen sofort auf. Die neuen KI-Funktionen stellten einen erheblichen Anreiz für Nutzer dar, ihre alten PCs aufzurüsten. Angesichts des Endes von Windows 10 mache es trotz der Kosten sehr viel Sinn, gleich auf KI-Computer umzusteigen. Keine sensiblen Daten würden mehr das Firmennetzwerk, nicht mal den eigenen Laptop verlassen. Keine teuren Serverleistungen seien mehr nötig – nur halt die Kosten für die neuen Notebooks. Am liebsten hätte es Microsoft natürlich, wenn das die Surface-Geräte wären, deren Umsatz in den vergangenen Jahren nach dem ersten Hype eingebrochen war.

Apple muss nachziehen

Man muss keine besondere prophetische Gabe zu haben, dass auch Apple angesichts der schwächelnden iPhone-Umsätze gerne wieder die Gelddruckmaschine anwerfen würde und deshalb bei ihrer WWDC-Konferenz im Juni KI-Funktionen auf dem iPhone ankündigen wird. Alles auch dort vor allem „dann“on device“, auf dem Gerät, das man deshalb unbedingt kaufen muss. „Es ist quasi wie Siri, bloß in klug und weniger lästig und weniger dämlich und mit einer eigenen Persönlichkeit,“ spricht der IT-Prophet Sascha Lobo im Handelsblatt Disrupt Podcast. Apple wird sich dafür wohl von Open AI unter die Arme greifen lassen und hechelt im Bereich KI erst einmal sowohl Microsoft wie auch Google hinterher.

Braucht man das wirklich?

Der Wettlauf geht also weiter und Privat- wie auch Unternehmenskunden werden vor allem mit KI-Funktionen gelockt. Ob, wann und wofür man diese aber wirklich braucht, sollte sich jede und jeder ganz ganz genau überlegen. Und das schreibt einer, der privat endlich gerne ein funktionierendes Siri hätte und sicherlich „anfällig“ ist. Das iPhone meiner Frau ist ja schließlich schon älter …

Und wieder eine Titelgrafik, die mir ideogram.ai über folgenden Prompt erstellt hat: Create an image showing a successful Microsoft employee wearing a T-shirt labeled „CoPilot“ on Microsoft’s new AI-powered Surface notebook and a happy woman in a Google baseball cap with the Google Pixel smartphone, while a panicked-looking Apple CEO Tim Cook with Apple-logo on his shirt runs after the two with an iPhone and a MacBook in his hands, vibrant, cinematic, photo, fashion


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Comments

2 Antworten zu „Warum wir alle unbedingt einen neuen KI-Notebook und ein neues iPhone brauchen”.

  1. @stefanpfeiffer.blog Die Frage, die sich nun im Schulkontext stellt, ist, was empfehlen wir unseren Schüler*innen? Die typische Lehrkraft ist leider im Walled Garden von MS sozialisiert, dh datensensibel und dementsprechend medienkompetent sind die wenigsten. Sie wollen Bequemlichkeit. Aber eigentlich sind diese Tendenzen zur kompletten Überwachung von MS komplett ungeeignet für Kinder. Es muss einen Aufschrei geben hin zu mehr Datensouveränität.

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  2. Mich nervt es eher, dass mich derzeit jede Plattform, die ich im Arbeitskontext nutzen muss (z.B. Stockfotos, Textbewertung etc.) geradezu anschreit, ich solle doch die neuen KI-Features nutzen. Warum sollte ich, wenn ich mit der bisherigen Nutzung zufrieden bin und mir nichts fehlt?

    Wie ich gelesen/gehört/gesehen habe, basteln derzeit verschiedene BigPlayer an neuen eigenen KI-Chips, die alles bisherige bei weitem in den Schatten stellen sollen. Ziel ist vermutlich, ein weltweites Geräte-Update, alles neu, extra für KI. Bin gespannt, wieviel Strom die verbrauchen werden..

    Grade hat mich ein Gespräch mit einer KI richtig vom Hocker gehauen, wenn Du magst:

    https://www.claudia-klinger.de/digidiary/2024/05/27/gespraech-mit-claude-wie-eine-ki-sich-selbst-und-die-welt-erlebt/

    Verblüffend und gruslig zugleich!

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