Palomar5 #p5, das Lotus JamCamp #LJC und die Arbeitswelt der Zukunft: Grundlegender Paradigmen-Wechsel oder dominiert weiter das System?

Alles wegen Project Vulkan und der Cloud. Nein, Vulcan und die Cloud hatten damit nix zu tun. Leider mußten wir heute (16. April) unsere Diskussion rund um die Arbeitswelt und den Arbeitsplatz der Zukunft im Lotus JamCamp auf der republica 2010 abbrechen. Aufgrund der Flugabsagen mußten doch einige Diskussionsteilnehmer – so auch ich – zeitig auf den Zug. Dabei war es gerade richtig spannend.

Simon Wind, Dominik Wind und Jonathan von palomar 5 stellten ihre Aktivitäten, vom 6-wöchigen Camp bis zu den aktuellen Aktionen vor und es entspann sich eine aus meiner Sicht sehr spannende und lebhafte Diskussion mit interessanten Fragen, die nachgearbeitet und im JamCamp diskutiert werden sollten:

Stehen wir wirklich vor einem grundlegenden Paradigmen-Wechsel in der Arbeitswelt, elementar beschleunigt durch die Möglichkeiten des Netzes? Oder greifen und dominieren noch die herkömmlichen hierarchischen Mechanismen und Zwänge des Wirtschaftslebens und der quartalsweise berichtetenden an der Börse dotierten Wirtschaftsunternehmen? Wie kann ich kleine Kreativzellen im Unternehmen schaffen, ja sie fördern und dabei aber auch den leidigen Marktmechanismen und dem Shareholder Value gerecht werden?

Wie trennt (oder vereint) man Berufsleben und Privatleben? Gibt es diese Trennung? In welchem Maße sollte es sie geben? Verschwimmt diese Grenze nicht immer mehr und wie gut oder schlecht ist das? Ist es schlimm, wenn ich am Wochenende auch über Berufliches blogge, auch wenn das ja nominell in meiner Freizeit ist? Oder ist es durchaus gut, wenn jemand privates Interesse und berufliche Tätigkeit vereint? Die Arbeit Spaß macht? Entstehen dadurch nicht nur wieder (unbezahlte) Überstunden und mein Unternehmen profitiert einseitig?

Wird das Netz mit seinen Möglichkeiten in den kommenden Jahren viele kleine „Unternehmen“ schaffen, die in kleinen Zellen zusammenarbeiten, es den „Großen“ schwer machen und an deren (Wirtschafts)Kuchen knabbern? Werden dadurch viele, viele neue Arbeitsplätze geschaffen? Kann dadurch wieder ein Wirtschaftsaufschwung gefördert werden?

Es wird auch vielerorts diskutiert, daß man nicht mehr Jahrzehnte für eine Firma arbeitet. Es wird kolportiert, daß ein Arbeitnehmer künftig vielleicht verstärkt Zeitverträge haben oder auch für mehrere Auftraggeber arbeiten. Ich muß dabei auch an die Ich AG-Diskussion denken. Widerspricht das nicht elementar dem Sicherheitsbedürfnis des Otto Normalarbeitgebers, der sein festes Auskommen haben will und haben muß? Wie ist die soziale Absicherung, wenn solche Modelle vermehrt Realität werden?

Das waren nur einige der spannenden Fragen, die wir zu diskutieren begonnen haben. Leider mußte ein Teil der Teilnehmer die Diskussion abbrechen. Ich hoffe, daß wir sie online im Jam unter jamcamp.ideajam.net, auf unserer Bustour kommende Woche und auf Camp am 23. und 24. April in Ehningen weiterführen werden. Nochmals herzlichen Dank an Simon, Dominik und Jonathan. Ihr seid Katalysatoren der Diskussion und ich freu mich auf Eure Teilnahme in Ehningen.

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