Soziale Netzwerke : Die Macht von Facebook wird überschätzt – WirtschaftsWoche

Kennzeichen machtloser Netzwerke, auf die jeder schon gestoßen ist, sind:

  • viel Marketing und wenig Inhalt
  • machtlose Mitglieder (Personen wie Institutionen)
  • keine relevanten Anliegen des Netzwerkes
  • keine Selektion der Mitglieder (etwa durch Empfehlungen)
  • keine Offenheit für Innovationen
  • pompöse Funktionen und Titel
  • übertriebene Inszenierung und Selbstdarstellung von „Führungspersönlichkeiten“

Facebook & Co. sollen nicht helfen, die Anwender reich zu machen. Es ist umgekehrt: Die „User“ sind der Input, sie sind das Tool, das Facebook und all den anderen Datensammlern und Datenverwertern hilft, selbst eine Netzwerkrendite zu erwirtschaften. Es gilt der Grundsatz: Wenn dir ein Produkt gratis angeboten wird, dann bist du als Kunde in der Regel selbst das Produkt. Mitglieder von sozialen Netzwerken werden so nicht zu Treibern, sondern zu Getriebenen der etablierten Macht. Die wahrhaft Mächtigen halten die Herde der Schafe in den Gattern der sozialen Netzwerke, auf der Jagd nach ihren Identitäten, nach ihren Kommunikationsinhalten und ihren Verhaltensmustern. Und sie treiben sie in die individuelle Selbstaufgabe, durch totale Transparenz und energetische Verausgabung. Das Ergebnis ist Abhängigkeit statt Macht.

Mal wieder ein pseudokritischer Beitrag zu Social Media nach dem Motto bringt alles nix und Du und Deine Daten werden nur ausgebeutet. Deine Daten sind die Marktrendite, die die Unternehmen wie Facebook oder Google abschöpfen.

Leider aus meiner Sicht mal wieder Schwarz-Weiß-Malerei. Ja, kritische Distanz zu sozialen Netzen und zur Data Privacy sind dringend nötig. Aber den Einfluss und Erfolg von sozialen Netzen in Veränderungsprozessen halte ich angesichts der Ereignisse in Nordafrika und anderswo für absurd. Wenn das keine Machtausübung ist … Natürlich muß der Wandel dann auch im realen Leben getrieben werden.

Und auf sozialen Netzwerken sind – so die Autoren – eh nicht die Chefs sondern nur die Selbstdarsteller, Ich-AG’s und Middle Manager, die keine Macht haben. Liebe Leute, ich bin nur ein kleines Lichtchen, kann Euch aber klar sagen, dass ich neben dem persönlichen Gewinn, Freunde und Kontakte zu pflegen, durchaus auch direkten geschäftlichen Nutzen aus dem Netzwerken gezogen habe. @Bicyclist Uwe Hauck habe ich mit 3-4 Tweets für einen Workshop gewinnen können. Und seitdem pflegen wir einen freundschaftlichen Kontakt. Mit Sascha Pallenberg ist es ähnlich passiert. Ich kann die Liste solcher geschäftlicher Erfolgserlebnisse endlos fortsetzen. Also kein geschäftlicher Nutzen? Mumpitz.

Und zur Umsetzung von Netzmacht in reale politische Macht: Natürlich ist ein Transfer notwendig, aber für mich ist es keine Frage, dass die sozialen Medien Einfluss nehmen. Mir scheint durchaus mehr Einfluss als die klassischen Massenmedien. Mich erinnert es an den Aufbruch der freien Presse im 19. Jahrhundert, wo Presse noch etwas basisdemokratisches hatte.

Posted from Digital naiv – Stefan63’s Blog


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