A vintage compass with a weathered brass texture. The needle is pointing between the labels "Resignation" and "Hoffnung" in German. The compass is in a dramatic scene with warm golden lighting and dramatic shadows.

Aufgeben und resignieren gilt nicht. Auch wenn es schwer fällt.

Wochenschau links breit

In welchen Zeiten leben wir? Söder entblödet sich nicht, den Kniefall von Willy Brandt in Warschau zu imitieren. Alles nicht so schlimm, denn Söder hat eh bewiesen, dass Würde und Wahrhaftigkeit nicht gerade seine Spezialgebiete sind, kommentiert Timo Frasch in der FAZ (€). Man – insbesondere Claudia Roth – solle sich nicht dauerempören. Das nutzt sich ab. Geschmacklos, aber nicht so schlimm. Ist ja nur der Söder.

Der Murks wird in Großbritannien den Rechtspopulisten Nigel Farage mit Millionen unterstützen. Und er mischt sich auch in den Wahlkampf in Deutschland ein. Er promotet auf X ein Posting einer rechtsradikalen Influencerin und unterstützt die AfD. Sie sei die einzige Partei, die Deutschland retten könne. Alice Weidel meint ganz überraschenderweise, dass Musk Recht habe.

Solche Aussagen sind für Herrn Lindner eher Motivation denn Abschreckung. „President Musk“-Bewunderer, der ja nach dem Koalitionsbruch postuliert hat, „mehr Musk und Milei wagen“ zu wollen. Natürlich alles nicht so gemeint. Man wolle nur die guten, disruptiven Ideen übernehmen. Und nach der AfD-Promo durch Herrn Murks bietet er dem an, doch mal wirklich Deutschland und vor allem die Stärken und Positionen der FDP zu erklären.

Diese teilweise scheinbar absurden Ereignisse der vergangenen Tage reihen sich nahtlos in die Abstrusitäten dieses Jahres ein. Man dachte, nach den Katzen und Hunden, die von Migranten gegessen werden, kann es nicht schlimmer kommen, doch weit gefehlt. Viele auch in unserem Land laufen Neppern, Schleppern und Bauernfängern hinterher, wünschen sich „die gute alte Zeit“ zurück, in der alles ja so einfach war. Scheinbar.

All das geht einher mit einer Polarisierung, mit Aggressivität und teilweise blankem Hass. „Die Grünen“ und vor allem der Habeck sind an allem schuld, hässliche Windräder, Paschas, Diesel statt Elektro, Atomkraft statt alternativer Energien, „die Migranten“, die Liste der Themen lässt sich problemlos verlängern. Auf Knopfdruck schießt das Blut in den Kopf. Für sachliche Argumente ist dann kein Platz mehr. Politiker wie ein Jens Spahn und Konsorten entblöden sich nicht, auf dieser Populismuswelle mitzuschwimmen und AfD-Parolen nachzuplappern und hoffähig zu machen. Nur der (Wahl)-Erfolg und das nächste Pöstchen zählen.

Was im Großen vorgelebt wird, findet sich auch im Lokalen wieder. Statt miteinander zu reden und Kompromisse zu finden, wird einfach niedergewalzt. Eine andere Meinung hören? Muss nicht sein. Demokratisches Miteinander? Egal. Existierende Vorschriften? Egal. Wo kein Kläger, da kein Richter. Ich muss an den 23. Januar 2024 denken, als in Darmstadt rund 17.000 Menschen zusammenkamen, um für ein Miteinander und gegen Hass und Hetze zu demonstrieren. Das war ein starkes emotionales Zeichen der Hoffnung. Ende dieses Jahres ist bei mir davon leider nicht viel geblieben.

Aufgeben und resignieren gilt nicht. Auch wenn es schwer fällt.


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