Gartners 10 Thesen zur Arbeitswelt von Morgen: Schwärme in einer vernetzten Arbeitswelt

Gartner wagt in seinem Report Watchlist: Continuing Changes in the Nature of Work, 2010-2020 einen Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitswelt in den kommenden 10 Jahren. Zwei Bereiche finde ich besonders interessant.

Zum künftigen Arbeitsplatz schreibt Gartner:

The workplace is becoming more and more virtual, with meetings occurring across time zones and organizations and with participants who barely know each other, working on swarms attacking rapidly emerging problems. But the employee will still have a „place“ where they work. Many will have neither a company-provided physical office nor a desk, and their work will increasingly happen 24 hours a day, seven days a week. In this work environment, the lines between personal, professional, social and family matters, along with organization subjects, will disappear. Individuals, of course, need to manage the complexity created by overlapping demands, whether from the new world of work or from external (non-work-related) phenomena. Those that cannot manage the underlying „expectation and interrupt overloads“ will suffer performance deficits as these overloads force individuals to operate in an over-stimulated (information-overload) state.

via gartner.com
Als jemand, der bei IBM weitgehend im HomeOffice arbeitet, ist der virtuelle Arbeitsplatz mit all seinen Möglichkeiten alltägliche Arbeitspraxis. Die Technologie ist unterdessen so weit. Und wenn HomeOffice kulturell akzeptiert ist, ist es für bestimmte Aufgabenbereiche ein valides Arbeitsmodell. Ich sehe flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle einen der 4 wesentlichen Treiber, die die Mauern des traditionellen Unternehmens niederreißen und die Entwicklung zum Unternehmen 2.0 bringen wird.

Und ja, die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Man wird lernen müssen, Grenzen zu ziehen, sich Freizeit und Freiheiten zu reservieren, um einen Burnout zu vermeiden. Der 24 Stunden-/7-Tage-Arbeitstag darf keine Realität werden, aber auch der 8-17-Uhr Stunden Arbeitstag muß und sollte nicht für jede Tätigkeit der Weisheit letzter Schluss sein. Flexible Arbeitseinteilung mit Pausen für Familie oder das Rasen mähen sollte möglich sein. Die Balance wird man lehren, lernen und für sich selbst kontrollieren müssen. Das ist komplexer, kann aber durchaus für viele Arbeitnehmer Vorteile bieten.

Doch nicht nur Arbeitsplatz und Arbeitszeit werden flexibel: Auch die Bearbeitung von Aufgaben wird vernetzter und erfolgt mit modernen Kollaborationswerkzeugen in ad hoc sich bildenden Teams, in dem, was Gartner Schwärme nennt. Dabei verschwimmen verschwindene traditionelle Grenzen: die bisher gekannten Organisationsschemata, vor allem aber die Grenzen zwischen Unternehmen, Kunden und Partnern, die künftig in hyper-vernetzten Schwärmen von beliebigen Endgeräten aus kollaborativ in der Cloud kommunizieren und zusammenarbeiten werden.

Fazit: Alles in allem keine weltbewegenden Aussagen, aber ein gute Zusammenfassung von Trends durch Gartner.

P.S. Ich möchte an dieser Stelle auch auf Uwe Haucks Posting zu den Gartner-Thesen verweisen.

P.P.S. Auf der Fraunhofer-Tagung Erfolg durch Kollaboration werde ich am 5. Oktober in Stuttgart unter dem Titel Die Mauern werden fallen oder die Potenziale des Unternehmens 2.0 Von Innovation Jam bis Daily Business am Beispiel IBM berichten, wie wir einige der Gartner beschriebenen Trends bereits in der IBM leben.

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