Zur Kritik der Verwendung des Begriffes Social Business

Lothar Lochmaier hat in seinem Blog Kritik an der Verwendung des Begriffes Social Business durch IBM geäußert. Ich habe in meiner Antwort – die ich hier nochmals reinkopiere – versucht, die Interpretation von IBM und anderer Marktbegleiter zu erläutern – so gut ich es kann:

Hallo Herr Lochmaier,

sorry, dass es etwas gedauert hat, bis ich mich melde, aber die CeBIT und die alltägliche Arbeit haben mich unter Wasser gesetzt.

Ich denke, der maßgebliche Punkt ist eine unterschiedliche Verwendung des Begriffes sozial. Sozial im Umfeld „Social Business“ wie es IBM und andere definieren, bezieht sich primär auf die neuen sozialen Kommunikatonsformen, die in den vergangenen Jahren einen Siegszug angetreten haben. Social Tools wie Facebook, Twitter, YouTube usw. werden heute von den Kunden privat und geschäftlich genutzt, indem sie darüber auch ihre Meinung zu Produkten und Unternehmen kundtun. Welche Sprengkraft diese neuen sozialen Kommunikationsformen haben, haben wir ja gerade auch auf politischer Ebene in den vergangenen Wochen gesehen.

Social Media geben Kunden und Konsumenten neue Macht, Ihre Bedürnisse zu äussern. Social Media verändert die Art, wie man arbeitet. „Digital Natives“ – und nicht nur die – arbeiten bei weitem nicht mehr so sehr aus dem E-Mail Posteingang, wie es meine Generation tut, und verändert auch die Art, wie in Unternehmen gearbeitet wird, mehr kollaborativ und kommunikativ. IBM hat schon seit Jahren diese Art zu arbeiten in der internen Arbeitsorganisation gefördert und ermutigt auch seine Mitarbeiter, extern in sozialen Medien aktiv zu sein. Und natürlich haben wir hier auch entsprechende Software, die genau das in der externen Kommunikation und in der internen Arbeitsorganisation unterstützt. Wir reduzieren also den Begriff „Social Business“ nicht auf Verkaufsförderung per Web 2.0. Das wäre zu kurz gegriffen.

Hinter dem Konzept von Yunus – das ich in hohem Maße persönlich interessant finde und schätze – steckt sicher ein ganz anderes „soziales“ Konzept, das Sie ja noch besser kennen als ich es tue.

Die unterschiedliche Benutzung des Terminus Social Business ist vielleicht oder sicher unglücklich. Die Entscheidung diesen Terminus in der oben beschriebenen Weise zu nutzen, wurde auf weltweiter Ebene in Gesprächen mit Analysten und Marktbeobachtern getroffen. Obwohl wir den Begriff als IBM nicht in der oben beschriebenen Deutung erfunden haben, müssen wir als größeres Unternehmen nun mit Ihrer Kritik leben und uns damit auseinandersetzen.

Ich habe Ihre Kritik weitergeleitet und gebe Ihnen gerne auch beispielsweise auf unserem YouTube-Kanal die Möglichkeit geben, diese Kritik dort nochmals zu äußern. Für ein Videointerview beispielsweise auf der re:publica stehe ich gerne zur Verfügung.


Posted

in

by

Tags:

Comments

2 Antworten zu „Zur Kritik der Verwendung des Begriffes Social Business”.

  1. […] in externen Medien aufzubauen – zeigte mir diese Diskussion einmal wieder, dass es auch nach Jahren nicht gelungen ist, den Begriff Social Business wirklich in der Breite zu etablieren. Mit Social […]

    Like

  2. […] in externen Medien aufzubauen – zeigte mir diese Diskussion einmal wieder, dass es auch nach Jahren nicht gelungen ist, den Begriff Social Business wirklich in der Breite zu etablieren. Mit Social […]

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu [DE] Social Business als Begriff nicht in der Breite angekommen – Lasst uns Geschäftsnutzen reden! | Digital Naiv Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Regelmäßig informiert bleiben?
StefanPfeiffer.Blog

Jetzt abonnieren, um informiert zu bleiben und alle Beiträge im Zugriff zu haben.

Fortfahren