Journalismus: Stimmen aus Social Media gehören in Berichterstattung integriert

Auf dem Flug in den Urlaub ist mir mal wieder „Die Zeit“ in die Hand gefallen. Früher – fast hätte ich vor dem Internet-Zeitalter geschrieben – war ich Abonnent. Das Abo haben wir dann gekündigt, nachdem sich die Zeitungsstapel nur noch getürmt haben. Heute kommen für mich nur noch „brandeins“ und die FAZ am Wochenende in gedruckter Form ins Haus. Sonst informieren der RSS Reader, Frühstücksfernsehen und TV-Nachrichten.

Damit sind wir auch beim Thema. Lesenswert – und zu unterstreichen – fand ich die folgenden Aussagen aus Emckes Expeditionen. Die Autorin hat die Redaktion der Tagesthemen besucht und schreibt am Ende Ihres Artikels zur Rolle von Social Media im Journalismus:

Netzaffine, jüngere Journalisten wie die Redakteurin Marjan Parvand verkörpern den kommunikativen Imperativ der digitalisierten Gesellschaft und zeigen, warum Social Media integrierter Bestandteil aller Redaktionen sein sollten – … Inzwischen, berichtet die persischsprachige Parvand, gibt es ein weltweites Netz aus vertrauenswürdigen Netzaktivisten, mit denen sie kommuniziert via Skype und Facebook … So entsteht ein Netz an Zeugen, die sich wechselseitig korrigieren und verifizieren. Ob sich der Blick auf die Welt verändert? „Das, was ich im Netz an Bildern vom Krieg in Syrien gesehen habe“, sagt Parvand, „übersteigt alles, was hier vorstellbar ist.“

Es wäre der Redaktion der Tagesthemen zu wünschen, dass die ARD nicht die Fehler mancher Verlage wiederholt und die Frage der Digitalisierung in eigene Abteilungen abschiebt und so die publizistische Ambition schwächt. Die anderen Stimmen auf Facebook und Twitter, die kritischen, witzigen, bunten Perspektiven im Netz gehören in die Redaktionen integriert, denn sie erweitern den Kreis derer, die mitbestimmen, worüber eine demokratische Gesellschaft nachdenken sollte, und sie bilden ein verlässlicheres Korrektiv als jeder imaginierte Anspruch.

Aller Tage Abend – via Zeit.de

Kann man nur unterstreichen!

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