3 Kollegen, der weite, weite Weg von Gate A5 zu Gate A69 und die Lufthansa

Heute stand ein richtig interessanter Trip an. Nach einem Abendtermin am 17. August in Stuttgart musste ich am kommenden Tag um 9:30 Uhr bei einem Business Partner in Hannover sein. Also in Stuttgart übernachtet, morgens um 5 Uhr aufgestanden und mit dem GermanWings Frühflieger nach Hannover. Der Morgentrip war schon sehr heftig, da Riesenschlangen vor den wenigen Sicherheitskontrollen am Stuttgarter Flughafen standen. Und wenn ich Riesenschlangen schreibe, meine ich Riesenschlangen. Den Flieger haben mein Kollege und ich nach sehr sorgfältiger, eingehender Untersuchung jedes Reisenden durch das Sicherheitspersonal dann doch noch geschafft (aber nur, weil der Pilot 15 Minuten länger am Boden blieb).

So weit, so gut. Termin lief gut und mit Kollege und Kollegin zurück an den Flughafen. Was passierte hier? Natürlich Stau, auch wenn es erst früher Nachmittag war. Den Flieger aber dennoch erreicht, sogar ohne größeren Stress. Aber nun zum geplanten Rückflug: von Hannover nach Frankfurt, von Frankfurt nach Stuttgart mit kurzem, aber normalerweise zeitlich genügendem Transfer in Frankfurt. Direktflug gab es keinen bzw. erst abends um 21 Uhr, also diese beknackte Verbindung genommen, da Zug nach Stuttgart ewig lange gedauert hätte.

Ab in den Flieger, eine 737 mit dem Namen einer süddeutschen Stadt, und auf nach Frankfurt. Durchsage der Flugbegleiterin vor der Landung: Wir haben eine Außenposition. Sie werden mit Bussen zum Terminal gebracht. Folgende Gate-Änderungen haben sich ergeben … Ich dachte schon au weia, das wird knapp. Bus zum Terminal und dann zum Gate dauert in der Regel einfach länger und die Transferzeit ist kurz. Aber noch war ich guten Mutes und verabschiedete mich freundlich von den Flugbegleiterinnen.

Angekommen mit dem Bus am Gate A5 schauen meine Kollegen und ich auf den Bildschirm und unser E-Ticket: Flug geht von Gate A69 ab. Oh je, weiter geht es nicht und es war schon offizielle Boarding-Zeit, als wir Gate A5 verließen. Also flotten Schrittes zu dritt Richtung A69. Das war ein sehr strammer Marsch, gefühlte 16 Kilometer im Laufschritt. Die Gates da hinten kenne ich doch, dachte ich mir. Da gehen normalerweise die Interkontinental-Flüge in die USA oder nach Asien ab. Also vorbei an diversen A380 und 747 zum Gate A69. Wir scherzen, ob wir etwa mit einem Jumbo nach Stuttgart fliegen.

Zwei Servicekräfte der Lufthansa begrüssen uns am Gate A69 mit einem netten Spruch auf der Lippe. Wir haben auf Euch gewartet … Sind nicht losgeflogen … War doch gesund … Wir also durchgegangen und dann ein Stockwerk tiefer. Dort wartete … ein Bus, mit dem wir zum Flieger auf dem Vorfeld gebracht werden sollten. Da bekamen wir drei schon den ersten Hals. Kilometer von Gate A5 zu Gate A69, um wieder mit dem Bus aufs Vorfeld zu fahren …

Aber es kam noch besser. Also dann ab mit dem Bus, in dem auch weitere Reisende aus dem Flieger aus Hannover waren. Alle waren etwas genervt, aber noch wurden Scherze ausgetauscht. Dann hielten wir vor einem Flieger. Es war eine 737. Erst dachte ich … aber spätestens, als ich über die Treppe in den Flieger trat, war alles klar. Wir betraten genau den Flieger mit der Crew, mit der wir aus Hannover gekommen waren. Die Flugbegleiterinnen erkannten mich auch … und ich hielt mich mit einer süffisant-generveten anmachenden Bemerkung zum Lufthansa-Service zurück, da sie ja nichts dafür konnten.

Hootsuite

Trotzdem bleibt es eine groteske Geschichte, eigentlich unglaublich und unfassbar. In einem Tweet habe ich es als eine Inszenierung von Loriot bezeichnet. Vielleicht war es auch die versteckte Kamera. Oder eine typisch österreichische Groteske, lieber Andreas? Ich befürchte aber nur, es war einfach Service oder eben nicht Service. Lufthansa hat auch auf meine Tweets geantwortet:

Was ist hier schief gelaufen in der Social Media-Response?
Was ist hier schief gelaufen in der Social Media-Response?

Was ist bei diesem Kommentar falsch gelaufen?

Was ist generell bei Lufthansa und der Planung schiefgelaufen?

Stefan_Pfeiffer_-_Komplett_veräppelt_von__Lufthansa__Gelandet_und____-_Mozilla_Firefox__IBM_Edition


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3 Antworten zu „3 Kollegen, der weite, weite Weg von Gate A5 zu Gate A69 und die Lufthansa”.

  1. Einmal mit der Kirche ums Dorf gefahren. Das sind echt erlebnisse, die man nicht braucht. Vor allem wenn es eh stressig ist ohne ende.

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  2. […] und dann kommt auch noch Unprofessionalität oder Naivität hinzu. In meinem privaten Blog habe ich kürzlich über negative Erfahrungen mit einer Fluggesellschaft und einem Flughafen geschrieben. Wer nun immer verantwortlich ist, egal. Das Social Media-Team der Fluggesellschaft hat […]

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  3. […] gebeten. Da habe ich seit Tagen keinerlei Rückmeldung. Zu meinen Lufthansa-Erfahrungen habe ich ja erst kürzlich geschrieben. Liebe deutschen Unternehmen: Lernt hier mal was und seid nicht so dröge und […]

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