Meine Borussia hat mich in vergangenen Saison ungemein enttäuscht. Saft-, kraft- und willenlos. Eigentlich hatte ich deshalb keinen Bock mehr, die Spiele zu kommentieren. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern … Mal schauen, ob und wie lange ich es durchhalte … Neue Saison, neue Hoffnung? Und die stirbt ja zuletzt …
VfL Wolfsburg – BMG = 5:1
Dachte, die Zeit solcher Klatschen wäre vorbei
Ich gebe zu, dass ich angesichts dieser Klatsche etwas sprachlos bin. Man kann in Wolfsburg verlieren. Auch die Fohlen. Aber ich dachte, die Zeiten solcher Klatschen wären vorbei. Ja, Kleindienst und Honorat haben gefallen. Trotzdem darf das nicht passieren.
Natürlich muss man nicht in Panik verfallen, wie es Jannik Sorgatz in der Rheinischen Post schreibt. Aber es ist ein deutlicher Dämpfer. Und gegen Leverkusen wird man wahrscheinlich auch keinen Blumentopf gewinnen. Also ein Start mit null Punkten und drei Niederlagen ins neue Jahr? Damit hätten viele Fans – auch ich – nicht unbedingt gerechnet. Aufgepasst, dass der Flow nicht jetzt in die falsche Richtung nach unten geht.
Es kam, wie erwartet, nicht wie erhofft
Sie haben wohl verdient 0:1 gegen die Bayern verloren. Es kam also, wie es die meisten erwartet haben, und nicht, wie es Gladbach-Fans mich eingeschlossen erhofft haben. Nun kann man sicher wie Virkus über den Schiedsrichter diskutieren, aber das bringt alles nichts. Die Mannschaft hat nicht wie in einigen der vergangenen Spielen den Lucky Punch setzen können.
Jetzt wird es natürlich spannend zu sehen, wie das Team in Wolfsburg, die in Hoffenheim gewonnen haben, performt. Da war doch ein Spiel vor der Winterpause … Ein Spiel auch punktuell auf Augenhöhe, meiner Meinung nach mit Wolfsburg als leichtem Favoriten. Am Dienstag geht es weiter.
BMG – Bayern München = 0:1
TSG Hoffenheim – BMG = 1:2
Mannschaft und Trainer haben geliefert
Hätte es etwas mehr Lametta sein können oder müssen? Wahrscheinlich nicht, denn im Endeffekt zählt, dass die Fohlen in Sinsheim drei Punkte entführt haben und die leidige Serie ohne zwei Siege in Folge beendet haben. Und nun überwintert die Borussia auf Platz 8.
Hätte ich das vor einigen Wochen erwartet? Nein, nach den Niederlagen gegen Augsburg und Frankfurt war ich wie viele andere Gladbach-Fans frustriert und überzeugt, dass es besser sei, sich von Seoane zu trennen.
Doch nun haben Mannschaft und Trainer geliefert und 24 Punkte geholt. Das ist gut. Punkt. Im Januar geht es gegen die Bayern, gegen Wolfsburg und Leverkusen weiter. Und obwohl das schwere Aufgaben sind, geht die Gladbach-Familie nun durchaus mit Selbstbewusstsein ins neue Jahr. Man hat geliefert, vor allem in der Defensive, und dort werden die Punkte geholt. Weiter so.
Souveräner Pflichtsieg
Drei Punkte eingefahren, schnelles Tor, ein klarer Sieg, eine klare Sache, die eigentlich nie gefährdet schien. Ja, ein Pflichtsieg. Trotzdem. Souverän gegen zugegebenermaßen meist überforderte Kieler. Es hätte noch höher ausfallen können (Kleindienst), aber was soll’s. Plea schießt zwei Tore, nachdem er lange unsichtbar war.
Vor allem: Die Defensive hat wieder funktioniert, und das ist meiner Meinung nach die Basis des Erfolgs, des Erfolgs vieler Mannschaften, die Erfolge und Titel einfahren. Platz 11, aber nur 3 Punkte bis Platz 4. Alles ist eng beieinander.
Trotzdem bleibt ein Fragezeichen in meinen Augen: Warum hat Seoane nicht ein oder zwei junge Spieler gegen Ende eingewechselt? Will man nicht den Borussia-Weg auch mit dem eigenen Nachwuchs gehen? Ja, die etablierten Profis haben die ganze Zeit mittrainiert. Ich glaube aber nicht, dass die beleidigt gewesen wären, wenn „die Jungen“ einige Minuten Einsatzzeit bekommen hätten. Seoane ist und bleibt manchmal ein Rätsel.
Nun geht es nach Hoffenheim und ich stelle nicht die erwartbare Frage, ob …
BMG – Holstein Kiel = 4:1
BMG – Borussia Dortmund = 1:1
Erneut Moral und Willen bewiesen
Sie sind wieder zurück gekommen und haben einen Rückstand aufgeholt und das Unentschieden (teilweise auch mit Glück, wenn ich an den Kopfball von Guirassy denke) verteidigt. Das ist gefühlt ein großer Unterschied zur vergangenen Saison und befriedigt die Fans, auch mich.
Ich denke, das 1:1 ist gerecht. Der Knaller von Hack, den Kobel an die Latte lenkte, hätte auch ins Tor gehen können. Klar wäre ein Sieg glücklich gewesen, aber so was von überlegen wie Sahin tut war der BVB nach den Bildern, die ich gesehen habe, nicht. Zu den Schiedsrichterentscheidungen: Absolut ok und es ja auch gut gegangen. Hätte die wahre Borussia verloren, wäre es sicher zu Diskussionen gekommen.
Nun geht es also in einem zweiten Heimspiel gegen Holstein Kiel. Das Ziel ist klar und wir wissen, wer sicher gerne wieder von Beginn an spielen würde.
Dämpfer
Die Chancen vorne nicht genutzt und hinten nicht so konsequent verteidigt, wie in den Spielen zuvor. Auf diesen kurzen Nenner kann man die Partie gegen den SC Freiburg bringen. Hätte man …, wäre das Spiel anders gelaufen. Die Leistung war gerade zu Beginn ok, aber hat eben nicht eingenetzt und ist dann quasi mit der ersten Freiburger Chance mit einem Rückstand in die Pause gegangen. Dann ein schnelles Gegentor nach der Halbzeit, man kommt heran und kassiert postwendend wieder ein Gegentor. Das geht halt nicht gut.
Nun geht es also daheim gegen den BVB. Der ist in dieser Saison einmal wieder eine Wundertüte, aber zuletzt auf aufsteigendem Ast. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Fohlen die Klasse, vor allem aber den Willen, die Moral und die Kraft haben gegen die „falsche Borussia“ mindestens einen Punkt oder gar einen Sieg zu holen. Verliert man, fangen die Diskussionen wieder an. Also, einmal mehr ein Schlüsselspiel.
SC Freiburg – BMG = 3:1
BMG – FC St. Pauli = 2:0
Pflicht erfüllt
Sie haben ihre Pflicht erfüllt und am Sonntag drei Punkte gegen St. Pauli eingefahren. Gladbach steht damit auf Platz 6 der Tabelle. Das hätte ich vor einigen Wochen nicht gedacht. Gut, die 2. Halbzeit waren die Fohlen zu passiv, aber alles in allem haben sie nicht viel anbrennen lassen und hätten durchaus den Sack früher final zumachen können.
Die Überraschung der vergangenen Wochen: Marvin Friedrich in der Innenverteidigung. Mit solchen Leistungen hätte wohl kaum jemand noch gerechnet. Kompliment.
Kommenden Samstag steht jetzt das Spiel gegen den Tabellennachbarn SC Freiburg an, der gegen Dortmund eine Klatsche kassiert hat. Nach den Leistungen fahren die Fohlen durchaus selbstbewusst in den Breisgau. Vielleicht ist ja ein Punkt drin.
Angenehm überrascht
Ein zu Null in Leipzig. Damit hätte ich nicht gerechnet. Die Fohlen haben in Leipzig nicht nur von der 1. Halbzeit überzeugt, wo sie das Spiel dominiert haben und ein Tor hätte machen können. Sie haben auch in der 2. Halbzeit überzeugt, durch Kampfgeist, Einsatz, Resilienz.
Vor allem haben sie diesmal keine individuellen Fehler gemacht, ein großes Problem der ersten Spieltage, das immer wieder zu Gegentoren geführt hat. Ein Kompliment an Marvin Friedrich und die Abwehr: Marvin musste – anders wie in Frankfurt -erst gar nicht in Sprints gegen die schnellen Leipziger, gegen Openda, gehen und überzeugte in der Defensive.
Nun haben wir erst einmal eine Länderspielpause und dann geht es daheim gegen St. Pauli. Die Erwartungshaltung ist klar. Hoffen wir, dass das Team weiter in der Erfolgsspur bleibt.
RB Leipzig – BMG = 0:0
BMG – Werder Bremen = 4:1
Zwischen Werder-Freude und Leipzig-Respekt: Borussias Achterbahnfahrt
Es lief ideal für die Fohlen im Spiel gegen Werder: Zwei schnelle Tore vor allem auch durch Fehler der Bremer. Danach ein durchaus ein überlegenes Spiel der Gladbacher bis kurz nach der Halbzeit. Da bäumten sich die Werderaner nochmals auf und die Borussia kann sich bei Moritz Nicolas bedanken. Das Gegentor war für ihn ärgerlich und einer der wenigen Fehler von Marvin Friedrich, der sonst stark verteidigte.
Doch nun geht es gegen den Brause-Club nach Leipzig. Wenn man an die Offensiv-Power und Geschwindigkeit der Leipziger denkt, keine dankbare Aufgabe für einen Friedrich – siehe das Spiel gegen Frankfurt. Die Erwartungshaltung, dass die Borussen dort was holen, ist gering. Die Mannschaft kann dort eigentlich nur überraschen. Sollten die Fohlen verlieren, wird die Diskussion um Seoane wieder angefacht.
Und nein, Roland Virkus, es geht nicht um eine zu hohe Erwartungshaltung. Es geht darum, dass die Mannschaft beständig und leidenschaftlich spielt. Das wollen die Fans. Das erwarten sie.
Wieder mal ein Rückstand, eine Halbzeit verpennt
Einen Punkt in Mainz mitgenommen oder wieder nicht gewonnen? Die Bewertung des 1:1 in Mainz fällt schwer. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Schaut man sich die erste, wieder mal schwache Halbzeit an, kann man sich über das Unentschieden freuen. Sieht man die Chancen am Ende des Spiels, muss man sich ärgern.
Wirklich nachgelegt hat das Team nicht. Es war wieder kein Befreiungsschlag. Die erste Hälfte wurde erneut verschlafen und man ließ sich den Schneid abkaufen. Wie so oft. Die Qualität der Mannschaft ist doch eigentlich besser. Ich kann diesen Satz nicht mehr hören, denn ich höre ihn seit mindestens drei Jahren. Vielleicht wird diese Qualität einfach seit langer Zeit überschätzt und vieles schön geredet? Auch in der Presse. Nehmerqualitäten und Siegeswillen – ich bin da nicht bei Karsten Kellermann. Ich sehe schwarz für das Pokalspiel in Frankfurt und die Partien danach.
FSV Mainz 05 – BMG = 1:1
BMG – FC Heidenheim = 3:2
Pflichtsieg – nachlegen ist ebenso Pflicht
Es war ein Pflichtsieg. Es war ein zu knapper Sieg, obwohl gegen Ende des Spiels Chancen da waren, deutlich höher zu gewinnen. Es war ein Tag des Tim Kleindienst (der mich in den Länderspielen nicht überzeugt hat). Es war kein schlechtes Spiel, trotz erneut zweier individueller Fehler.
Die Mannschaft hat also ihre „Pflicht“ erfüllt, aber trotzdem bleibt viel Druck auf dem Kessel. Kommenden Freitag geht es nach Mainz. Ich würde mich freuen, wenn die Spieler diesmal die Klappe halten und einfach liefern würden. Mainz ist angeschlagen. Das ist nicht ungefährlich
Warum immer wieder diese Enttäuschungen?
Es hätte so schön sein können. Doch wieder hat die Mannschaft versagt. Und wieder hat der Trainer es nicht geschafft, die Mannschaft so zu führen, dass mehr als eine schwache und verdiente Niederlage in Augsburg heraus kam. Die positive Grundstimmung der ersten Spieltage ist wieder ganz schnell dahin.
Nun muss wieder gepunktet werden und auch wenn man im in der vergangenen Saison zweimal gegen Heidenheim gewonnen wurde, ist ein solcher Sieg kein Selbstläufer. Und auch die Euphorie um die Neuen ist dahin. Auch wenn Kleindienst ein Tor gemacht hat, Stöger österreichischer Nationalspieler wurde und Sander vielversprechend angefangen hat: Die Hoffnung auf einen wirklichen Neubeginn droht schon wieder zu zerplatzen. Und die Trainerfrage stellt sich bald …
FC Augsburg – BMG = 2:1
28.9.2024
BMG – Union Berlin = 1:0
Verdient gewonnen – Dafür bitte nicht entschuldigen
Die Borussen müssen sich für diesen Sieg sicher nicht entschuldigen. Nach den Ausschnitten, die ich gesehen habe, ist der Sieg durchaus verdient. Schon in der 1. Halbzeit hätten Sander oder Stöger treffen können, vielleicht sogar müssen. Ja, dann hatte man beim Berliner Pfostenschuss in der 86. Minute Glück. Und ja, ein Tor in der letzten oder vorletzten Minute ist dann sicherlich auch etwas glücklich.
Schön, dass Tomas Čvančara getroffen hat. Das wird ihm hoffentlich Auftrieb geben. Der Junge hatte schon bei seinen vorhergehenden Einwechslungen aufsteigende Tendenz gezeigt. Vielleicht startet er jetzt durch. Kleindienst und Stöger waren diesmal nicht so stark. Am Ende stehen die dringend notwendigen drei Punkte auf der Habenseite. Nun geht es nach Augsburg. Man wagt ja kaum an einen zweiten Sieg in Folge zu glauben. Wird auch schwer bei der Puppenkiste.
Die Zeit des Schönreden ist jetzt vorbei
Ist doch alles nicht so schlimm. Sie laufen, sie pressen, sie kämpfen … aber sie haben dreimal verloren und nur 3 Punkte geholt. Schon wird das Spiel daheim gegen Union, werden die Spiele gegen Augsburg, Heidenheim und Bremen zu Schicksalsspielen. Da müssen Siege her, nicht nur Unentschieden oder gar Niederlagen.
Die eingefahrenen Punkte sind der Gradmesser, werden nun zum wahren Charaktertest für die Residenz und Qualität der Mannschaft. Und es sind auch Schicksalsspiele für Seoane, dessen Auswechlsungen gegen Stuttgart und Aufstellung gegen Frankfurt nicht von allen verstanden wurden.
21.9.2024
Eintracht Frankfurt – BMG = 2:0
14.9.2024
BMG – VfB Stuttgart = 1:3
Kein Geschenk für Günter Netzer
Da waren alle nach dem Saisonstart gut gelaunt, trotz der Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Die Mannschaft kündigte an, Gladbach-Legende Günter Netzer ein Geschenk in Form eines Sieges zum 80. Geburtstag machen zu wollen. Das Team zeigte auch Willen und gefühlt ein anderes Gesicht als in der vergangenen Saison. Und auch gegen die Stuttgarter fing man stark in der ersten Halbzeit an. Doch am Ende steht wieder, schon wieder eine Heimniederlage.
Erneut stellt sich die Frage, ob die Defensive stark genug ist. Besonders Netz und Scally stehen unter Beobachtung. Auch Jonas Omlin muss sich angesichts seiner Leistung kritische Fragen gefallen lassen, ebenso wie Seoane angesichts seiner Auswechselung. Der aufkommende Optimismus ist erst einmal wie ein Kartenhaus ineinander zusammengebrochen. Wie soll diese Mannschaft gegen Frankfurter Offensivkraft bestehen können?
3 Punkte auswärts geholt
Wie aussagekräftig ist der Sieg der Fohlen in Bochum? Die Mannschaft hat 3 Punkte geholt. Die Tore – beide eine Kombination von Honorat und dem erneut überzeugenden Kleindienst – wurden sauber heraus gespielt. Es gab einige weitere Chancen. Und man hat zu Null gespielt.
Viele Kommentatoren bewerten diesen Sieg positiv, vielleicht zu positiv. Es ist ein guter, ermutigender Start in die Bundesligasaison, den das Team in den nächsten Spielen bestätigen muss. Schafft es die in der vergangenen Runde so labile Defensive, auch gegen Stuttgart und vor allem auch Frankfurts Offensivkünstler zu bestehen und die individuellen Fehler zu vermeiden? Nach diesen Spielen werden wir mehr wissen. Erst einmal sieht es gut aus.
31.8.2024
VfL Bochum – BMG = 0:2
24.8.2024
BMG – Bayer Leverkusen = 2:3
Ermutigend trotz Niederlage
Das Eröffnungsspiel der neuen Bundesliga-Saison: Es war ein hoch dramatisches Spiel und die Fohlen hätten mit etwas Glück einen Punkt mitnehmen können, aber der Schiri und der VAR hatten was dagegen. Logischerweise halte ich die Schiedsrichterentscheidungen für falsch, eine Katastrophe
Gladbach endlich mal kämpferisch, neudeutsch resilient mit einem starken Kleindienst und Stöger. Erneut ein unverzeihlicher Aussetzer von Elvedi. Die Defensive bleibt ein Problem. Beim hohen Pressing der Leverkusener war Omlin meist am Ball und oft war man nicht in der Lage aufzubauen. Trotzdem: Ermutigende Leistung und ich hoffe, der Großkreutzige hat mit seiner Prognose nicht recht, dass Gladbach absteigt.

