9/11 – In Costa Mesa

9/11 – Jeder weiss, wo er war und wie er die Nachricht vernommen hat. Eine solche Kastastrophe prägt sich ein. Ich war am 11. September 2011 in Costa Mesa in Kalifornien. Am 10. September flog ich von Frankfurt nach LAX, fuhr dann mit einem Mietwagen in das Hilton nach Costa Mesa. Das regelmässige weltweite Marketingtreffen meines Arbeitsgebers FileNet stand an, zu dem das Team ein-/zweimal im Jahr zusammen kam. Am 10. September abends habe ich dann 1-2 Bier getrunken, um besser schlafen zu können. Morgens klingelte dann das Telefon. Meine Eltern waren in der Leitung und erklärten mir, dass ein Flugzeug ins World Trade Center geflogen sei. Ich erinnere mich daran, wie ich den Fernseher anschaltete und glaubte, einen der üblichen amerikanischen Katastrophenfilme zu sehen. Leider war es entsetzliche Realität.

Die nächsten Stunden und Tage sind mir auch noch in vielen Facetten im Gedächtnis. Mein Chef Marytn Christian war in einem Flieger von Washington nach LAX. Gottseidank wurde bakd klar, dass er nicht in DEM Flieger war, der dem weiteren Anschlag zum Opfer fiel. Er ist dann quer durch die USA mit dem Auto nach Costa Mesa gefahren. Meine Kollegen Ludger und Benedict sind einen Tag nach mir geflogen und waren genau am 11. September in der Luft. Sie wurden über Kanada heruntergeholt und landeten in der kanadische Wildnis. Ludger und Benedict verbrachten dann einige Tage in Ski Resorts, mussten sich Zahnbürsten etc. von den freundlichen Kanadieren leihen.

Die Woche in Costa Mesa verging im Trance. Zusammen mit meinen italienischen Kolleginnen Graziella, Roberta, Carla und Simona verbrachte ich die Zeit. Produktiv gearbeitet wurde nicht wirklich. Das Marketingmeeting war natürlich abgesagt worden. Alle waren wie betäubt. Immer mehr amerikanische Flaggen tauchten überall auf, an Autos, Geschäften, an Arbeitsplätzen. Die USA habe ich dann mit der ersten Lufthansa-Maschine aus LAX verlassen, die wieder fliegen durfte. Es war meine regulär geplante Maschine. Ich musste 4-5 Stunden vorher am Flughafen sein. Dann wurde ich nur einmal sehr lasch kontrolliert … Und es waren arabisch aussehende Mitpassagiere an Bord. Ein ungutes, aber vollkommen unberechtigtes schlechtes Gefühl schlich sich ein. Ich landete ganz normal in Frankfurt.

Posted from Digital naiv – Stefan63’s Blog


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