Onlineshops für Wein – Meine kurze Bewertung | Wein-erlei

Man macht so seine Erfahrungen, wenn man online Wein bestellt. Da finde ich es witzig, dass jetzt Michael Liebert angefangen hat, Onlineshops zu testen, wobei mir ein Aspekt, der auch schwer zu bewerten ist, zu kurz kommt: Wie gut sind die Tipps wirklich, die auf der Webseite – oder im angeschlossenen Blog – gegeben werden. Ich weiß, schwierig, aber für mich ganz entscheidend. Die Tipps von Liebert haben mich beispielsweise massiv bei meinen Bestellungen bei Ronaldi beeinflusst. Nachdem ich mehrmals sehr gut damit gefahren bin, habe ich mich dann mehr und mehr danach gerichtet. Da hat sich Vertrauen aufgebaut, gerade weil es auch keine platten Lobhudeleien waren oder sind. Aber die Partnerschaft ist ja jetzt Geschichte.

Hier nun meine bisherigen Erfahrungen in aller Kürze und Würze: Zuerst einmal muss ich bemerken, daß alle der gleich genannten Shops, bei denen ich bestellt habe, zeitnah geliefert und problemlos abgerechnet haben. Das ist schon mal Vertrauen erweckend.

Ganz oben auf meiner Favoritenliste steht der schon genannte Shop von Ronaldi. Die Webseite gefällt mir gut. Sie ist eher zurückhaltend und spartanisch gestaltet. Die Bewertungen dominieren. Die Navigation ist logisch. Wie gesagt bin ich sehr zufrieden und habe einige sehr gute Tropfen entdeckt, die in mein Standardrepertoire übernommen wurden. Auf einer Skala von 15 Punkten – dem Abi-Schulnotensystem meiner Zeit – würde ich 13 bis 14 Punkte geben. Mal schauen, wie sich Ronaldi jetzt entwickelt.

Ein weiterer Onlinehändler, den ich des öfteren bemüht habe, ist Belvini. Zuerst einmal, was mir auf die Nerven geht: Die andauernden Werbemails und die Artikel, die ich über meinen RSS Reader bekomme, gehen mir unterdessen ziemlich auf die Nerven. Alles ist toll, aber Weine und Weingüter werden nicht wirklich eingeordnet. Beispiel australische Chardonnays: Die Erläuterungen haben mir nicht wirklich geholfen. Die Kundenbesprechungen sind nicht so aussagekräftig oder zahlreich, dass man wirklich drauf bauen kann. Die Webseite gefällt mir gut und die Auswahl der Länder und Weine ist sehr groß. Ich habe einige Weine auf Belvini gefunden, die mir über Henns 111 Weine empfohlen wurden. Belvini bekommt von mir derzeit 11 Punkte, steht aber in Gefahr wegen der andauernden Promos abzurutschen.

Auch bei Brogsitter habe ich den ein oder anderen Wein der 111 Weine gefunden. Insbesondere habe ich auch einige Ahr-Weine bestellt, die Henn in seinen Eichendorff-Krimis mehr oder weniger direkt vorgestellt hat. Diese waren auch in der Regel sehr gut. Wenn ich jedoch links und rechts probierte, ging es meist daneben. Auch die Brogsitter-Weine, die ich probiert habe (nur 1-2 Weine), haben mich nicht wirklich überzeugt. Brogsitter schickt mir auch regelmäßig Post (E-Mail und Briefpost), sehr bunt und werbemäßig aufgemacht, mir zu aggressiv und werbend. Deshalb auch nur 9 Punkte.

Irgendwann bin ich auch bei Hawesko auf dem Verteiler gelandet bzw. habe dort ein oder zweimal bestellt. Auch hier zu viel Werbung, zu wenig Orientierung, zu bunt und schrill. Deshalb nur 8 Punkte.

Erstmals bestellt habe ich aufgrund der Bewertung von Liebert bei Wine in Black. Die Lieferung war extrem schnell da. Der Händler scheint eher auf ein preislich gehobeneres, exklusiveres Klientel abzuziehen, das auch mal 25 € für den Weißen oder Roten investiert. Deshalb wird Wine in Black wohl eher nicht zu meinen bevorzugten Quellen gehören. Trotzdem satte 12-13 Punkte aufgrund der Webseite und Abwicklung.

Dann ist da noch ebrosia, auf die ich über Michael Seelbach gestoßen bin. Hier wird klar auf Schnäppchen und Sonderangebote gesetzt. Und genau da liegt das Problem. Für jemanden, der sich wie ich nicht perfekt oder gut auskennt, bekommt viel Mittelmaß geliefert. Die beiden Bordeaux-Probierpakte, die ich dort bestellt habe, waren nach meinem Geschmack für die Katz. Die Sprache ist sehr werblich. Alles ist toll. Gegen Abwicklung ist nichts zu sagen, also 9 Punkte.

Enttäuscht war ich von Bioweine mit Charakter. Dort hatte ich Weine von Remi Jalliet entdeckt, von dem ich sehr guten Languedoc-Rotwein getrunken hatte. Die Weine bei Bioweine konnten aber die guten Erfahrungen nicht wiederholen. Und alle anderen Tropfen, die ich probiert habe, konnten mich auch nicht überzeugen. Wieder fehlt die wirklich gute Empfehlung. Leider derzeit nur 7 Punkte.

Der Keller ist derzeit gut gefüllt und ich muß mal auf die Bremse treten, auch wenn mir ein guter Freund noch seine Quellen geschickt hat:

Mal schauen, wann ich dazu komme, die Händler zu testen. Auch einige Winzerzusammenschlüsse habe ich noch vorgemerkt:

Und zwei Händler sind bei mir noch auf der Liste, weil sie meine alten Lieblingsgesöffe – Prosecco und Pinot Grigio – liefern kann, die ich bei meinem Händler vor Ort nicht mehr bekomme.


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Comments

Eine Antwort zu „Onlineshops für Wein – Meine kurze Bewertung | Wein-erlei”.

  1. Ich würde in dem Rahmen den Weinkontor Scheucher nicht vergessen. Die Auswahl ist extrem bewusst getroffen, es gibt kaum einen Wein, den der Inhaber Herr Scheucher nicht kennt und bedacht ausgewählt hat. Da kann man auch einfach mal was bestellen und ist meist positiv überrascht. Und wer anruft, bekommt noch eine persönliche Beratung vom Chef. Wo gibts das heute noch?
    http://www.weinkontor-scheucher.de

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