in meinem RSS Reader bin ich gerade über diese Verkostung (und mehr) des roten Ursprungs 2011 von Markus Schneider gestossen und der Bericht hat bei mir einen leichten Schluckauf hinterlassen. Warum? Es fängt mit folgender Unterüberschrift an:
Wirklich TOP oder doch nur erfolgreiches Marketing?
via Markus Schneider Ursprung – derWeinblog.de.
In den folgenden Zeilen lässt sich der Autor dann über das Under- und Overstatement und den Erfolg von Markus Schneider aus:
Eigentlich will man gar nicht schreiben, weil es jeder andere schon längst getan hat. Eine Entdeckung ist das heute also wirklich nicht!
Muss man denn aus jedem Schneider-Wein-Jahrgang einen Jahrhundertwein machen? Muss man überhaupt einen Olymp für deutsche Winzer zelebrieren? … Marketing und Werbung ist ja auch nicht grundsätzlich falsch, sein Laden läuft, es gibt Arbeitsplätze usw… alles schön! Sich aber vom Erfolg des eigenen Marketings aus Imagegründen – so erscheint es mir zumindest – dann wieder zu distanzieren soll verstehen wer will…
via Markus Schneider Ursprung – derWeinblog.de.
Meine 2 Cent als kein Weinkenner sondern einfacher Konsument und als jemand, der sich im Job in einer ganz anderen Branche mit Marketing und PR auseinandersetzt: Warum diese Häme und die Kritik am Erfolg von Schneider? Ich kann es nicht verstehen. Scheint mir wieder mal typisch deutsch zu sein.
Sicher beherrscht Schneider Marketing und sicher ist er einer der Stars der deutschen Weinszene. Doch wenn dieser Star auch noch zumindest für mich sehr trinkbare und preislich im Rahmen bleibende Weine macht, dann finde ich es nur sehr positiv: Gute, ja teilweise sehr gut trinkbare Qualität und eine gute Vermarktung. Weiter so. Der deutsche Wein kann gerade im internationalen Vergleich einige Stars und gutes Marketing gebrauchen.
Randbemerkung: Den erwähnten Ursprung habe ich nur einmal in einem Münchener Restaurant im Glas gehabt. Damals war er für mich nicht Topwahl. Aber es liegt noch eine Flasche – ein Geschenk eines Freundes mit Nachnamen Schneider – seit einem Jahr im Regal und wartet darauf, entkorkt zu werden. Werde die Bottle irgendwann aufziehen und mir erneut eine Meinung bilden.. Dagegen war ich vom Black Print, der Alte Rebe und dem Kaitui von Markus Schneider, die ich alle schon getrunken habe, sehr angetan. Mein Geschmack mag ja eher durchschnittskonsumentenorientiert sein, aber für mich Topweine und ein Topmarketing.
Vielleicht gehört es gerade in Deutschland – nicht nur in der Weinbranche – zum vermeintlich guten Ton, diejenigen zu kritisieren, die erfolgreich sind und vermarkten können. Haben wir ja gerade auch im Fussball (und da bekenne ich mich mit schuldig …).
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