Saison 2012/13 in Gladbach: Stabil mit verpassten Chancen – und irgendwo doch noch eine Krönung

Nun ist die Saison 2013/13 vorbei und man sitzt da, als Gladbach-Fan. Die vorhergehenden beiden Saisons waren natürlich packender und spannender: knapp geschaffter Klassenerhalt mit Relegation und dann eine alle überraschenderr 4. Platz nach einer starken Runde. Gerade wegen dieser Platzierung waren die Erwartungen natürlich hoch, zu hoch gesteckt, Abgang von Reus, Dante und Neustädter hin, Zugang von de Jong, Xhaka und Dominguez her.

Die Mannschaft legte einen durchaus holprigen Start hin, stabilisierte sich dann aber gegen Ende der Hinrunde. Abstiegsgefahr war dann eigentlich nie ein Thema. Stattdessen schnupperte man an der Europa League, aber es blieb eben nur beim Schnuppern. Frankfurt überflügelte Gladbach mit dem Schwung des Aufstiegs, Freiburg mit Jugend, Kampf und Emotion. Genau jener letzter Kick fehlte wohl bei den Borussen. Sehr schade, denn ein Europa League-Platz hätte sicherlich wieder die sensationelle Stimmung zurückgebracht, die wir in der vergangenen Runde im Borussia-Park erlebt haben und für die uns ganz Europa beneidet hat, nicht zu reden von einigen Dollares, die in die Kasse gespült worden wären.

Der letzte Wille, der letzte Kick und die letzte Klasse haben dem Team in der Runde gefehlt, wobei mir persönlich das Gejammere von Favre über die Abgänge bei aller Notwendigkeit, tief zu stapeln, auf die Nerven gegangen ist. Klar fehlte insbesondere ein Reus, aber c’est la vie. Und bei den prominenten Neuzugängen, wo mancher schon von Fehleinkäufen geredet hat, rate ich zur Geduld und zur mal geltenden Regel, dass sich in der zweiten Saison zeigt, ob sie wirklich Verstärkungen sind. Hier müssen insbesondere Xhaka und de Jong zeigen, ob sie die Bundesliga drauf haben. Dominguez hat meiner Ansicht nach den Beweis bereits erbracht. Bestätigt hat sich für mich einmal mehr, dass Arango ein genialer Fernschütze, aber eben kein Führungsspieler ist, der in kritischen Situationen das Zepter an sich reisst. Patrick Herrmann wieder positiv, die Abwehr durchgehend ok und das Comeback des Jahres war für mich Thorben Marx. Hätte ich nicht mehr mit gerechnet.

Auf jeden Fall positiv ist, dass man den Eindruck hat, dass Gladbach einen Plan hat und dafür ist Max Eberl maßgeblich mit entscheidend. Der Durchhänger der Saison 2010/11 kann passieren, wie man gerade aktuell auch an Hoffenheim sieht. Besonders schade nur damals für Michael Frontzeck. Die beiden Runden danach, die Verpflichtung vieler eigener Nachwuchskräfte, der Versuch, kontinuierlich ein starkes Team von Favre aufbauen zu lassen, all das macht Mut und lässt einen Gladbach-Fan wohl gestimmt in die Zukunft blicken. Ich werde natürlich mit Spannung verfolgen, was nun an Zu- und Abgängen passiert. Die Sache mit Mike Hanke verstehe ich (noch) nicht. Da müsste dann eigentlich nach der Logik noch ein Knaller in der Offensive kommen. Der Freiburger Max Kruse ist sicherlich ein Knaller. Schaun wir mal und schaun wir auch mal, was an den Gerüchten um ter Stegen hoffentlich nicht dran ist.

„Das zeigt mir, dass hier meine Heimat ist …“

Die Saison hatte für mich dann doch noch einen positiven Höhepunkt: Don Jupp holt das Double, wahrscheinlich das Triple und krönt seine Lebensleistung mit dem Champions League-Sieg. Mir fällt es sicher schwer, den Bayern was Gutes zu wünschen, aber ich habe mich eben wegen Jupp Heynckes doch sehr gefreut. Er ist ein Ur-Gladbacher und dort ist seine Heimat. Und gottseidank haben sich einige latente Spötter auch die Osram-Bemerkungen gespart. Heynckes hat viel geleistet und war in dieser Runde mit seiner Gelassenheit der Grand Seigneur des europäischen Fussballs. danke, Jupp!

Glückwunsch, Don Jupp!

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