Reha auf Sylt, Urlaub in Georgioupolis, wohl nicht vergleichbar – bis auf den Sandstrand

Mein Reha auf Sylt neigt sich dem Ende zu. Noch ein Tag und dann geht es (endlich) Richtung Heimat. Die Tage schoss mir durch den Kopf, meine Reha-Standort am nördlichen Ende von Westerland und eines unserer liebsten Urlaubsziele, Kreta und den Ort Georgioupolis zu vergleichen. Äpfel und Birnen, Rehabitilation und Urlaub, Currywurst – offensichtlich auch eine Sylter Nationalspeise – und Gyros, Flens und Retsina, Strandkorb und Sonnenliege mit Schirm, deutsche Sauberkeit und noch immer kein wirkliches griechisches Umweltbewusstsein, ich könnte die Liste der Vergleiche weiter fortsetzen.

Toll ist an Sylt auf jeden Fall der endlose Strand mit dem feinen Sand, den ich im Nachgang noch überall in Koffer und Kleidung finden werde. Jeden Tag bin ich kilometerweit am Wasser spazieren gegangen, da man mir ja von allen Seiten die gute Meerluft empfohlen hat. Ich gebe zu, dass mir sie nicht so bewusst geworden ist, aber es muss ja was dran sein.

Hunderte Hunde mit Frauchen und Herrchen unterwegs

Gefühlt Hunderte von Hunden und ich unterwegs … Also gut, es waren auch einige Herrchen und Frauchen dabei, aber selten habe ich so viele Hunde an einem Strand gesehen. Damit ist es jetzt wohl Anfang Mai vorbei. Die Hundebesitzerinnen und -besitzer sollen (eigentlich) nur noch am Hundestrand mit ihren Wuffis spazieren gehen.

Hunde gibt es zwar auf Kreta (leider auch viele Streuner, um die sich niemand kümmert), aber mir sind sie am Strand nie über Maßen aufgefallen. Und einen langen, langen Strand haben wir auch bei Georgioupolis. Es ist der längste Sandstrand auf Kreta und wir sind fast jeden Tag rauf und runter spazieren gegangen sind. Der Sand ist nicht ganz so fein wie auf Sylt, dafür waren die Temperaturen schweißtreibender. Klar, wir waren im vergangenen Jahr Ende Juni/Anfang Juli auf Kreta. Und Wind gibt es auch auf Kreta. In den Sommermonaten zur Erfrischung willkommen, im Herbst dann durchaus böig und etwas unangenehmer.

Gutes Wetter trotz April

Und für Wind steht natürlich auch die Nordsee und Sylt. Doch sind Ende April/Anfang Mai sicher auch keine windstillen, heißen Tage zu erwarten. Doch war das Wetter überraschend gut. Mal hat es kurz geregnet, doch der Wind hat die Wolken fast immer schnell vertrieben und so habe ich sehr oft die Sonne genießen können. Leider scheint es am heutigen Sonntag einmal (zum Abschied) länger zu regnen. War es in den ersten beiden Wochen noch frisch, so stiegen die Temperaturen dann deutlich an und brauchte nicht mehr ganz so vielen Schichten beim Nordsee-Zwiebel-Look.

Langsam werden jetzt auch die Strandkörbe besetzt – und kassiert, wie auch unterdessen die Kurkarte für den Zugang zum Strand nun kontrolliert wird. Die Strandkörbe sind von der Konstruktion einfach genial. Da haben die auch kostenpflichtigen Liegen und der Sonnenschirm ein ganz anderes Konzept. Gemein haben beide es, dass sich nach Sonnenstand drehen muss.

Griechische Tavernen statt Gosch

Vergleicht man die Preise für Essen und Trinken, so gibt es deutliche Unterschiede. Sylt ist einfach teuer. Schon erwähnte Currywurst mit Fritten kommt meist auf über 15 €, beispielsweise im S-Point, meinem Favoriten während des Sylt-Aufenthalts. Beeindruckt war ich, was beim Gosch in Wennestedt los war. Remmidemmi vom Feinsten – und nur dunkelhäutige Servicekräfte, die Geschirr und Gläser abräumten.

Fisch hat überall seinen Preis

Fisch hat übrigens sowohl auf Kreta wie auf Sylt seinen Preis. Ein Weizenbier liegt bei 6 €, ein Glas Weißburgunder kommt schon mal auf 7,50 und mehr. Sylt wird halt dem Klischee der Insel der Reichen (und Schönen) gerecht. Und auch wenn Kreta unterdessen teurer geworden ist, kann man dort für einen Bruchteil gut essen und trinken. Vielleicht ist das aber auch ein etwas unfairer Vergleich, wenn man wie wir in die typischen Tavernen geht. Die Rooftop-Bars und edleren Restaurants haben auch dort ihren Preis.

Womit wir beim Thema Publikum wären. Auch auf Kreta gibt es unterdessen ein Publikum, das eher den Edelurlaub mit Bedienung am Strand und Vollpension wählt. Doch denke ich, dass die meisten Reichen und Schönen wohl eher andere Lokationen als Georgioupolis auf Kreta wählen. Wer allerdings es etwas einfacher und alternativer haben will, der findet immer noch seine Ecken im Ort und auf Kreta. Die Blue Boat-Strandbar ist auf Sylt irgendwie nicht vorstellbar, ebenso wenig wie die klassischen einfachen Tavernen.

Toller Horizont auf Sylt

Reha auf Sylt, Urlaub in Georgioupolis, wie geschrieben wohl nicht vergleichbar – bis auf den Sandstrand an beiden Lokationen. Ich habe am Fenster meines Zimmers in der Reha-Klinik aus tolle Sonnenuntergänge und Eindrücke genießen dürfen und es bleibt der Eindruck, dass Sylt eine tolle Insel ist. Macht dort „mein“ Publikum Urlaub? Ich weiß es nicht, aber es bleibt der erste Eindruck von etwas zu viel Schickimicki.

You are in my heart, you are in my soul

Und in meinen Gedächtnis und Herzen ist einfach die wunderbare Abendstimmung am Hafen von Georgiouopolis eingebrannt, zirpende Zykaden bei lauen, sommerlichen Temperaturen, der Blick aus dem Fischrestaurant Arkadi auf den Hafen und das Meer. Und natürlich dort im Urlaub an meiner Seite meine Frau an einem Ort, der nicht nur Erinnerung an junge Jahre ist, sondern immer noch oder schon wieder ein „Second Home“.

Unglaublicher Sonnenuntergang mit glitzerndem Meer. Das iPhone 13 Pro hat es eher orange aufgenommen. Meer und Himmel waren purpur.
Ob die Kühe extra eingefärbt wurden, um zum Leuchtturm bei Kampen zu passen?
Gefühlte endlose Sandstrände – im April noch nicht überlaufen.
Und natürlich ist die Nordsee auch mal rauer …

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