Keyvisual zu "Der 20 Millionen Mann Heinz Schenk". Bild © hr

„Unser David Bowie heißt Heinz Schenk!“

Ich bin bekennender Fan des Hessischen Nationalorchesters und der Rodgau Monotones. In unserer Nationalhymne „Erbarme, die Hesse komme“ gibt es viele Kultzeilen. Eine davon ist: „Unser David Bowie heißt Heinz Schenk!“ Dem Showmaster hat der Hessische Rundfunk nun unter dem Titel „Der 20-Millionen-Mann – Entertainer Heinz Schenk“ ein Porträt gewidmet, das ich mir am 2. Weihnachtsfeiertag noch kurz vor Mitternacht angesehen habe.

Und schon wurden Erinnerungen auch an meine Jugend wach. „Der Blaue Bock“ mit seiner heute aufgesetzt wirkenden deutschen Gemütlichkeit und Fröhlichkeit mit Bembel und Gerippten war fester Bestandteil der Zeit. Ivan Rebroff, schwarz-braun blüht die Haselnuss, Freddy Quinn, Heino und all die volkstümlichen Schlagerstars, gewürzt mit den Witzchen und flotten Sprüchen von Heinz Schenk, gehörten zum Samstag vieler Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer.

Wenn man sich heute die Szenen aus dem Blauen Bock anschaut, erscheint alles sehr miefig, heile Welt und Nachkriegsdeutschland. Der Eindruck wird in der Doku dann auch durch die Bilder des Hauses von Heinz Schenk, den Partykeller, seine Video- und Filmsammlung, Urlaubsbilder und Interviewausschnitte verstärkt. Doch Vorsicht vor Hochnäsigkeit. Ist nicht jeder auch ein gutes Stück Produkt seiner Zeit und spiegelt diese wieder? Schenk, 1024 geboren, im Krieg unter den Nazis aufgewachsen, im Krieg sich durchgewurstelt, überlebt und dann ein Symbol der Bundesrepublik und des westdeutschen Fernsehens.

Wer nochmals in diese Zeit abtauchen möchte, kann dies hier in der ARD Mediathek tun. Und (mit den Rodgau Monotones) denkt daran: „Hallo, ihr Kulturbanausen, seht die ganze Sache nicht so eng.“ Dreimal dürft ihr raten, was neben der Zeile der Monotones meine liebste Erinnerung an Heinz Schenk ist: „Witzigkeit kennt keine Grenzen, Witzigkeit kennt kein Pardon, denn wer witzig ist …

Keyvisual zu „Der 20 Millionen Mann Heinz Schenk“. Bild © hr


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