
Dieser Tag habe ich mich unter anderem auf Mastodon darüber aufgeregt, dass unsere Modaupromenade in Eberstadt nicht mehr begehbar ist. Zuerst gab es keinen Hinweis, warum das der Fall ist. Lediglich Absperrungen. Diese Modaupromenade ist einer der beliebtesten Spazierwege in Eberstadt und wird zudem intensiv von Radfahrern von und nach Pfungstadt oder Darmstadt befahren. Malerisch läuft oder fährt man an der Modau entlang. Die Promenade ist auch bei Kindergruppen beliebt, die an der Brücke in der Nähe der Software AG im Bach spielen.
Zwischen der Kreuzung zur B3 an der Pfungstädter Straße bis zum Zugang direkt an der Uhlandstraße und unserer Straße An der Eschollmühle wurden alle Zugänge, inklusive der Brücken über unseren „Fluss“, der Modau, mit Schildern „Betreten verboten“ und entsprechenden Barrieren gesperrt.
Bitte Absperrungen respektieren
Einige Tage später wurden dann Schilder angebracht, die Aufklärung brachten: Die Modaupromenade soll abschnittsweise von April bis August 2025 erneuert werden. Mehr erfährt man, wenn man im Netz recherchiert: Der Weg sei in schlechtem Zustand. Dieser würde erneuert, Mülleimer ausgetauscht, Sitzbänke repariert. Laut Pressemitteilung der Stadt sollen die Arbeiten im August beendet sein. Man bittet man Fußgänger und Radfahrer um Verständnis. Auch auf den Schildern an den Absperrungen fordert man dazu auf, die Absperrungen zu respektieren.

So etwas scheint aber nicht oder nur schwerlich zu gehen. Ich konnte mit ansehen, wie einige Radfahrer ihr Rad über die Absperrung gehoben haben, durchaus eine sportliche Anstrengung. Doch auch ältere Fußgänger zwängten sich vor meinen Augen mühsam an der Barriere vorbei, um die Modaupromenade trotzdem zu begehen. Mir ein Rätsel, warum das sein muss. Für Radfahrer und Fussgänger gibt es Alternativen, nicht so malerisch, aber es gibt sie: auf der anderen Seite der Modau oder entlang an der Walldorfschule.
Der Weg nach Pfungstadt
An der Brücke nahe der Schnellstraße B3, der Karlsruher Straße, wurde die Sperre unterdessen gewaltsam aufgebrochen, wohl weil es dort keine wirkliche Alternative zum Durchgang zur Kreuzung an der Pfungstädter Straße und zum Bahnhof Darmstadt-Eberstadt oder nach Pfungstadt zu geben scheint. Und einige Fußgänger und Radfahrer scheinen genau dorthin zu wollen.
Warum schreibe ich darüber? Ich habe mich – vielleicht unnötigerweise – darüber geärgert, dass der Weg zuerst kommentarlos gesperrt wurde. Ja, ich hätte es mitbekommen können … wenn ich das Darmstädter Echo abonniert und den Beitrag gefunden hätte. Auch auf lokalen News-Portalen war die Nachricht online zu finden – wenn ich sie per Zufall finde oder gezielt danach suche. Nicht gesehen habe ich die Information jedoch in der Facebook-Gruppe Ewwerscht.
Was kann man aus dem Vorfall lernen?
Warum nun diese Ausführungen. Natürlich hätte ich mich nicht aufregen, sondern im Netz nachschauen können. Doch andererseits hätte die Stadt Darmstadt beziehungsweise die beauftrage Firma zu Beginn der Sperrung Informationen anbringen können, warum die Promenade gesperrt wird. Die Schilder wurden einfach verspätet aufgestellt.
Auch könnte die Stadt Darmstadt darüber nachdenken, solche Pressemeldungen gleich in den relevanten sozialen Medien zu veröffentlichen. Öffentlichkeit geschieht heute nicht mehr nur in traditionellen Medien. Passt zu unserem Gespräch neulich mit Frank über Bürgernähe.
Und ja, die meisten der Fußgänger und Radfahrer könnten sich gedulden und parallel verlaufende Wege an der Walldorfschule, der Arndtstraße und der Pfungstädter Straße nutzen. Für Spaziergänger ist das sicher keine wirklich ähnlich malerische Alternative, wer aber lediglich sein Ziel erreichen will … Herausfordernd ist es unbestritten für diejenigen, die aus Darmstadt-Süd von der Nußbaumallee zum Bahnhof Darmstadt-Eberstadt oder nach Pfungstadt wollen. Aber muss man deshalb die Absperrung gewaltsam öffnen?

Es gibt wohl eine andere Möglichkeit (über den Weg An der Kirchtanne) nach Pfungstadt zu kommen, aber dieser Weg wurde nicht als Alternative ausgeschildert. Hier hätte die Stadt Darmstadt mit entsprechenden Schildern auf eine solche „Umleitung“ aufmerksam machen können. Ich bin gespannt, wie zügig es mit den Sanierungsarbeiten vorangeht. Meine Blase auf Mastodon hat schon über eigene Erfahrungen mit ähnlichen Bauarbeiten berichtet.
Ist diese „Lappalie“ eines eigenen Beitrags wert? Ich weiß es nicht. Ich finde das Verhalten derjenigen, die sich einfach nicht an die Regeln halten, typisch für unsere Zeit. Ich denke, dass unsere Verwaltung lernen kann und lernen muss, wie man besser kommuniziert. Ich denke, wir sollten nicht über alles lamentieren. Ich denke aber auch, dass wir zu mehr Anstand und Rücksichtnahme zurückkommen müssen, im Großen wie im Kleinen. Auch wenn ich nicht sehr optimistisch bin.
Das ist Teil 1 meiner Wochenschau, Teil 2 folgt zugleich. Also bald.


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