The area is dominated by the bold text "Mein Blog ist mein Castle, " suggesting a personal and fortified online space. A miniature, whimsical house sits atop a grassy knoll, seemingly emerging from a swirling sea of paper. Scattered around the base of the knoll are numerous sheets of paper, arranged in a circular pattern, giving the impression of ancient scrolls or a fortress wall constructed from documents. Social media icons for Facebook, Instagram, and Twitter are also present, integrated within the paper formation, implying a digital presence linked to the blog.

Zwischen Blog, Facebook & Mastodon – Über Kommentare, Reichweite und Kompromisse

In den vergangenen Wochen hat es in der kleinen deutschen Blogosphäre doch die ein oder andere mehr oder weniger heftige Diskussion gegeben. An vielen dieser Diskussionen und auch an mancher Nabelschau* oder auch Blogparade beteilige ich mich bewusst nicht. My blog is my Castle, der Ort, an dem ich über Dinge schreibe, die mich wirklich beschäftigen. Das Schreiben hilft mir, meine Gedanken zu sortieren, ist also auf der einen Seite Selbstreflexion.

Kommentare erwünscht – aber bitte nicht nur in den sozialen Medien

Auf der anderen Seite will ich natürlich gelesen werden und freue mich, wenn man antwortet und kommentiert. Auch darüber ist gerade eine Diskussion in Bloghausen entbrannt. Leider kommentieren einige, vielleicht zu viele, nicht direkt im Blog, sondern tun dies in den sozialen Medien. Der Klassiker war gerade Thomas, der mir auf Facebook anbot, mit mir über seine Erfahrungen mit PV-Anlagen, flexiblen Stromtarifen, E-Autos und dem ganzen Drumherum zu reden.

Ich hätte seine Ausführungen lieber in der Kommentarspalte meines Blogs gesehen, aber ich muss akzeptieren, dass manche Leser E-Mail, Messenger oder soziale Medien bevorzugen. Um es auf den Punkt zu bringen: Manche aus meinem Freundeskreis würden meine Beiträge gar nicht lesen, wenn ich sie nicht auch auf Facebook posten würde. Das war übrigens auch der entscheidende Grund, warum ich wieder auf Facebook zurückgekehrt bin. Wer in meinem Bekanntenkreis nicht gerade ein Netzfreak ist, ist als „Normalo“ nun mal auf Facebook (und meist nirgendwo anders).

Mein Facebook-Kompromiss

Und wie Horst stinkt es auch mir, dass ich damit den Stellenwert dieses asozialen Netzwerks eines Mark Zuckerbergs zementiere, der sich in den vergangenen Monaten einem Trump dermaßen angeschleimt hat, dass mir davon nur übel wird. In der Güterabwägung ist es mir aber noch wichtiger, besagten Freundeskreis zu erreichen. Deshalb bleibe ich erst einmal dort. Und ich bespiele parallel andere soziale Kanäle, vor allem Mastodon, aber auch Bluesky und Threads, weil ich dort andere „Zielgruppen“ erreiche. Im Falle von Threads bin ich gerade in der Überlegung, ob das wirklich Sinn macht, aber da das Cross-Posting automatisiert geschieht, macht es mir auch keinen zusätzlichen Aufwand.

Wer kommentiert, soll auch persönlich Flagge zeigen

Doch zurück zur Kommentarspalte in meinem Blog. Ich nutze die Standardfunktionalität von WordPress.com und moderiere alle Kommentare, das heißt, ich gebe sie explizit frei. Von wem ich schon einmal einen Kommentar freigegeben habe, deren Kommentare werden derzeit automatisch erneut freigeschaltet.

Auch muss man sich in meinem Blog mit Name und E-Mail-Adresse anmelden. Bewusst erlaube ich kein anonymes Kommentieren. Ich weiß, hierzu gibt es andere Meinungen, und es mag andere davon abhalten, zu kommentieren. Aber ich bestehe in meinem Blog darauf, dass man angibt, wer man ist, also offen Flagge zeigt. Wer wirklich anonym etwas Sensibles schreiben will, kann mich jederzeit anmailen. Und wer hassen und hetzen will, dessen Kommentar wird nicht freigegeben und der landet auf der SPAM-Liste.

Nischendasein – na und?

Ja, ich würde mir wünschen, dass Blogs wieder mehr gelesen werden. Aber nachdem Google seit geraumer Zeit Blogs nicht mehr in dem Maße wie früher bewertet, sind zumindest bei mir die Zugriffszahlen deutlich zurückgegangen. Sicher hat das auch noch andere Gründe. Mein Themenspektrum ist breiter geworden, ich poste keine englischsprachigen Beiträge mehr, der alte Blogtitel DigitalNaiv.com war griffiger, es gibt kein Twitter mehr und einige andere Dinge mögen solche Gründe sein.

Ich bin mir sehr bewusst, dass ich mit meinem Blog nur eine winzige Nische, vor allem mich und einige Freunde sowie treue Leserinnen und Leser bediene. Damit kann und will ich aber leben, auch wenn ich fragwürdige Kompromisse wie das erwähnte Cross-Posting nach Facebook eingehe …

* Der Begriff Nabelschau ist in keiner Weise despektierlich gemeint. Nur gehen manche Themen einfach nicht an mich und dann lasse ich das Schreiben auch sein.

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10 Antworten zu „Zwischen Blog, Facebook & Mastodon – Über Kommentare, Reichweite und Kompromisse”.

  1. jazzonbike

    Leider musste ich auch die Erfahrung machen, dass man um das Zuckerberg’sche Imperium nicht herumkommt, ohne an Reichweite oder Kontakten zu verlieren. Ich wollte zwei WhatsApp Gruppen motivieren zu Signal umzuziehen. Leider ohne Erfolge. Bei der einen Gruppe, für Vereinssport, konnte ich die geringe Sensibilität für Datenschutz etc. ja noch nachvollziehen. Bei der anderen Gruppe aus ehemaligen KollegInnen aus der IT bin ich auf bewusste Ignoranz Ignoranz gestoßen. Na ja, wenigstens im familiären Umfeld bleibt Zuck außen vor.

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    1. Die Diskussion rund um WhatsApp führe ich gerade in meinem Tennisverein. Da wir mehrere Gruppen unter einem gemeinsamen Dach organisieren müssen, bleibt wohl nur WhatsApp Communities. Signal bietet das leider nicht. Bisher haben wir es aber noch nicht umgesetzt. Aber natürlich sind alle existierenden Gruppen bereits auf WhatsApp. Nur meine Gruppe nutzt Signal ….

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  2. Die Reichweite auch meines Blogs ist enorm gesunken, und das hat vor allem zwei Gründe: 1) Wie du schon schreibst spielt Google kaum noch eine Rolle. Und 2) verlinkt kaum noch jemand meine Blogbeiträge außer mir selbst. Früher war es ja sehr üblich, interessante Links in sozialen Medien zu teilen, das macht heute kaum noch jemand. Wer wollte es ihm verübeln, wenn diese Medien externe Links in einem Post mit geringerer Sichtbarkeit bestrafen. Aber zum Glück haben wir Älteren uns längst davon verabschiedet, Reichweite für irgendwie relevant zu halten. Ja, es sind winzige Nischen zunächst für uns selbst und dann für eine kleine Leserschaft, aber das passt doch so. Das ist übrigens auch bei mir einer der Gründe, warum ich meine Beiträge auf Facebook oder LinkedIn poste – Letzteres mag ich so sehr wie du Facebook. Zumal meine Beiträge mit Business wenig zu tun haben. Aber wen juckt’s, ich erreiche ein paar Menschen, die mir hinterher sagen, sie hätten das gerne gelesen. Was will man mehr. 

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    1. Das mit dem Verlinken versuche ich stringent durchzuhalten. Wenn ich mich auf Inhalte aus einem anderen Blog (oder einer Publikation) beziehe, setze ich auch einen Link dorthin. Das gehört sich so, finde ich.

      Ich cross-poste auch auf LinkedIn, das mittlerweile zu einem Business-Kasper-Beweihräucherungsnetzwerk geworden ist. Ob das wirklich Reichweite bringt? Ich weiß es nicht.

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  4. Re: „Zwischen Blog, Facebook & Mastodon…“

    Ich lese bei @stefanpfeiffer.blog schon länger mit, als ich mich erinnern kann. Grund dafür ist unsere Schicksalsgemeinschaft. Denn sein FohlenTicker, ist als Ergänzung zu meiner Stammquelle „Seitenwahl“, meine beste Verbindung zum Leid (hauptsächlich) und Freud (eher selten) der einzig wahren Borussia. Dass er nebenbei auch noch über weit mehr als das bloggt, nehme ich als Benefit gerne mit…

    Stefans offenes Bekenntnis dazu, auch weiterhin Meta als Multiplikator seines Blogs zu nutzen, respektiere ich. Auch wenn es jede Menge Grund dafür gibt, diese Entscheidung zu kritisieren. Aber das überlasse ich gerne anderen. Mir steht das nicht zu, denke ich.

    Meine „Ergänzung“ zu Stefans Beitrag ist viel mehr, dass der Grund „Reichweite“ sozusagen als sowas wie die Generalabsolution von allen benutzt wird, die sich die Arbeit nicht machen wollen – oder objektiv aus Mangel an Ressourcen, nicht machen können, dabei denke ich an manch unterbesetztes Social-Media-Team – auf anderen „Plattformen“ eine neue „Reichweite“ aufzubauen. Also quasi mit nichts mehr als einem Handtuch im Gepäck auf einem anderen Planeten ein neues Leben aufzubauen.

    Ich habe da eine komplett andere Perspektive. Und das liegt daran, dass ich mit meinem Blog @mediathekperlen nie auf irgendeiner Social-Media-Plattform vertreten war. Das Ding wurde von Anfang an nur für das Fediverse gebaut. Und obwohl es auf der Blog-Software WordPress läuft, hat es inzwischen mehr Reichweite (2.200+), als jedes meiner zahlreichen anderen Blogs jemals vorher – völlig egal, in welchem asozialen Netzwerk ich deren Links geteilt habe.

    Mehr geht immer, klar! Aber wenn Bots und Fakeprofile wegfallen, dann schrumpft die Zahl der Follows vermutlich auch auf den datenkapitalistischen Plattformen signifikant. Und 2.200+ echte Menschen sind dann schon eine erhebliche Zielgruppe, von der ich nicht geahnt hätte, sie im Fediverse erreichen zu können, als ich mit dem Projekt begonnen habe…

    Am Ende zählen aber nicht die Anzahl der Follows, sondern die Anzahl und die Qualität der Interaktionen. Für die Blogger:innen der alten Schule: die Anzahl der Kommentare / Pingbacks im Blog. Denn was ist ein „Like“ auf Facebook/Insta/X, wenn es nicht in den Blog zurückkommt, sondern nur bei Zuckerberg et al. existiert? Und was ist ein Kommentar, wenn er nur in meinem Blog lesbar ist – für die ganz wenigen Leser:innen, die in einem Beitrag überhaupt weit genug runterscrollen, um sie zu sehen?

    Wenn alles für alle überall zugänglich ist, um damit zu interagieren, erst dann entwickelt sich daraus auch so etwas wie eine Community. Hashtags und Gruppen tragen es noch weiter über die eigenen Follows hinaus, Reposts (die wertvollste Interaktion überhaupt) potentieren es nochmal.

    Es hat rund zwei Jahre gedauert, bis dass der Mediathekperlen-Blog aus sich heraus organisch exponentiell gewachsen ist. Noch zu Weihnachten 2024 lag die Zahl meiner Follower:innen bei rund 500 Accounts. Ein Jahr vorher waren es nur 160… und wenn ich hochrechnen soll, dann wäre es nicht gänzlich unwahrscheinlich, dass es zu Weihnachten 2025 schon mehr als 3.000 sind.

    Hätte mir das eine:r vor drei Jahren so vorhergesagt, dann hätte ich wohl gesagt „Du spinnst doch…!“

    Ich habe mich schon etwas schwergetan, mich vom Usenet zu verabschieden, MySpace und StudiDingens habe ich ausgelassen. Facebook und Twitter habe ich eh‘ nur als Linkschleuder für politische Kampagnen genutzt, die waren aber irgendwann vorüber und ich war wieder weg. LinkedIn hatte ich auch – als es gehackt wurde, habe ich drauf verzichtet. Im Fediverse bin ich schon seit 2018… aber richtig angekommen bin ich erst, seit mein Blog „ActivityPub“ versteht.

    Ich will nix anderes mehr!

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  5. Danke an den Borussen-Fan. Dabei war und bin ich Zweifeln, ob ich zur neuen Saison wieder Fohlen-tickern sollte … Der Abschluss der vergangenen Bundesliga-Saison hat mich doch sehr frustriert.

    Natürlich ist dieser Blog auch ans Fediverse angebunden. Ich bin aber weit von Deinen Follower-Zahlen dort entfernt, obwohl sukzessive immer mehr Fediverse’ler folgen. Die Zahl der normalen Abonnenten hat das Fediverse aber noch nicht erreicht.

    Bleiben wir also dran.

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  6. Wir sind uns in vielem einig. Allerdings veröffentliche ich meine Beiträge i.d.R. nicht bei Facebook. Dort habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine wenigen „Freunde“ eher auf meine Fotos reagieren als auf das, was ich schreibe – die Zahlen sprechen da eine klare Sprache. So habe ich beschlossen, die sogenannten sozialen Medien nicht mehr zu nutzen. Diese Welt hat sich mir verschlossen, nachdem ich feststellen musste, dass sich Linke und Grüne in Ton und Stil oft gar nicht so stark von den Rechten unterscheiden. Zuhören und wirklicher Austausch scheinen selten geworden zu sein (Ausnahmen gibt es natürlich).

    Vor einigen Wochen habe ich deshalb auch meine Mitgliedschaft im Webring beendet. Der Umgang dort entsprach nicht meinen Vorstellungen. Manche mögen das nicht nachvollziehen können – für mich bedeutet es aber mehr Ruhe in ohnehin schon aufgeladenen Zeiten. Natürlich verliert man dadurch auch den Kontakt zu einigen netten Menschen, was schade ist. Aber für mich überwiegt die Gelassenheit.

    Danke jedenfalls für den Ping.

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  7. […] Zwischen Blog, Facebook & Mastodon – Über Kommentare, Reichweite und Kompromisse […]

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  8. eine sehr gute Einführung in das Bloggergeschehen und sehr lehrreich für mich … Danke

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