Und dann gab sie mitten im Urlaub den Geist auf, meine Apple Watch 7, als ich nach dem Schnorcheln das Meer verließ. Und nein, ich konnte die Uhr trotz aller Erste-Hilfe-Anweisungen und Tipps nicht wiederbeleben. Doch ich hatte noch meine alte Watch der Series 3 dabei, aluminium-silber, total verkratzt, aber sie funktioniert weiterhin. Der Ausfall der 7er-Serie bietet die Gelegenheit, auf meine letzten 10 Jahre mit der Apple Watch zurückzublicken.
Ich erinnere mich noch, dass mein damaliger Marketing-Chef bei der IBM, Peter Beuke, mir seine erste Watch in Zürich ganz stolz während einer Konferenz gezeigt hat. Damals war ich mir gar nicht so sicher, ob ich sie wirklich will und brauche. Das hat sich dann schnell geändert. Die erste Watch habe ich im September 2015 gekauft, nutze also die Apple Watch in verschiedenen Versionen seit mehr als 10 Jahren.
Unterdessen zeigt meine Statistik, dass ich auf meinen Apple-Uhren knapp 3.500 Mal alle Ringe geschlossen habe. Für Nicht-Nutzer: Auf der Apple Watch kann man angeben, wie viele Aktivitätskalorien man am Tag verbrauchen will. Die Watch zeichnet zudem auf, wie lange man sich in Minuten aktiv bewegt. 30 Minuten waren lange Zeit die Standardvorgabe. Auch wird protokolliert, ob man zwölfmal am Tag mindestens eine Minute steht. Durch diese Ringe soll man motiviert werden, auf seine eigene Fitness zu achten.
Bewegung und Sport gerade auch bei Krebserkrankung
Gerade habe ich eine sogenannte Bewegungsserie von 1.300 Mal geschafft. Das bedeutet, dass ich laut Apple Watch unterdessen über drei Jahre jeden Tag mindestens 600 Kilokalorien, meist deutlich mehr, verbraucht habe. War das Schließen der Ringe für mich zuerst nur Spielerei, hat sich das zu mehr entwickelt. Nachdem ich 2017 von meiner Krebserkrankung erfahren habe, haben diese Ringe für mich zusätzliche Bedeutung erhalten.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es gerade auch bei Krebs wichtig ist, dass man sich sportlich betätigt und aktiv ist. Das trägt zur Gesundheit und zur Stärkung der eigenen Immunabwehr bei. Auch während meiner Chemotherapie habe ich immer darauf geachtet, gewisse Mindestziele zu erreichen, eisern, auch wenn es oft schwer fiel.
Bis heute halte ich das durch, aus Überzeugung und weil wissenschaftliche Studien belegen, dass Sport auch bei Krebs hilft. So zeichne ich weiterhin meine Spaziergänge, Tennis-Matches, Radfahrten, Schnorcheltouren oder mein Zirkeltraining beim Akuf im Dr. Wollf Präventionspark konsequent auf. Und ja, ich freue mich, wenn ich mein Ziel von 600 Aktivitätskalorien am Tag verdopple oder gar verdreifache. Manche mögen sagen „Spinnerei“. Für mich ist es Antrieb, alles aus eigener Kraft zu tun, um jeden Tag der Krankheit entgegenzuwirken und etwas für meine Gesundheit zu leisten.
Reparatur – sehr teuer
Nun ist also die vierte Apple Watch, jetzt Generation 11, seit Donnerstag im Einsatz, da sich die alte Watch der Serie 7 nicht mehr wiederbeleben lässt und eine Reparatur dieser Uhr von Apple für sage und schreibe 429 Euro angeboten wird. Schade, viel zu teuer, obwohl ich sie gerne weiter benutzt hätte. Meine neue Watch kostete 599 Euro, so dass ich für den Kauf und nicht die Reparatur entschied. Ich schaue weiter, ob ich die 7-er Watch noch irgendwo günstiger repariert bekomme, aber bin skeptisch, ob das klappt. Für Tipps bin ich natürlich dankbar.
Die Apple Watch – meine digitaler Fitnesstrainer gegen den inneren Schweinehund, aber auch ein Beispiel moderner Wegwerf-Technologie. Sie motiviert, sie kontrolliert, sie sammelt Daten. Fast ironisch, wie Wissenschaft, Kommerz und Selbstoptimierung am Handgelenk verschmelzen. Am Ende bleibt eines sicher: Fitnessring geschlossen, wieder ein neues Gadget bei Apple gekauft.


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