FAZ am Samstag: Politikleere, Neuausrichtung und Gänsehaut-Gala.

Vor einigen Monaten hab ich noch regelmässig in Postings die FAZ zitiert, die bei mir samstags immer Frühstückslektüre ist. Einmal in der Woche lese ich noch aus alter Anhänglichkeit das Blatt – ich war dort mal Praktikant in der Neue Medien-Redaktion. Lange Zeit fand ich nun nichts mehr wirklich erwähnenswert oder diskussionwürdig. War Herr Schirrmacher zu ruhig? Oder tat sich einfach in meinem Interessenspektrum zu wenig. Anyway. Heute mal wieder einige Anmerkungen. Bemerkenswert und lobenswert die Besprechung von Heike Schmoll auf Seite 8 zu dem Buch von Oliver Lepsius und Reinhart Meyer-Kalkus Inszenierung als Beruf. Der Fall Gutenberg. Die Überschrift Auf dem Gipfel der Politikleere ist ebenso zitierwürdig die Einschätzung von Heike Schmoll zum Band:

Und wenn er dazu diente, die Öffentlichkeit gegen weitere Politiker zu immunisieren, die Hülle mit Inhalt verwechseln, wäre viel erreicht.

Chapeau! Allein mir fehlt der Glaube. Mit dem Kommentar auf Seite Generation Facebook kann ich nicht so besonders viel anfangen. Es sind einige nette Statements drinnen, aber was will mir der Autor Jürgen Kaube eigentlich sagen? Dass die junge Generation halt mal so wie es junge Leute mit neuen Dingen tun auf Facebook experimentiert. Aha, na dann.

Dieser Wochen wurde von der Krise der grossen Energiekonzerne geschrieben, von Entlassung und Krise bei denen, die sich lange ein goldenes Näschen verdient haben. Da finde ich den Artikel über Stadtwerke und deren Experimente zur Energiewende auf Seite 3 sehr erfrischend!

Logischerweise habe ich die vielen Artikel zu Hewlett-Packard gelesen und das nicht, weil ich unterdessen bei der IBM arbeite. Ich musste an meinen Palm Pilot denken, an die Zeiten als Compaq noch eigenständiger Premiumanbieter war und an den Preis der Druckerpatronen meines Tintenstrahlers. Eine sehr interessante Entwicklung, die Leo Apotheker da einleitet. Ob das gut geht? Ob HP den Weg zur Software und Lösung schaffen wird? In meinem früheren Arbeitsfeld Content Management haben sie ja auch vor Jahren einen ECM-Anbieter gekauft. Doch danach hörte und sah man zumindest in Deutschland nichts mehr oder nur wenig von HP und Content Management. Mit Autonomy soll jetzt alles besser und anders werden?

Selbstverständlich muss ich noch einen weiteren Artikel erwähnen, den im Sportteil zur Gänsehaut-Gala im Borussia Park. Die guten Gladbacher sind so lange vorbei, dass wir Fans über so ein Spiel mal freuen dürfen, ohne gleich von der Meisterschaft und Champions League zu träumen. Lesenswert auch Wenn Werbung und Wirklichkeit kollidieren. Thema: der Stop von Werbekampagnen aufgrund aktueller Ereignisse. Wie halt Werbung unglücklich in die Hose gehen kann, weil etwas passiert, was man überhaupt nicht beeinflussen kann.

Spannend der Ausblick auf den Polizeiruf 110, der am morgigen Sonntag läuft, und der Bericht über die ach so erfolgreichen (oder efolgreich funktionierenden) Momormen:

In einem Amerika, das gespaltener denn je ist und unter einem dramatischen Werteverlust leidet, haben die Mormonen eine beruhigende Wirkung. Sie stellen die beste Truppe und die besten Generäle des „Corporate America“.

Also, endlich wieder mal auch für mich eine sehr lesenswerte FAZ. Nach langer Zeit.

 

Posted from Digital naiv – Stefan63’s Blog


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