Social Web: Wir brauchen eine echte Facebook-Alternative – aber bitte nicht Google!

Der liebe Jan Tißler hat sich auf netzwertig.com zum Thema Alternative zu Facebook geäußert. Diaspora scheint gescheitert und er kommt natürlich auf Google. Sorry, für mich keine Alternative. Die haben genug Macht und mir geht die Scheinheiligkeit auf den Keks, mit der man sich als Gutkonzern positioniert, obwohl man von Werbeeinnahmen und Kundendaten lebt. Wie groß da die Unterschiede zwischen Facebook und Google sind, mag jeder selbst entscheiden. Zudem hat mir Google schon viel zu viel Macht über Suche, YouTube oder Android. Ich wundere mich, wie gerade die ach so kritische Netzszene blauäugig immer wieder Google promotet und im gleichen Atemzug andere, ebenfalls kommerzielle Anbieter verteufelt. Hier meine Liebingszitate aus Jans Artikel.

Versuche für Alternativen wie Diaspora haben sich bislang nie durchsetzen können. Denn bei aller Begeisterung für die wichtige Grundidee, das Social Web aus den Klauen von Facebook & Co. zu befreien, braucht es doch ein Schwungrad, um die Entwicklung voranzutreiben. Und nicht zuletzt braucht es Geld. …

Google wäre das Unternehmen, das einen offenen und freien Standard für dezentrales Social Networking etablieren und vorantreiben könnte. Stattdessen hat es sich beim hauseigenen Google+ aber anders entschieden. Zwar verfolgt Google dabei in Teilen einen anderen Ansatz als Facebook und kann Google+ vor allem noch lange Zeit werbefrei halten. Aber an sich ist Google+ ähnlich abgeschlossen wie Facebook. ….

Natürlich ist auch Google kein Wohlfahrtsverband und man kann mit Recht skeptisch sein, ob man diesem mächtigen Unternehmen noch mehr Macht wünschen möchte. Ein offener Standard aber wäre etwas, von dem wir alle profitieren könnten.

via Social Web: Wir brauchen eine echte Facebook-Alternative » netzwertig.com.

Im Übrigen stimme ich Jan zu. Ein offener Standard wäre wünschenswert, aber wer trägt und treibt den?


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Eine Antwort zu „Social Web: Wir brauchen eine echte Facebook-Alternative – aber bitte nicht Google!”.

  1. Stefan, wenn wir wirklich offene Netze mit Wettbewerb wollen brauchen wir m.E. in Zukunft auch etwas Regulierung: Wir haben es bei verschiedensten Internetthemen immer wieder mit kontrollierten Monopolen – “Walled Gardens” – zu tun: “The WInner takes it all.”
    Ich erinnere mich an die Diskussion zur “Digitalen Agenda” für Europa im Sommer in Brüssel. Die Vertreterin von Facebook wiederholte in Diskussionen – wie auch andere Unternehmensvertreter – mantra-artig: “Ja keine neue Regulierung! Das ist immer falsch und macht alles kaputt.” (inhaltlich, nicht wörtlich). Ein Wirtschaftsberatungsunternehmen lobpreiste den Nutzen von Facebook für die europäische Wirtschaft. Ohne Frage eine große Hausnummer. Ich fragte, wie hoch das Potential wäre, wenn es keine “Walled Gardens” gäbe und es hingegen ein rege Angebotsvielfalt gäbe…
    Dazu gab es natürlich keine Zahlen und Facebook stritt ab ein “Walled Garden” zu sein
    Ich denke jedoch, dass Innovation auch Regulierung braucht. Nämlich als Schutz gegen die Wettbewerbsverhinderung durch dominante Player. Ausführlicher beschrieben habe ich das in meinem Blogpost im letzten Jahr. Der ist leider weiterhin aktuell: http://d76.de/blogs/about/warum-dem-internet-regulierung-gut-tun-wurde-im-positiven-sinne-fur-mehr-innovation-und-wettbewerb/
    Dein Kommentar muss noch moderiert werden.

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