Die Frage von Otto Normalmailer: Welchen E-Mail-Dienst nutzt man denn nun privat?

Ich bin dieser Tage über diese beiden Artikel gestossen:

In einer Stellungnahme zu einem laufenden Gerichtsverfahren haben Anwälte von Google erklärt, dass Nutzer die Emails an Googles Mailservice Gmail schicken, keine Privatsphäre zu erwarten hätten. …

Für John M. Simpson, Projektdirektor bei Consumerwatchdog, ist die Sache damit klar: Wer seine Privatsphäre schützen möchte, darf Gmail nicht nutzen.

„Google has finally admitted they don’t respect privacy,[…]. People should take them at their word; if you care about your email correspondents’ privacy don’t use Gmail.“

Dieser Aussage schließen wir uns an.

via Google: “Nutzer von Gmail können keine Privatsphäre erwarten”.

Thomas Cloer hat gerade einen Link geteilt, in dem die Aussage von Consumerwachdog in Frage gestellt wird. Martin Weigert schreibt auf netzwertig.com (und ich kann nur zustimmen):

Die Enthüllungen rund um die Spitzelaktivitäten der NSA sowie die mutmaßliche Partizipation des Gmail-Betreibers Google am umstrittenen Prism-Programm, … , bestätigten mich durchaus in meiner Strategie der Risikostreuung und unterlassenen Auslagerung eines essentiellen Bestandteils meiner Onlinekommunikation in die USA. Gleichzeitig mache ich mir keine Illusionen über die Sicherheit deutscher E-Mail-Anbieter. Daran ändert auch die gerade von der Deutschen Telekom, Web.de und GMX lancierte “E-Mail made in Germany“-Kampagne nichts, die mit scheinbar besonderen Sicherheitsmerkmalen um das Vertrauen der Nutzer wirbt. …

Angesichts dieses kläglichen Gesamtbilds, das das 1995 gegründete Web.de abgibt, seit ich es kenne, hätte es mich doch sehr verwundert, wenn die jetzt getroffenen Maßnahmen zur von der NSA inspirierten “E-Mail made in Germany”-Kampagne der drei Mail-Provider tatsächlich die hohen Sicherheitsstandards erzielen würden, die sie vorgaukeln.

via Gute Produkte Fehlanzeige: Die Unfähigkeit alteingesessener deutscher Netzfirmen am Beispiel der E-Mail | netzwertig.com.

Und er geht auch auf die Qualität und Usability der deutschen Anbieter ein: T-Online auf dem Mac, iPhone und iPad in Mail anbinden, hat bei mir immer Probleme gemacht, egal ob man IMAP oder POP3 benutzt. GMX und Web.de sind auch nicht gerade Burner … Michael Urspringer empfiehlt auf Facebook als Kommentar, die End-to-End-Verschlüsselung. Die funktioniert jedoch nur, wenn beide Seiten verschlüsseln. Da sitzt nun Otto Normalmailer nun und kratzt sich den Kopf: Welchen E-Mail.Dienst benutze ich denn nun privat?

Oder sollte man mit meinem Kollegen Luis Suarez gehen und möglichst „Outside the Inbox“ leben …


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Comments

Eine Antwort zu „Die Frage von Otto Normalmailer: Welchen E-Mail-Dienst nutzt man denn nun privat?”.

  1. Wir werden uns wohl oder übel dran gewöhnen müssen, dass wirklich sichere e-Mails Geld kosten. Und da die deutschen Anbieter hier auf der ganzen Linie versagen, habe ich gestern beschlossen, zu diesem netten Provider in der Schweiz zu wechseln: https://www.neomailbox.net (Immerhin gibt es sogar ein „Family Paket.“)

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