Wissensarbeiter brauchen Vertrauen und Offenheit

The New Worker hat zur Blogparade zum Thema Die perfekte Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter aufgerufen und dabei auch einige Leitfragen mitgegeben. Dabei tauchen natürlich auch Fragen wie Großraumbüro, HomeOffice oder Ausgestaltung der Arbeitsumgebung auf. Das sind natürlich alles sehr wichtige Aspekte und als nun langjähriger HomeOffice-Arbeiter und Kenner von Großraumbüros liegt mir dabei sicher auch der ein oder Kommentar auf der Tastatur.

Ich denke aber, dass andere Aspekte wesentlich wichtiger sind: Wissensarbeiter brauchen meiner Ansicht nach vor allem eine Atmosphäre des Vertrauens. Eine Atmosphäre des kontrolliert Werdens,  bürokratische Prozesse und ewiges Kontrollieren sind für Wissensarbeit absolut destruktiv. Stattdessen braucht es Offenheit in vielfältiger Beziehung. Bei aller Notwendigkeit, Ergebnisse zu erzielen, muss man  Wissensarbeiter laufen lassen, damit sie produktiv und innovativ sind. Sie brauchen Freiraum. Zyklen, in denen man Ergebnisse bespricht, kann und sollte man natürlich einbauen, „but don’t call it review“. Wenn Wissensarbeiter etwas hassen, dann ist es das Gefühl, an der kurzen Leine kontrolliert zu werden.

Und jenseits des einsamen Herumwurschtelns in Einzelkämpfermentalität – und ja, diesen Typus des Wissensarbeiters gibt es auch – bin ich der Meinung, dass Wissensarbeit in hohem Maße Teamarbeit, Zusammenarbeit und Kommunikation ist. Natürlich brauchen die Wissensarbeiter dafür die notwendigen Werkzeuge und da gibt es sehr gute Tools und eher antiquierten Schrott. Aber auch hier ist das Gefühl, als Team zusammen zu arbeiten wichtiger als das Werkzeug, das die Wissensarbeiter zusammen nutzen.

Belebt Konkurrenz (wirklich) das Geschäft? Wer sich als Wissensarbeiter in Konkurrenz zu dem anderen Wissensarbeitern fühlt, wird meiner Ansicht Wissen in Silos – ob es das E-Mail Postfach oder die eigene Festplatte ist – horten statt Wissen zu teilen oder zu diskutieren und durch diese Diskussion bessere Ergebnisse zu erzielen. Es gibt genug Skeptiker, die an der Weisheit der Massen und an Schwarmintelligenz zweifeln. Ich glaube aber, dass der offene Dialog und Diskurs, das gemeinsame „Brainstormen“ und laute Denken, eben genau diese Denk- und Innovationsanstöße geben (können). Zumindest tut mir ein solcher Dialog gut und entsprechende Geistesblitze entstehen daraus. Dabei kann es durchaus sein, dass es erst später blitzt. Macht aber nix, solange der Wissens- und Ideenblitz einschlägt.

Durch den Siegeszug des sozialen Netzes, durch die Mentalität und das gewohnt sein – insbesondere der jüngeren Generation – zum „Sharen“ und „Liken“ haben wir eine einmalige Chance, Wissensarbeit wieder mehr Leben einzuhauchen. Dazu braucht es besagtes Vertrauen, Offenheit und eine Kultur der Zusammenarbeit. Dann kann es gelingen.

Und zum Abschluss noch einige Kurzstatements:

  • Reale Treffen sind wichtig und sollten wo möglich weiter stattfinden.
  • Telefonkonferenzen, Online Meetings unterstützt durch entsprechende Kreativitätswerkzeuge können und sollten ergänzend eingesetzt werden.
  • Das Office ist heute überall. Wir reden gerade bei Wissensarbeitern schon lange nicht mehr von Großraumbüro oder HomeOffice. Wir reden vom mobilen Office, von der Möglichkeit überall „on“ zu sein, zu kommunizieren und zu kollaborieren.

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11 Antworten zu „Wissensarbeiter brauchen Vertrauen und Offenheit”.

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