Von der Schlafmützigkeit deutscher Autohersteller

Lesenswert, dieser Beitrag von Alexander Kluge, der gerade einen Tesla Model 3 bestellt hat und das verteidigt, rechtfertigt, nein, mit vielen richtigen und wichtigen Argumenten beschreibt. Ich habe ja hier auch schon meine Tesla-Mitfahrererfahrungen niedergeschrieben:

Und noch was zum Thema wie viele Arbeitsplätze doch am deutschen Verbrenner hängen und wir müssen auch an die Konzerne und Lieferanten als Arbeitgeber denken. Nein. Wettbewerb tut gut, auch wenn er erstmal Arbeitsplätze bei den etablierten Playern kostet. Ich war einer der ersten, der sofort D2 Mannesmann Verträge abgeschlossen hat, als es losging mit dem Mobilfunk. Ich wußte, das Netz wird nicht so gut funktionieren wie D1 Telekom, aber ich wollte ein Zeichen für Wettbewerb setzen. Das taten wir mit unserer Firma auch sofort im Festnetzbereich, als es möglich wurde. Ich glaube, dass man gelegentlich den etablierten Marktteilnehmern Feuer unterm Hintern machen muss.

Der Schnappreflex war [damals in den 80er Jahren …] der gleiche wie heute: Die Japaner fluten unseren Markt, die deutsche Auto-Industrie geht kaputt. Aber nicht die Japaner waren schuld an dem Desaster, sondern die wenig innovativen, satten deutschen Autobauer. Und heute ist auch nicht Elon Musk, die böse #DieselGate Verschwörung oder sonst wer schuld, dass es uns mal wieder ein Ausländer zeigen muss. Es sind die verschlafenen Seilschaften bei den deutschen Autobauern, die mir für ein Karten-Update eines Bord Entertainment User Interfaces, das heute noch aussieht wie ein MS-DOS Prompt, 1.000 Euro abnehmen wollen. Auch daher haben wir uns bewußt entschieden, Elon Musk ein paar tausend Euro zu leihen, die ja auf der Bank auch keinen Zins bringen. Und ich werde ihm auch verzeihen, wenn das Spaltmaß nicht dem Standard deutscher Perlen des Autobaus entspricht.

via Elektrolux « KLUGE.DE

Ich spiegele das mal auf meinen neuen Dienstwagen, einen Audi Diesel. Ein tolles Auto, das ich sehr gerne fahre und mir auch weitgehend nach eigenen Wünschen im Rahmen der Leasing-Möglichkeiten für Dienstwagen konfiguriert habe. Wie mein Freund Jörg mal gesagt hat: Audi ist der Mao-Anzug des Managers. Und meine Werkstatt ist 500 Meter weg. Einen Benziner konnte ich übrigens vor 4-5 Monaten nicht auswählen. Das mag sich jetzt ändern.

Als besonderes Extra habe ich mir das Technology Selection-Paket (Komfortschlüssel inklusive sensorgesteuerter Gepäckraumentriegelung, Audi virtual cockpit, MMI® Navigation plus mit MMI touch & Audi smartphone interface) gegönnt und dafür einige Assistenzsysteme gespart. Meine Hoffnung: Ich habe endlich eine vernünftige Integration meines iPhone (6), kann meine Musik hören, sehe meine Termine, kann meine E-Mails vorlesen lassen, sehe meine WhatsApp-Nachrichten und so weiter.

Na ja, die Ernüchterung ist eingetreten: Das Virtual Cockpit ist toll, aber Audi MMI oder Apple Carplay erfüllen nicht das, was ich mir für schlappe € 3.000 Listenpreis erwartet habe. Mein iPhone 6 ist zu alt. Also keine E-Mails. Die Zahl der Apps in Apple Carplay ist sehr dünne gesät. WhatsApp und ähnliche Anwendungen fehlen, scheinen (aus Apple-Konkurrrenzängsten?) wohl auch nicht hinzu. Total überteuert und diesen Preis nicht wert.

Nun werde ich den Wagen voraussichtlich 4 Jahre fahren und hoffe, dass dann umweltfreundlichere Alternativen, hoffentlich ein E-Fahrzeug zur Verfügung steht.

 


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2 Antworten zu „Von der Schlafmützigkeit deutscher Autohersteller”.

  1. […] Ei zu haben sind? Die Sprachassistenten vegetieren auch nebeneinander her. Man trifft – so wie jetzt im Audi – eher die entweder-oder Wahl, entweder die von Audi bereitgestellten Funktionen oder die des […]

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  2. […] Ei zu haben sind? Die Sprachassistenten vegetieren auch nebeneinander her. Man trifft – so wie jetzt im Audi – eher die entweder-oder Wahl, entweder die von Audi bereitgestellten Funktionen oder die des […]

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