Es interessiert mich (mehr als nur) eine Bohne … Nachhaltigkeit in der Kaffee-Lieferkette

Das Thema Nachhaltigkeit und auch Qualität gewinnt gerade in heutigen Zeiten (hoffentlich) eine immer wichtiger Rolle gerade bei Lebensmitteln. Es scheint so, dass immer mehr Verbraucher auf Bio-Labels achten (bei aller Diskussion, was welches Label denn zu sagen hat) und auch wissen wollen, ob das morgendliche Frühstücksei aus Freilandhaltung kommt.

Anspruchsvoller wird das Thema dann, wenn die Lebensmittel aus anderen Ländern kommen. Auf der EuroShop in Düsseldorf im Februar 2020 konnte ich mich mit Fabian Portmann von Farmer Connect unterhalten, die gerade eine Lösung für Transparenz und Nachhaltigkeit bei Kaffee auf den Markt bringen. Hier das Gespräch mit Fabian und meinem Kollegen Christian Schultze-Wolters:

Für mich einige der berühmten Key Takeaways.

  • Fabian kam gerade aus Brasilien zurück: Viele der Kooperativen und Farmen sind dort technologisch hervorragend aufgestellt und ausgestattet. Den brauchen wir oft nichts vom Pferd zu erzählen.
  • Die Lösung von Farmer Connect, die bald in den USA und Kanada auf den Markt kommen wird, bietet eine Plattform, die Produzenten und Konsumenten transparent verbindet.
    • Ich werde im Supermarkt künftig den QR Code auf dem Kaffee-Päckchen scannen und so nachvollziehen können, woher genau meine Bohnen kommen. Über die App „Thank My Farmer“ bekomme ich genaue Informationen, woher mein Produkt kommt und Kleinbauern und deren Projekte in den jeweiligen Ländern können mit Spenden unterstützt werden.
    • Die Farmer und Kooperativen werden auf der anderen Seite ebenfalls mit der App „Farmer ID“ eingebunden. Dadurch kann es zum Dialog zwischen Kaffeetrinker und den Farmern vor Ort kommen.
  • Mir scheint, Blockchain-Technologie ist zur transparenten Dokumentation und Nachvollziehbarkeit einer solchen Lieferkette wirklich die ideale Technologie. In der Food Trust-Initiative der IBM nutzen ja auch immer mehr Unternehmen die entsprechende Technologie.
  • Die deutschen Kaffee-Vermarkter sind wohl derzeit noch etwas zurückhaltend. Bleibt zu hoffen, dass sie sich bewegen und dass die Konsumenten entsprechenden Druck ausüben.

Eine sehr spannende Lösung, die ich sicherlich interessiert weiter verfolgen werde. Und vielleicht kann ich bald auch einmal in Deutschland erfahren, wo mein Kaffee herkommt, wie in den Ländern produziert wird und wie man dortige Projekte unterstützen kann.

Und hier noch ein dokumentierendes Video zum Thema:

Das Thema Nachhaltigkeit und Transparenz in der Lieferkette habe ich dann auf der EuroShop auch noch für eine andere Branche diskutiert: für die Modebranche. Auch dort, so Max Gilgenmann von Neonyt, wächst immer mehr der Wunsch der Konsumenten, zu erfahren woher ein Kleidungsstück kommt, wie es produziert wird oder welche Materialien verwendet werden. Analog zu Food Trust könnt es auch Lösungen für Fashion Trust geben, um auch in diesem Sektor zu mehr Transparenz und Nachhaltigkeit zu kommen. Hier das entsprechende Gespräch:

Über Kommentare und Anregungen freue ich mich sehr. Gerne stelle ich auch den Kontakt zu den einzelnen Akteuren her.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Myriam Zilles auf Pixabay


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