Welches soziale Netzwerk hat Zukunft? Threads, Mastodon, BlueSky oder gar alle?

Auf der Fahrt zu Freunden hab ich mir am Freitag den Tech Lounge Podcast von Don Dahlmann und Sascha Pallenberg Threads vs. Mastodon vs. BlueSky – Welches Netzwerk kann überleben angehört. Seit Elon Murks Twitter übernommen und in X, ein Plattform für Rechtspopulisten und Rechtsradikale verwandelt hat, suchen viele „Ältere“ aus der Netz- und Journalistengemeinde eine neue Heimat. Für die meisten stehen Threads von Meta, Mastodon und BlueSky zur Ausfall. Ja, es gibt auch die, die auf Facebook und LinkedIn sind.

Sascha und Don haben sich nach ihrer jeweiligen Lieblingsplattform befragt. Für Don ist es BlueSky, für Sascha Threads. Und für mich ist es Mastodon beziehungsweise das Fediverse. Das zeigt mir deutlich, wie sehr „das soziale Netz“ zersplittert ist und wie unterschiedlich die Plattformen wahrgenommen werden.

“BlueSky ein Netzwerk der eher progressiveren linken ehemaligen Twitter-Boheme”

BlueSky habe ich zum Beispiel seit Monaten nicht geöffnet, weil es mir weder interessante Inhalte noch Interaktion geboten hat. Logischerweise habe ich BlueSky demzufolge auch nicht mehr bespielt. Das eine kommt zum anderen. Für Don sieht es offensichtlich ganz anders aus. Er findet dort wohl viele aus der Journalisten-Blase, Grund genug für ihn, dass BlueSky seine bevorzugte Plattform ist. Ich sehe BlueSky übrigens nicht als Netzwerk der linken, progressiven Boheme, wie die beiden im Podcast feststellen.

Threads: Mehr Selbstdarstellung als Inhalte?

Sascha hat die Frage nach seiner derzeitigen Lieblingsplattform mit Threads beantwortet. Threads hat durch den Meta-Konzer,n die schiere Zahl an Anwenderinnen und Anwendern und seine Integration mit Instagram sicherlich die besten Voraussetzungen, sich am Markt durchzusetzen. Auf Threads könne es, so Sascha, explosionsartig zu Interaktionen kommen. Hab ich noch nicht erlebt, aber gut …

Wieder einmal spannend, wie unterschiedlich die Beobachtungen sind. Seit einigen Wochen bespiele ich Threads konsequent mit meine Social Media-Posts. Durch die kürzlich verfügbare Integration der Social Media Management-Plattform Buffer geht das jetzt auch komfortabler. Doch ist die Interaktion, also die direkte Reaktion auf Nachrichten durch Likes, Re-Posts oder Kommentare, weiterhin sehr überschaubar. Scheinbar schauen sie Leute die Posts durchaus an, wie der Screenshot zeigt, sie reagieren nur nicht, aus welchen Gründen auch immer. Und sie folgen mir nicht. All das deutet darauf hin, dass meine Inhalte auf Threads nicht passen könnten.

Nicht nur Sascha, auch mein Podcast-Kollege Lars hat Threads als „seine Plattform“ auserkoren und postet dort regelmäßig so richtig soziale Posts mit dem Hund im Wald oder zu Fußball, also eher unterhaltsame, private Statements. Ja, mit ihm und wenigen anderen flachse ich dann auch herum, was ich generell sehr gerne tue. Alter schützt nicht vor Albernheit. Trotz allem fremdele ich mit dem Alogrithmus von Threads und verstehe bis heute nicht, warum er in welcher Reihenfolge Posts „Für Mich“ und auch der von mir „Verfolgten“ ausspielt.

Mastodon: Geekige Sachen, Super-Tech-Sachen und nerdige Sachen?

Wenn es um Interaktion geht, ist bei mir Mastodon der klare Gewinner. Dort kommen Likes, Re-Posts und auch Kommentare. Regelmäßig. Das kann oder muss natürlich an meinen Inhalten und der Größe meines dortigen Netzwerkes liegen. Obwohl, gehöre ich zur Geek-Community? Da würde ich mich eigentlich nicht verorten. Ich hätte eigentlich im Gegensatz zu Don auf Mastodon die Progressiven, Linken und Alternativen verortet.

Der Wunsch und Traum nach einer offenen Schnittstelle zwischen Systemen

Im Grunde wünsche ich mir wie Sascha, dass sich ein Protokoll durchsetzt, das die Interaktion zwischen den Plattformen ermöglicht. Dies kann und wird hoffentlich Activity Pub werden, eine universelle Schnittstelle zum Austausch von Inhalten jeglicher Art zwischen all den Instanzen und den wichtigsten Anbietern. Ich möchte aus einer Oberfläche heraus Inhalte von Threads und Mastodon lesen können, Usern folgen und auch „drüben“ kommentieren können. Und wie Sascha bin ich es einfach leid, alle Plattformen mehr oder weniger manuell gleichzeitig zu befüllen und zu verfolgen. Das geht auf die Dauer nicht.

Und eine universelle Schnittstelle würde mir auch dabei helfen, meine Nachrichten-Feeds mit Inhalten zu füttern, die mich interessieren. Auch mir sind wie Don meine Listen auf Twitter verloren gegangen und ich beziehe meine Inhalte unterdessen größtenteils über meinen RSS Reader. Immerhin gibt es die Zusage und die ersten Schritte von Threads, ActivityPub zu unterstützen. WordPress tut es als weltweit führende Blogging-Plattform und auch Flipboard ist dabei. Die Hoffnung ist da, auch (bei „alten“ Fediverse-Fans) die Befürchtung, Meta werde das Fediverse (die Welt, die auf Activity Pub, dezentralen Strukturen und Open Source aufbaut) übernehmen.

Eine solch universelles Protokoll würde mir auch dabei helfen, meine Nachrichten-Feeds mit Inhalten zu füttern, die mich interessieren. Auch mir sind wie Don meine Listen auf Twitter verloren gegangen und ich beziehe meine Inhalte unterdessen größtenteils über meinen RSS Reader. Immerhin gibt es die Zusage und die ersten Schritte von Threads, ActivityPub zu unterstützen. WordPress tut es als weltweit führende Blogging-Plattform und auch Flipboard ist dabei. Die Hoffnung ist da, auch (bei „alten“ Fediverse-Fans) die Befürchtung, Meta werde das Fediverse (die Welt, die auf Activity Pub, dezentralen Strukturen und Open Source aufbaut) übernehmen.

Und wieder hat ideogram.ai das Titelbild erstellt: A captivating 3D conceptual art piece depicting an abstract network visualization of interconnected nodes. The nodes are color-coded, with blue representing Threads, purple for Mastodon, and light blue for WordPress. The network features isolated clusters, bridged connections via ActivityPub protocol symbols, and floating messages bearing the names „WordPress“, „Threads“, and „Mastodon“. The background showcases the banner „ActivityPub“, emphasizing the importance of this protocol in connecting the digital ecosystem., 3d render, conceptual art