Gequirlter Murks, Porsche als Parteicredo, Innenstädte voller Autos und mehr in der Wochenschau

Sommerloch-Zeit: Die FDP macht sich mit ihrer Autopromotion lächerlich. Elon und Donald machen sich im Netz zum Affen. Und wir alle reden drüber. Vielleicht auch weil wir die schrecklichen Nachrichten aus dem Nahen Osten und der Ukraine nicht mehr hören können oder wollen oder verdrängen.

Medien arbeiten sich an Murks ab, aber wer reguliert ihn

Elon Murks ist (schon wieder) in aller Munde in den Medien, vor allem wegen des „weltbewegenden“ Gesprächs mit dem orangenen Donald, wo sie wieder abgeledert haben. Wenn man darüber liest, kann man es gar nicht glauben …
Musk: „Hiroshima und Nagasaki wurden bombardiert, aber jetzt sind es wieder ganze Städte.“ Trump erwiderte darauf: „Ja, das ist großartig. Das ist großartig.“
Zum Thema Klimawandel: Donald Trump verkauft den ansteigenden Meeresspiegel als einen lukrativen Vorteil: „Dann gibt es mehr Grundstücke mit Meerblick.“

Von Sascha Lobo (leider hinter Spiegel-Paywall, wo er jetzt nur noch zu finden ist), Adrian Daub auf Zeit Online (auch paywall) über Thomas Kuhn von der Wiwo bis zu Florian Harms von T-Online arbeiten sich die Kommentatoren an ihm und X ab. Lesenswert, der Tagesanbruch von Florian Harms:

Der finanzstarke Demagoge lehnt sich gerne weit aus dem Fenster, und das immer ganz nach rechts. In den USA unterstützt Musk den Ex-Präsidenten, Beinahe-Putschisten und Serienlügner Trump. … Bei Tweets in Richtung Germany bekundete Musk Nähe zur AfD und tauschte sich mit dem Faschisten Björn Höcke aus. …

Im Umgang mit dem Egomanen stellt man sich also besser auf eine Auseinandersetzung mit harten Bandagen sein. Der Elon ist kein unkonventionelles Genie, das man ins Boot holt – sondern ein Brandstifter mit der weltgrößten Kriegskasse, dem weltgrößten Ego und einem riesigen Megafon.

Milliardär und Tesla-Boss Elon Musk: Der Demagoge untergräbt Demokratie

Harms fordert, dass die deutschen Politikerinnen und Politiker endlich aufwachen und dem Treiben Paroli bieten. Dazu gehört aus meiner Sicht – wie schon oft geschrieben , dass man die Plattform X verlässt und dort nicht mehr postet. Doch das ist nicht genug, findet auch Thomas Kuhn:

Ein Blick in totalitäre Staaten zeigt, welch hohes Gut die Meinungs- und Pressefreiheit ist. …

Ob Zeitung, Rundfunksender, TV-Anbieter – wer Fakten verfälscht, Lügen verbreitet oder Menschen verunglimpft, wird dafür sanktioniert, muss Falschaussagen richtigstellen, den Betroffenen Schadenersatz zahlen. …

Doch die Regulierung hat einen blinden Fleck: Für Social-Media-Plattformen, die längst zu den wichtigsten und reichweitenstärksten Verbreitern von Inhalten geworden sind, gelten die Verpflichtungen nicht. Wie schwerwiegend dieser Mangel ist, beweist in diesen Tagen wieder einmal Elon Musk mit seinem Onlinedienst X und seinem dort gestreamten Interview mit Ex-US-Präsident Donald Trump.

Regulierung von X: Behandelt X endlich wie alle anderen Medienhäuser

Thomas Kuhn fordert wie so viele, dass die Plattformen stärker reguliert und vor allem bei Verstößen bestraft werden. Wann kommt es endlich dazu?

Illegale Inhalte bei Schlichtungsstelle melden

In dieser Wochenschau nochmals ausdrücklich der Hinweis, dass die Bundesnetzagentur eine Schlichtungsstelle für Nutzerinnen und Nutzer von TikTok, Instagram und Linked eingerichtet hat. Weitere Plattformen sollen in den kommenden zwei Jahren folgen. Mir würde da spontan u.a. ein X-travagante Plattform einfallen.

Unter www.user-rights.org kann man jetzt die Entscheidungen der Plattformen überprüfen lassen, zum Beispiel der eigene Account gesperrt wurde oder illegale Inhalte nicht gelöscht werden. Für die Nutzerinnen und Nutzer, die Beschwerde einlegen, fällt allenfalls eine geringe Schutzgebühr an. Diesem Möglichkeit, Beschwerde einzureichen, ist eine direkte Konsequenz des Digital Services Act (DSA).

Porsche als Parteicredo

Mit Kopfschütteln kann man nur den Auto-Plan der FDP verfolgen, die wohl auch das Sommerloch füllen wollten. Birgit Baumann im österreichischen Standard:

Christian Lindner ist ein Porsche-Fan. … Der Porsche steht vielen in der FDP für das Parteicredo: Wer fleißig arbeitet und sein Geld hart verdient, der soll sich auch etwas leisten. Und er darf das dann auch zeigen.

Lindners Traum, so spottet man nun in Berlin, ist der: Einfach ins Auto steigen, schnell mal in die City fahren, dort gratis direkt vor dem Laden parken und Polierlack kaufen.

FDP will mit Gratisparken Innenstädte für Autofahrer wieder attraktiver machen – Deutschland – derStandard.at › International

Nein, es ist kein Scherz. Die FDP scheint es ernst zu nehmen und wettert gegen die grüne Politik der Bevormundung. Da kommentiert sogar die WiWo in Person von Konrad Fischer

Das Sterben der Innenstädte, es hat seinen Grund vor allem darin, dass man so schlecht hinkommt. Die Straßen: überfüllt. Die Parkplätze: viel zu teuer. Und die Ampeln: immer rot. Sie will nun all das ändern, damit die Innenstädte wieder mit Leben füllen und nebenbei die Autofahrer zu FDP-Ultras machen.

FDP-Konzept zur Autoförderung: Liebe FDP: Auch Autofahrer sind Menschen

Das Problem der Innenstädte sei vielmehr, dass man nicht mehr hin wolle. Der Handel sei oft dank Onlinebestellungen tot, die Innenstädte böten nicht das, was Stadtplaner als „Aufenthaltsqualität“ bezeichnen. Dort müsse man ansetzen.

Eberl: Da ist was hängen geblieben

Sommerloch-mäßig erwähnenswert ist wohl auch der Disput, der sich rund um Max Eberl zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München entwickelt hat. „Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts!“, fährt Bayer-CEO Fernando Carro aus der Haut – und entschuldigt sich danach. Als Gladbach-Anhänger war ich ja mal Eberl-Fan, wie man auch in alten Beiträgen nachlesen kann. Nach seinem Abgang besonders aus Leipzig hat sein Image doch sehr gelitten. Das ist was hängen geblieben, da kann er nun kontern wie er will.

Unter den Titelbildern, die ich für diese Wochenschau habe generieren lassen, konnte ich mich nur sehr schwer entscheiden. Es hat schließlich der Mixer gemacht. Das Bild wurde in ideogram.ai mit folgendem Magic Prompt erstellt: A satirical and chaotic scene featuring a massive blender with a unique container shaped like the ‚X‘ logo. Inside, various items and
symbols representing different aspects of society are swirling wildly, including Porsche models, soccer balls, EU stars, FDP logos, and social media symbols. Elon Musk and Donald Trump caricatures are attempting to control the blender’s lid, while a judge figure stands by helplessly. The blender sits atop a pile of jumbled newspapers, with the „Wochenschau“ font forming the base. The overall atmosphere of the image is a whirlwind of chaos and commentary on the state of contemporary society.

Doch auch ein weiteres Bild will ich Euch nicht vorenthalten. Elon Murks und das Trumpeltier im Porsche in der Achterbahn. Im Hintergrund sieht man die Staatsanwältin Kamala Harris:

Der Magic Prompt von ideogram.ai: A surreal and chaotic scene featuring a twisted Porsche speeding along a rollercoaster track, composed entirely of social media icons and X logos. The car is driven by caricatures of Elon Musk and Donald Trump, both wildly gesticulating and displaying an angry expression. In the distance, a colossal figure of Judge Kamala Harris hovers, wielding a law book and a hammer. The sky is filled with the word „Wochenschau“ arranged to resemble cloud formations, adding to the overall sense of disorientation and unpredictability.


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Comments

Eine Antwort zu „Gequirlter Murks, Porsche als Parteicredo, Innenstädte voller Autos und mehr in der Wochenschau”.

  1. […] Aber auch bei uns weiß man, wie man Wahlen gewinnt. Ich zitiere Stefan Pfeiffer (Gequirlter Murks, Porsches in der Innenstadt und mehr in der Wochenschau): […]

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